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Schafft die Sport-Union Neckersulm doch noch den Klassenerhalt?

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Nach dem 32:21-Erfolg der Sport Union Neckarsulm gegen Halle-Neustadt in der Handball-Bundesliga der Frauen singen die Fans. Doch der Weg bis zum Happy End ist noch weit.

Ob − wie in dieser Szene − Nina Engel (Mitte) oder in zahlreichen anderen Situationen auch ihre Neckarsulmer Teamkolleginnen, die Entschlossenheit im Abschluss ist der Schlüssel für den dritten Saisonsieg der Sport-Union gewesen
Foto: Mario Berger
Ob − wie in dieser Szene − Nina Engel (Mitte) oder in zahlreichen anderen Situationen auch ihre Neckarsulmer Teamkolleginnen, die Entschlossenheit im Abschluss ist der Schlüssel für den dritten Saisonsieg der Sport-Union gewesen Foto: Mario Berger  Foto: Berger, Mario

So was hat man lange nicht gesehen", wurde am Sonntag unmittelbar nach dem Ende der Partie in der Ballei angestimmt. Es stimmte: Drei lange Monate hatten die Bundesliga-Frauen der Sport-Union Neckarsulm keinen Heimsieg mehr feiern dürfen. Im "Letzten-Strohhalm-Spiel" gegen den SV Halle-Neustadt gelang dem Abstiegkandidaten ein überraschend deutlicher 32:21 (15:7)-Erfolg. "Wir sind noch dabei", sagte Trainer Thomas Zeitz sichtlich erleichtert. Sein Pendant auf Seiten der Gäste war selbstredend bedient. "Wir sind sehr, sehr, sehr enttäuscht", sagte Till Wiechers. Als Tabellenzehnter mit nun nur noch vier Zählern Vorsprung auf das Schlusslicht Neckarsulm ist die Abstiegsgefahr in Sachsen-Anhalt wieder gewachsen.

SUN-Trainer Zeitz: "Ordentlich Druck auf dem Kessel"

Zu Beginn agierten beide Mannschaften nicht auf Bundesliga-Niveau. Die besondere Bedeutung der Partie sorgte beidseitig für zittrige Wurfarme. "Es herrschte eben ordentlich Druck auf dem Kessel", sagte Zeitz.

Doch zumindest Neckarsulms Keeperin Lena Ivancok war vom Anpfiff weg auf Betriebstemperatur und hatte maßgeblichen Anteil an lediglich zwei Gegentoren in den ersten zwölf Minuten. Vorne schlug die Sport-Union allerdings viel zu wenig Kapital aus der Defensivstabilität. Hektische Abschlüsse, Fehlpässe, Schrittfehler - das gesamte Portfolio des Grauens, das die Sport-Union in dieser Spielzeit an den Rand des Erstliga-Abgrunds gebracht hat, war zu beobachten. Bezeichnend für die Anfangsphase war das Siebenmeterchen von Amber Verbraeken beim Stand von 3:1 in der neunten Minute, das Halles Torhüterin Lara-Sophie Lepschi einfach fing.

Andryskova bringt neuen Faktor bei der Sport-Union Neckarsulm in die Partie

Mit Anspielen an den Kreis fanden die Gastgeberinnen jedoch zunehmend ein Mittel, um zu vergleichsweise leichten Abschlüssen zu kommen. Die besorgte nach ihrer Einwechslung auch die lange verletzte Veronika Andryskova - allerdings aus dem Rückraum. Die 1,92 Meter große Tschechin brachte einen komplett neuen Faktor ins Spiel der Neckarsulmerinnen, der im gesamten Saisonverlauf schmerzlich vermisst wurde. Die Folge war, dass Halle-Neustadt seine Abwehr weiter vorziehen musste, ein gefundenes Fressen für Eins-gegen-Eins-Spielerinnen wie Nina Engel.

Mit jedem Tor wuchsen das Selbstvertrauen und die Spielfreude. Ausdruck dessen war der Kempa-Treffer von Alessia Riner zum 12:6 (23.). Es folgte ein Doppelschlag von Nina Engel zum 14:7 (27.). Verbraeken sorgte mit einem dieses Mal sicher verwandelten Strafwurf für die komfortable 15:7-Pausenführung. "Ich habe in der Kabine gesagt, dass die zweite Hälfte wieder bei 0:0 beginnt und wir die für uns entscheiden wollen", verriet Thomas Zeitz seine Strategie. "Bei so einem Spielstand besteht immer die Gefahr, in Sachen Konzentration nachzulassen."

Sport-Union Neckarsulm profitiert von harm- und mutlosen Gästespielerinnen

Der Grundstein für den dritten Saisonsieg war jedoch gelegt. Es galt nur noch, ohne Brüche durch die zweite Hälfte zu kommen. Keine Selbstverständlichkeit, oft genug hatten sich die Neckarsulmerinnen in dieser Saison auf der Zielgeraden zu einem Sieg selbst ein Bein gestellt. Doch die Gastgeberinnen hätten sich schon beständig beide stellen müssen, um gegen die weiterhin harm- und mutlosen Gäste in unruhiges Fahrwasser zu gelangen.

Bereits in der 40. Minute war beim 20:10 die erste Zehn-Tore-Führung erreicht - und die Partie entschieden. Wichtig war, dass in der Schlussphase die gleichfalls lange verletzte Arwen Gorb mit blitzsauberen Distanzwürfen Selbstvertrauen tankte. "Das war eine geschlossene Mannschaftsleistung", stellte Nina Engel zufrieden fest.

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