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Offiziell: Audi bestätigt Übernahme von Formel-1-Team Sauber

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Audi startet 2026 erstmals in der Formel 1. Die Marke mit den vier Ringen tritt mit einem eigenen Team an. Das sind die Details der Planungen.

Oliver Hoffmann wird bei Audi Generalbevollmächtigter für das Projekt Formel 1. 2026 steigt die Marke in die Königsklasse des Motorsports ein.
Oliver Hoffmann wird bei Audi Generalbevollmächtigter für das Projekt Formel 1. 2026 steigt die Marke in die Königsklasse des Motorsports ein.  Foto: (AUDI AG)

Am vergangenen Donnerstag hatte die Heilbronner Stimme bereits exklusiv alle Details genannt, nun haben die Kontrollgremien von Audi und Volkswagen grünes Licht gegeben. Im Rahmen des Einstiegs von Audi in die Formel 1 ist nun die Entscheidung gefallen, den Rennstall Sauber aus Hinwil in der Schweiz komplett zu übernehmen.

Im vergangenen Jahr hatte die Marke mit den vier Ringen bereits 25 Prozent der Anteile an dem Team übernommen. Wie viel sich Audi den Kauf kosten lässt, hat das Unternehmen nicht mitgeteilt. In der Motorsportszene kursiert eine Summe in Höhe von 500 bis 700 Millionen Euro. Sauber wird den Rennwagen für die Saison 2026 entwickeln. Chef des Einsatzteams ist Andreas Seidl. Der Passauer hat bereits Erfahrung in der Königsklasse des Motorsports, unter anderem bei BMW und McLaren.


Bisheriger Technik-Vorstand Oliver Hoffmann trägt Gesamtverantwortung

Die Gesamtverantwortung für das Formel-1-Projekt übernimmt ab sofort Oliver Hoffmann, der seinen Posten als Technik-Vorstand der Audi AG abgibt. Der 47-Jährige wurde zum Generalbevollmächtigten ernannt. Er ist damit Chef der Audi Formula Racing GmbH in Neuburg an der Donau unweit von Ingolstadt. Dort wird die Antriebseinheit entwickelt. Zudem ist Hoffmann oberster Mann bei Sauber und hat bei Audi selbst die strategische Steuerung des Projekts inne.

„Motorsport und im Speziellen die Formel 1 sind meine große Leidenschaft. Ich bin überzeugt, dass wir durch die Bündelung der Verantwortlichkeiten und Übernahme aller Anteile der Sauber-Gruppe unsere Vorbereitung auf den Start im Jahr 2026 weiter beschleunigen werden“, sagt Oliver Hoffmann. „Ich danke dem gesamten Team der Technischen Entwicklung für die tolle Leistung in den vergangenen Jahren und schaue mit Stolz auf die herausragenden Produkte, die wir als Ergebnis unserer intensiven Arbeit in den nächsten Monaten auf die Straße bringen werden.“

Audi-CEO übernimmt Technische Entwicklung 

Hoffmanns bisherigen Posten als Technik-Vorstand übernimmt Audi-Chef Gernot Döllner vorerst in Personalunion. Informationen der Heilbronner Stimme zufolge sucht der CEO noch einen geeigneten Nachfolger für Hoffmann. Im Gespräch ist dem Vernehmen nach unter anderem Frank-Steffen Walliser.

Er ist bei der Schwestermarke Porsche derzeit Leiter der Gesamtfahrzeugentwicklung. „Der Dank aller Audianerinnen und Audianer gilt Oliver Hoffmann für seine Arbeit. Wir wünschen ihm und den vier Ringen in der Königsklasse des Motorsports viel Erfolg“, sagt Gesamtbetriebsratschef Jörg Schlagbauer.

Antriebseinheit kommt komplett aus Deutschland

Direkt bei Audi entsteht die sogenannte Power Unit – die Antriebseinheit aus den elektrischen Motoren, Verbrennungsmotor, Batterie und dem passenden Energierückgewinnungssystem. Das alles wird am Standort Neuburg an der Donau von der Audi Formula Racing GmbH sowie Spezialisten aus weiteren Bereichen entwickelt werden.

Damit wird Audi ein Alleinstellungsmerkmal haben: Die anderen Teams entwickeln in ihren Fabriken in England, auch Mercedes arbeitet an seinem Formel-1-Projekt fernab von Stuttgart. Nach Informationen der Heilbronner Stimme sollen die ersten beiden Motoren bereits auf dem Prüfstand getestet werden.

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