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Achtelfinale auf Sparflamme: Sport-Union erwartet SG BBM Bietigheim zum Süd-Duell

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Sport-Union Neckarsulm empfängt im DHB-Pokal Titelverteidiger SG BBM Bietigheim unter ungewöhnlichen Bedingungen. Auch Trainer Thomas Zeitz greift zu überraschenden Maßnahmen und schreibt einen Offenen Brief.

Ein Bild, auf das man in der Ballei noch einige Monate wird warten müssen: Dass Rechtsaußen Vasiliki Gkatziou so entschlossen zum Wurf ansetzt, wie hier in der Saisonvorbereitung, ist nach einer Knie-Operation vorerst ausgeschlossen.
Ein Bild, auf das man in der Ballei noch einige Monate wird warten müssen: Dass Rechtsaußen Vasiliki Gkatziou so entschlossen zum Wurf ansetzt, wie hier in der Saisonvorbereitung, ist nach einer Knie-Operation vorerst ausgeschlossen.  Foto: LARATIV

Bietigheim hätten sie im Unterland nicht unbedingt gebraucht. Da waren sich eigentlich alle in Neckarsulm einig. So prominent der Name, so groß der Lokalkolorit, so wichtig die wegfallende Auswärtsfahrt: ein Einzug der Sport-Union ins DHB-Pokal-Viertelfinale käme einer sportlichen Sensation gleich.

Ausgerechnet Bundestrainer Markus Gaugisch, der bei beiden Neckarsulmer Heimspielen der noch jungen Saison als Tribünengast in der Ballei zu Besuch war, hatte der Sport-Union seinen Ex-Verein zugelost. Wenn der Titelverteidiger nun am Mittwochabend (19.30 Uhr) in Neckarsulm aufschlägt, gibt es am Deutschordensplatz jedoch nur ein abgespecktes Handball-Programm - was mit dem Gegner, dem Wettbewerb und der Terminierung unter der Woche zu tun hat.

Sport-Union setzt am Spieltag auf abgespecktes Programm

Auf die Öffnung der Audi-Tribüne wird der Verein ebenso verzichten wie auf die Öffnung des VIP-Bereiches. Weil zudem die Bundesliga-Dauerkarten für den Pokal-Wettbewerb keine Gültigkeit besitzen und der Verein an Sponsoren und Gäste auch keine Freikarten verteilen darf, dürften die Neckarsulmer am Mittwoch trotz des hochkarätigen Gegners nicht an die üblichen Besucherzahlen aus dem Liga-Spielbetrieb herankommen.

Diejenigen, die kommen, sollen jedoch zumindest eine motivierte und wehrhafte Sport-Union zu sehen bekommen. Das dürfte nach der 17:39-Heim-Niederlage gegen den Thüringer HC das Mindeste sein. Das kündigte Trainer Thomas Zeitz in einem am Sonntag veröffentlichten Offenen Brief an die Fans, Helfer, Sponsoren und Sport-Unioner auch an: "Wir werden alles dafür tun, Auftritte und Ergebnisse zu verbessern", heißt es darin im Schlusssatz, nachdem Zeitz die schwachen Leistungen in den ersten Saison-Heimspielen in seinen Verantwortungsbereich geschrieben hatte.


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Trainingserfolge sollen auch im Spiel zu sehen sein

Dass sich Zeitz so früh in der Saison bereits symbolisch vor die Mannschaft stellt und angesichts noch ausgebliebener Ergebnisse quasi in eine "Vertrauensvorleistung" tritt, dürfte (und sollte) ihm im Team hoch angerechnet werden. Denn bereits die Vorsaison hatte gezeigt: Nur wer die Mannschaft hinter sich weiß und wenn Team und Trainer eine Einheit bilden, ist Erfolg - wie auch immer dieser definiert sein mag - möglich.

Gegen die SG BBM Bietigheim, die in dieser Saison wettbewerbsübergreifend noch ungeschlagen ist und bislang auch alle 14 Pflichtspiele gegen die Sport-Union für sich entscheiden konnte - darunter auch das bislang einzige Pokal-Duell im November 2013 (41:25) -, entscheidet das Wie über Erfolg oder Misserfolg. "Wir müssen uns durchbeißen und zurück zu den Sachen kommen, die wir machen wollen. Ich will sehen, dass wir das, was wir im Training machen, auch im Spiel zeigen", sagte Thomas Zeitz nach der THC-Niederlage. "Das Ergebnis ist dann womöglich das Gleiche, aber das Spiel kann ein anderes sein."


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Bietigheim reist ohne Personalsorgen an

Ob eine weitere deutliche Niederlage dem Team schon zu diesem frühen Saisonzeitpunkt einen Knacks geben könnte? "Es ist auch meine Aufgabe, das nicht geschehen zu lassen", sagt Zeitz. Der Trainer will aber nicht verhehlen, dass Auftritte wie am vergangenen Samstag diese Aufgabe nicht leichter machen.

Leichter wird es auch mit Blick auf die Personalsituation nicht. Während Bietigheim nach der Rückkehr von Kelly Dulfer in voller Personalstärke und mit reichlich Rotationsmöglichkeiten anreisen dürfte, drückt bei der Sport-Union nun auch der langfristige Ausfall von Vasiliki Gkatziou auf die Stimmung.

Gkatziou ist bereits der dritte langfristige Ausfall

Die 25-jährige Griechin war nach ihrer Verpflichtung bereits mit leichten Knieproblemen in die Vorbereitung gestartet, die sich nun nach intensiveren Untersuchungen als eine Meniskusreizung mit einem gelockerten Kreuzband herausstellten. Eine Operation in einer Spezialklinik in Markgröningen war bei der Rechtsaußen-Spielerin daher unumgänglich.

"Die Diagnose bei Vasi hat uns als Mannschaft natürlich getroffen, denn wir hatten mit ihr und Amber Verbraeken ein starkes Duo für die Saison", sagt Thomas Zeitz, der nun bereits auf drei seiner Spielerinnen langfristig verzichten muss.

Wie bereits phasenweise gegen den Thüringer HC könnte Marloes Hoitzing ihre niederländische Landsfrau, die selbst hin und wieder mit Knieproblemen zu kämpfen hatte, auf Rechtsaußen entlasten. Doch auch das hätten sie im Unterland wahrlich nicht gebraucht.

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