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Sport-Union rutscht erhobenen Hauptes in die Playdowns

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Trotz der Niederlage bei der HB Ludwigsburg geht die Sport-Union Neckarsulm mit Rückenwind und Selbstvertrauen in die K.o.-Phase. Sorgen bereitet einzig Spielführerin Munia Smits.

Lilli Holste hat ihre Rückenprobleme auskuriert und sammelte gegen HB Ludwigsburg wichtige Einsatzminuten vor den in zwei Wochen beginnenden Playdowns. Ein Tor gelang der 23-Jährigen zwar nicht, dafür glückten aber zwei Vorlagen.
Lilli Holste hat ihre Rückenprobleme auskuriert und sammelte gegen HB Ludwigsburg wichtige Einsatzminuten vor den in zwei Wochen beginnenden Playdowns. Ein Tor gelang der 23-Jährigen zwar nicht, dafür glückten aber zwei Vorlagen.  Foto: Larissa Eisele

Unmittelbar nach der Schlusssirene überlagerten die Fakten ein wenig die vorangegangene Leistung. Am letzten Spieltag der Bundesliga-Hauptrunde hatten die Frauen der Sport-Union Neckarsulm bei der HB Ludwigsburg mit 31:36 (15:20) verloren. Die Niederlage in der MHP-Arena war gleichbedeutend mit dem Verpassen der Playoffs, für die ein Remis gereicht hätte, weil Konkurrent Frisch Auf Göppingen sein Heimspiel gegen die HSG Blomberg-Lippe mit 25:29 verlor.

Von tiefer Enttäuschung war im Lager der Sport-Union allerdings nichts zu sehen. Höchstens ein wenig Erleichterung, weil die Mannschaft von Trainer Thomas Zeitz im Fernduell dem Druck des in der Tabelle auf Rang zehn platzierten Buxtehuder SV standgehalten hatte. Eine um acht Treffer bessere Tordifferenz machte letztlich den Unterschied zugunsten der Sport-Union aus, die damit ihren neunten Tabellenplatz verteidigte und in den Playdowns rund um Ostern auf das abgeschlagene Tabellenschlusslicht Bayer 04 Leverkusen treffen wird.


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Zahlen sprechen eigentlich für die Sport-Union Neckarsulm

Die Leistung, mit der sich die Sport-Union in Ludwigsburg diese Spiele gegen die Rheinländerinnen erarbeitet hatte, war im ganzen Trubel beinahe untergegangen. „Wir wollten irgendwie einen Punkt mitnehmen. Klar ist das eine Riesenaufgabe gegen so eine Mannschaft, aber wir haben wirklich gekämpft“, bilanzierte Neckarsulms Annefleur Bruggeman im Nachgang durchaus stolz. Und die Zahlen bestätigten die Niederländerin.

Die Sport-Union hatte die bessere Wurfquote (61:58 Prozent), hatte dank einer überragenden Lena Ivancok die höhere Paradenquote (35:30 Prozent) und hatte sich von allen Bundesligisten in dieser Saison an der Schwieberdinger Straße am besten geschlagen: Dort hat die HB Ludwigsburg zwar alle ihre elf Heimspiele gewonnen, jedoch keines so knapp wie am Samstagabend gegen die Sport-Union.

HB Ludwigsburg nutzt zehn schwache Sport-Union-Minuten

„Die Punkte, die für die Playoffs nötig gewesen wären, haben wir woanders liegengelassen“, sagte Thomas Zeitz mit Blick auf die Niederlagen in Zwickau und Mitte Januar zu Hause gegen den VfL Oldenburg. Ein Vorwurf steckte in der Feststellung allerdings nicht, vielmehr die Erkenntnis, dass seine Mannschaft solche Spiele in der derzeitigen Verfassung nicht mehr verlieren würde. Nicht umsonst war das „A81-Derby“ das Duell der zwei zuletzt formstärksten Mannschaften gewesen.

Einzig eine schwächere zehnminütige Phase der Sport-Union vor der Halbzeit hatte den Unterschied ausgemacht. Vier Unterzahl-Minuten und einige Technische Fehler waren da zu einer zu großen Hypothek geworden. „Als Ludwigsburg ihre erfahrenen Spielerinnen reingebracht hat, wurde es genau die Phase, in der sie den Fünf-Tore-Vorsprung aufgebaut haben“, sagte Bruggeman. Davor und danach war die Sport-Union nicht so weit weg vom Titelverteidiger.


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Kein Druck trotz Favoritenrolle in den Playdowns

„Wir haben uns hier gut präsentiert; ich habe auch das Gefühl, dass vielleicht mehr drin gewesen wäre, hätten wir einige Fehler nicht gemacht“, sagte Spielmacherin Sinah Hagen. „Wir können in den Playdowns jetzt auf jeden Fall befreit aufspielen, weil wir uns in der Rückrunde ziemlich gesteigert haben.“

Einzig die humpelnde Spielführerin Munia Smits, die mit 136 Treffern drittbeste Torschützin der Hauptrunde wurde, bereitete ein wenig Sorge. Eine Viertelstunde vor Schluss war die 25-Jährige auf den Fuß von Gegenspielerin Antje Döll getreten und dabei schmerzhaft umgeknickt. „Ich bin erstmal froh, dass es nur der Fuß und nicht das Knie ist. So, wie sie mir vorhin ins Gesicht geguckt hat, bin ich ganz guter Dinge“, gab Thomas Zeitz auf der anschließenden Pressekonferenz leichte Entwarnung.


Sport-Union Neckarsulm: Ivancok (19 Paraden); Fossum, Orowicz – Gkatziou (2/1), Smits (4), Bruggeman (5), Kaiser (1), Gudmestad (7), Riner (2); Hagen (5), van der Linden (3), Pollakowski (2), Holste, Andrysková.

Erfolgreichste Werferinnen HB Ludwigsburg: Antje Döll (6), Anne With Johansen (5/3), Guro Nestaker (5).

Schiedsrichter: Leon Bärmann/Nico Bärmann.

Siebenmeter: HB Ludwigsburg: 4/7; Sport-Union Neckarsulm: 1/4.

Zeitstrafen: 1/5.

Zuschauer: 1721.


Playdowns: Termine, Tickets, Planungen

Auf den letzten Hauptrunden-Spieltag folgt in der Handball Bundesliga Frauen (HBF) nun erst einmal eine Nationalmannschaftspause mit den WM-Qualifikations-Playoff-Spielen, die sich über das nächste Wochenende erstrecken. Die Sport-Union Neckarsulm stellt dazu einzig Lena Ivancok (Österreich) und Alessia Riner (Schweiz) ab.

Anschließend hat die Sport-Union in den Playdown-Halbfinals zu Beginn Heimrecht und empfängt in der Ballei Bayer Leverkusen. Gespielt wird rund um Ostern, voraussichtlich an Gründonnerstag. Die zweite Partie wird in der darauffolgenden Woche (Freitag, 25. April, 19 Uhr) in der Leverkusener Ostermann-Arena stattfinden. Sollte in der Best-of-Three-Serie eine dritte Partie nötig werden, wird die Sport-Union diese wohl am 3. Mai (18 Uhr) ausrichten. Die endgültigen Spieltage und Anwurfzeiten gibt die HBF nach Rücksprache mit den Vereinen zu Wochenbeginn bekannt.

Keine Verabschiedungen in den Playdowns

Über die genauen Modalitäten des Ticketverkaufs für das erste Halbfinal-Spiel der Playdowns wird die Sport-Union Neckarsulm ihre Fans noch in dieser Woche informieren. Klar ist: Inhaber einer Hauptrunden-Dauerkarte haben ein Vorkaufsrecht.

Der Verein hat sich darüber hinaus dazu entschieden, seine scheidenden Spielerinnen nach der ersten Playdown-Partie nicht in der Ballei zu verabschieden. Stattdessen soll es nach dem Ende der K.o.-Runde eine gesonderte Abschiedsveranstaltung mit Fans, Helfern und Unterstützern geben.

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