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Wie Audi sein künftiges Team in der Formel 1 verstärkt

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Der Schweizer Rennstall Sauber wird ab 2026 zum Audi-Werksteam. Nun wurden weitere Topleute von der Konkurrenz verpflichtet. Bei der Fahrersuche und der Antriebseinheit geht es dem Vernehmen nach ebenfalls voran.

Audi steigt 2026 in die Formel 1 ein. Dann wird Sauber zum Werksteam des Autobauers.
Audi steigt 2026 in die Formel 1 ein. Dann wird Sauber zum Werksteam des Autobauers.  Foto: Audi

Audi startet 2026 erstmals in der Formel 1. Die Marke mit den vier Ringen tritt mit einem eigenen Team an. Anfang März ist die Entscheidung gefallen, dass Audi den Rennstall Sauber aus Hinwil in der Nähe von Zürich komplett übernimmt. Nun ist dem Unternehmen ein Personal-Coup gelungen: Bereits an diesem Montag (1. April) wechselt der Chefmechaniker des amtierenden Weltmeisters Max Verstappen zu Sauber. Der Ingenieur Lee Stevenson war mehr als 18 Jahre lang bei Red Bull. Der Rennstall ist bereits seit einigen Jahren das Maß der Dinge der Königsklasse des Motorsports.


Audi startet mit Sauber in der Formel 1: Neue Herausforderung

Max Verstappens Chefmechaniker Lee Stevenson arbeitet ab sofort bei Sauber und soll das Team voranbringen.
Max Verstappens Chefmechaniker Lee Stevenson arbeitet ab sofort bei Sauber und soll das Team voranbringen.  Foto: Red Bull

"Also, auf zum nächsten Kapitel. Dieses beginnt am Montag, wenn ich nach Japan fliege und die Arbeit mit meinem neuen Team am anderen Ende der Boxengasse aufnehme", erklärte Stevenson auf seinem Instagram-Kanal. "Es wird eine große Herausforderung, aber ich bin bereit dafür!"

Zuvor hatte Sauber-Teamchef Andreas Seidl seinen Vertrauten James Key zu Sauber geholt. Der britische Ingenieur war zuvor für McLaren tätig. Sauber gehört aktuell zu den Schlusslichtern in der Formel 1 – das soll sich nun durch weitere Neuverpflichtungen ändern. Bei Audi will man ab 2026 mit einer schlagkräftigen Truppe an den Start gehen.

Oliver Hoffmann trägt Gesamtverantwortung

Die Gesamtverantwortung für das Formel-1-Projekt trägt Oliver Hoffmann, der zuvor Technik-Vorstand der Audi AG gewesen ist. Der 47-Jährige wurde zum Generalbevollmächtigten ernannt. Er ist damit Chef der Audi Formula Racing GmbH in Neuburg an der Donau unweit von Ingolstadt. Dort wird die Antriebseinheit entwickelt. Zudem ist Hoffmann oberster Mann bei Sauber und hat bei Audi selbst die strategische Steuerung des Projekts inne.


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Audi ist auf Fahrersuche

Offen ist, wer die beiden Piloten sein werden, die für Audi ab 2026 an den Start gehen. Fix ist bisher nur Simulator-Fahrer Neel Jani. Als ehemaliger Test- und Ersatzfahrer bei Red Bull Racing hat Jani viele Stunden im Formel-1-Simulator verbracht. Wertvolle Erfahrung mit einem Hybrid-Rennfahrzeug sammelte er als Einsatzfahrer im Langstreckensport bei Porsche. Spekulationen angeheizt hat der Wechsel von Lewis Hamilton von Mercedes zu Ferrari im nächsten Jahr. Klar ist damit, dass der zweite aktuelle Ferrari-Pilot, Carlos Sainz junior, das italienische Team verlassen wird. Er wird nun immer wieder mit Audi in Verbindung gebracht.

Ein offenes Geheimnis ist, dass Audi gerne auch einen deutschen Piloten verpflichten würde. In den Zusammenhang fällt immer wieder der Name Nico Hülkenberg. Der 36-jährige Deutsche fährt seit 2023 für Haas, ist aber aus mehreren Gründen für einen Wechsel interessant. Als erfahrener, deutscher Fahrer passt er bei Audi ins Profil, er selbst hat zudem eine Vergangenheit bei Sauber sowie und versteht sich auch mit Teamchef Andreas Seidl bestens.

Antriebseinheit kommt komplett aus Deutschland

Direkt bei Audi entsteht die sogenannte Power Unit – die Antriebseinheit aus den elektrischen Motoren, Verbrennungsmotor, Batterie und dem passenden Energierückgewinnungssystem. Das alles wird am Standort Neuburg an der Donau von der Audi Formula Racing GmbH sowie Spezialisten aus weiteren Bereichen entwickelt werden. Damit hat Audi ein Alleinstellungsmerkmal: Die anderen Teams entwickeln in ihren Fabriken in England, auch Mercedes arbeitet an seinem Formel-1-Projekt fernab von Stuttgart.

Nach Informationen der Heilbronner Stimme sollen die ersten beiden Antriebseinheiten bereits seit Dezember auf dem Prüfstand getestet werden.

 

 

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