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Sport-Union Neckarsulm genießt ihren fünften Saisonsieg

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Sport-Union punktet gegen die Vipers doppelt. Obwohl Union Halle-Neustadt die Freude darüber etwas trübt, blicken Nina Engel und Thomas Zeitz optimistisch auf die letzten Wochen der Saison.

Kim Hinkelmann (rechts) zeigte es gleich doppelt an: Zwei weitere Zähler landeten am Samstagabend auf dem Punktekonto der Sport-Union.
Kim Hinkelmann (rechts) zeigte es gleich doppelt an: Zwei weitere Zähler landeten am Samstagabend auf dem Punktekonto der Sport-Union.  Foto: Seidel, Ralf

War es so etwas wie die späte Revanche? Ein Ausgleich für das erst abgesagte Karsamstag- und das dann verlorene Nachholspiel? Wohl eher nicht, schließlich kämpft der SV Union Halle-Neustadt selbst noch mit Haut und Haaren um den Ligaverbleib.

Dennoch nahm die Sport-Union Neckarsulm die Punkteteilung zwischen den seinerzeit involvierten und im Zuge der Neuansetzung durchaus verstimmten Sachsen-Anhaltern sowie der bis Samstag zweitplatzierten Borussia aus Dortmund (28:28) äußerst zähneknirschend zur Kenntnis.

Ausgangslage ist angesichts der Hinrunde sehr gut

Ihr eigener 35:27 (17:10)-Heim-Erfolg gegen die HSG Bad Wildungen Vipers hatte durch die Punkteteilung in Halle an der Saale zwar nichts an Wertig- und Wichtigkeit eingebüßt, doch der erhoffte Sprung hinaus aus der Abstiegszone gelang der Sport-Union dadurch am Samstagabend nicht. Stattdessen geht es im Bundesliga-Tabellenkeller vor den letzten beiden Spieltagen nun noch enger zu.

"Wir feiern und freuen uns heute über den Sieg", ließ sich Neckarsulms Trainer Thomas Zeitz von den Ergebnissen in anderen Hallen nicht die Laune verderben. "Wir hatten Ende Februar noch vier Punkte. Damals konnte man nicht unbedingt davon ausgehen, dass wir - wie jetzt - wieder mittendrin statt nur dabei sind", ordnete er die Lage im Tabellenkeller ein und prophezeite noch bevor er den Endstand aus Halle kannte: "Die bekommen nach dem Trainerwechsel jetzt noch einmal einen Schub."

Wechselspiele bei Konkurrent Union Halle-Neustadt

Die Unioner aus dem Osten der Republik hatten sich am Freitag überraschend von Trainer Till Wiechers getrennt und Sportdirektor Jan-Henning Himborn, der den Verein am Saisonende ebenfalls verlassen wird, die Verantwortung im Saisonendspurt übertragen. Das fruchtete gegen den BVB sofort.

Sollte Himborn auch noch beim Buxtehuder SV und zu Hause gegen den VfL Oldenburg mit seiner Mannschaft punkten, genügt der Sport-Union ein Sieg am letzten Spieltag gegen den HSV Solingen-Gräfrath nicht zum Klassenerhalt.

"Sind besser, als es der Tabellenplatz aussagt"

Was am Samstagabend in der Ballei allerdings zunächst einmal zählte, war die Tatsache, dass das Zeitz-Team durch den Erfolg gegen die Vipers wohl bis zum Saisonende im Rennen um den Klassenerhalt bleibt.

Nina Engel war am Samstag in Sachen Einsatz und Torgefahr eine Klasse für sich und auch von Bad Wildungens Anika Hampel (rechts) nicht zu stoppen.
Nina Engel war am Samstag in Sachen Einsatz und Torgefahr eine Klasse für sich und auch von Bad Wildungens Anika Hampel (rechts) nicht zu stoppen.  Foto: Seidel, Ralf

"Wir Spielerinnen haben nie den Glauben verloren, auch wenn eine Zeit lang kein so schönes Ende in Sicht war. Aber uns war völlig egal, was die anderen gesagt haben. Jetzt stehen wir so da, dass wir den anderen zeigen können, dass wir viel besser sind, als es der Tabellenplatz aussagt", stellte Nina Engel fest, die mit zwölf Treffern das Angriffsspiel dominierte.

Abwehrarbeit als Basis für den fünften Saisonsieg

Ihr Trainer Thomas Zeitz sah es ähnlich: "Das war heute sicherlich kein Glanzlicht, aber unsere Deckung war in der ersten Hälfte sehr, sehr gut, weil wir die Anspiele früh attackiert haben. Aber die Hauptsache ist: Wir sind cool geblieben und wir glauben weiter dran."

Die Basis für den fünften Neckarsulmer Saisonsieg war die sehr gute Abwehrarbeit in der ersten Hälfte, dank der die Sport-Union bereits nach 20 Minuten mit 12:5 führte. "Wir haben Gas gegeben, haben immer wieder Lösungen gefunden und sind vor allem klar im Kopf geblieben. Zusammen mit der guten Torwartleistung von Lena (Ivancok, Anm. d. Red.) hat das heute den Unterschied gemacht", sagte Engel.

Engel, Verbraeken & Co. gehen mit Mentalität und Charakter voran

Dass scheidende Spielerinnen wie die 21-Jährige, Rechtsaußen Amber Verbraeken oder Spielführerin Sharon Nooitmeer sich gegen die von ihrem ehemaligen Trainer Mart Aalderink betreuten Gäste nicht hängen ließen und in entscheidenden Situationen Verantwortung übernahmen, zeugt einerseits von Mentalität, Willen und Charakter, andererseits aber auch davon, welche Qualität der Sport-Union zur nächsten Spielzeit verloren geht.

Doch wenn der Bundesligist diese Qualitäten in den nächsten Wochen noch zwei weitere Male abrufen kann, stehen die Chancen nicht schlecht, dass er sich auch in der nächsten Saison noch als solcher bezeichnen darf.


Sport-Union Neckarsulm: Ivancok (7 Paraden); Salamakha (2 Paraden) - Verbraeken (8/6), Hoitzing, Engel (12), Nooitmeer (3), Smits, Riner (3); Bruggeman, Gorb, Pollakowski (3), Hinkelmann (2), Andrysková (1).

Erfolgreichste Werferinnen HSG Bad Wildungen Vipers: Anouk Nieuwenweg (8/4), Anika Hampel (6/1).

Schiedsrichter: Jan Lier/Manuel Lier.

Siebenmeter: Sport-Union Neckarsulm: 6/6; HSG Bad Wildungen Vipers: 6/11.

Zeitstrafen: 1/0.

Zuschauer: 1051.


SG BBM Bietigheim ist zum fünften Mal Deutscher Meister

Am drittletzten Spieltag der Handball Bundesliga Frauen (HBF) sind an der Tabellenspitze alle relevanten Entscheidungen gefallen. Das Meisterrennen entschied die SG BBM Bietigheim für sich, weil sie selbst gegen den VfL Oldenburg gewann (38:27) und vom Dortmunder Remis gegen den SV Union Halle-Neustadt profitierte.

Für die SG, die damit auch ihren Champions-League-Startplatz sicher hat, ist es der dritte Titel in Folge und die fünfte Meisterschaft insgesamt. Die HSG Bensheim/Auerbach, der BVB, der Thüringer HC und DHB-Pokal-Sieger TuS Metzingen werden die HBF darüber hinaus in der European League vertreten.

 
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