Nachholspiel wird zur letzten Chance für die Sport-Union Neckarsulm
Will Bundesligist Sport-Union Neckarsulm noch realistisch um den Klassenerhalt kämpfen, müssen die Handballerinnen ihr Nachholspiel gegen den SV Union Halle-Neustadt am Sonntag gewinnen.

Für die Spielerinnen der Sport-Union Neckarsulm ist der zurückliegende Karsamstag nur noch eine kuriose Anekdote in der Saison-Chronik. Eine ärgerliche, ohne Frage, am Ende aber zumindest eine ohne negative sportliche Auswirkungen. Denn durch die schnelle Neuansetzung des abgesagten Spiels gegen den SV Union Halle-Neustadt ist der Bundesligist von Trainer Thomas Zeitz am Sonntag (17.30 Uhr) für seine kleine Chance, die Klasse noch zu sichern, weiterhin selbst verantwortlich.
15 Tage nach dem ursprünglichen Spieltermin, der dem ungewöhnlich rutschigen Boden in der Ballei-Sporthalle zum Opfer gefallen war, kommt es am Sonntagnachmittag in Neckarsulm zum Wiedersehen mit der Mannschaft aus Sachsen-Anhalt. Weil beide Teams auch auf ihre Nationalspielerinnen werden zurückgreifen können, hat sich die Ausgangslage seit den Ostertagen nur marginal verändert.
Einzig die Punkteteilung zwischen den ebenfalls im Abstiegskampf involvierten HSV Solingen-Gräfrath und HSG Bad Wildungen (28:28) gab es in den vergangenen zwei Wochen im Klassement zu verrechnen. Mit dem Remis konnten die zum Zuschauen gezwungenen Unionerinnen aus Halle und Neckarsulm allerdings jeweils gut leben.
Sechs-Punkte-Rückstand auf SV Union Halle-Neustadt
Halle-Neustadt steht mit zehn Zählern auf Rang zehn und hat damit die besten Karten der fünf verbliebenen Abstiegskandidaten. Das Blatt der Sport-Union ist als Tabellenschlusslicht (4:32 Punkte) hingegen das schlechteste und bedarf schnellstens einer Aufwertung, will die Mannschaft in den nächsten Wochen noch realistische Chancen auf den Ligaverbleib haben.
Immerhin dürften von den fünf Nationalspielerinnen, die nach ihren Länderspielreisen zwischen Montag und Mittwoch wieder zur Mannschaft stießen, zwei mit besonders viel Rückenwind im Unterland aufgeschlagen sein: Kreisläuferin Sharon Nooitmeer feierte beim 35:22-Erfolg gegen Finnland ihr Länderspieldebüt für die A-Auswahl der Niederlande und erzielte in der letzten EM-Qualifikationspartie bei drei Versuchen auch gleich ihre ersten drei Länderspieltreffer.
Alessia Riner für die Schweiz erfolgreich
Die Schweizer Linksaußen Alessia Riner erwischte im Duell mit Österreich und Lena Ivancok im EHF Euro Cup einen starken Tag und war mit sieben Toren erfolgreichste Werferin der Partie, die die Eidgenossinnen mit 29:26 für sich entschieden. Ob beide Spielerinnen ihre gute Form konservieren und im besten Fall sogar ihre Neckarsulmer Mitspielerinnen anstecken konnten, wird der Sonntag zeigen.
Zwischen 80 und 90 Ticket-Stornierungen haben die Sport-Union nach der Spielabsage erreicht; ein Großteil stammt von den an Ostern angereisten Gäste-Fans. "Es hält sich bisher also noch im Rahmen", sagt Sascha Göttler von der Geschäftsstelle des Vereins. "Wie die Resonanz bei den Dauerkarten ist, können wir dann natürlich erst am Sonntag sagen."