Deutsche Rallye-Meisterschaft verspricht 2025 neue Spannung
In der Deutschen Rallye-Meisterschaft bahnt sich in diesem Jahr ein Dreikampf um den Titel an. Das Erfolgsduo Dennis Rostek/Stefan Kopczyk möchte das Top-Trio ärgern und seinen Masters-Titel verteidigen.

Ein orange statt blauer Farbton dominiert in diesem Jahr auf dem Skoda Fabia RS Rally2 von Dennis Rostek und Stefan Kopczyk. Eine Reminiszenz an ihren Vorjahresgesamtsieg in der niederländischen Meisterschaft ist das veränderte Design allerdings nicht. Geschuldet ist es dem neuen südkoreanischen Reifenpartner, der die beiden Rallye-Piloten durch die am Wochenende beginnende DRM-Saison begleiten wird.
Der Bad Friedrichshaller Beifahrer Kopczyk (43) und der motorsportliche Tausendsassa Rostek aus dem niedersächsischen Bückeburg haben erneut viel vor. Ihren dritten Gesamtrang in der Deutschen Rallye-Meisterschaft (DRM) erfolgreich zu verteidigen, wird schwer. Die Titelverteidigung in der Masters-Wertung scheint hingegen eine Formsache. „Wir fangen am Wochenende aber erst einmal ganz normal an und konzentrieren uns auf die Masters-Wertung“, sagt Stefan Kopczyk vor dem Start bei der 60. Rallye Erzgebirge.
Genug Mitropa Cup: Philip Geipel greift im Toyota Yaris wieder an
Während sich beim Erfolgsgespann wenig geändert hat, war in der DRM in den Wintermonaten mächtig Bewegung. Für Spannung sorgt zuallererst die Fahrerkonstellation. Titelverteidiger Marijan Griebel, der für Rosteks Team Pole Promotion fährt, hat mit Ella Kremer, 25-jährige Tochter des dreimaligen deutschen Meisters und bislang letzten deutschen Europameisters (2001), Armin Kremer, eine neue Navigatorin auf dem Beifahrersitz, nachdem Tobias Braun bei Pole Promotion den Posten als Teamchef übernommen hat.
Zudem sind nach einem Jahr im Mitropa Cup mit Philip Geipel/Katrin Becker (Toyota GR Yaris Rally2) die deutschen Meister von 2022 dabei. Auch Vorjahres-Vizemeister Julius Tannert und Beifahrer Pirmin Winklhofer mischen wieder mit – wie Griebel in einem Skoda Fabia RS Rally2. „Wir wollen den Abstand zu diesem Trio gering halten und sie hier und da ein bisschen ärgern. In die Top Drei zu fahren ist ein kleines Ziel, aber auch eine große Herausforderung“, sagt Stefan Kopczyk, „schließlich bohren die Kollegen nicht in der Nase“.
Außerdem hat Dennis Rostek mit den schnellen Niederländern Yannick Vrielink/Harm van Koppen zwei Vorjahres-Konkurrenten aus der niederländischen Meisterschaft ins eigene Team geholt. Obwohl im alten Skoda Fabia Rally2 evo und ohne Strecken-Kenntnis in der Deutschen Rallye-Meisterschaft unterwegs, dürfte das Duo gleich zur erweiterten Spitzengruppe gehören.
Weniger Sonderpunkte: „Pop-Up Power Stages“ gestrichen
Einige Neuerungen im Reglement sollen die Meisterschaft zusätzlich spannend machen. Von sieben Veranstaltungen müssen die Teams sechs für eine Punktevergabe nominieren, wovon am Ende aber nur die fünf besten in die Wertung einfließen. Die Zahl der zu erfahrenden Extra-Punkte reduziert sich zudem durch den Wegfall der „Pop-Up Power Stages“.
Dass die Masters-Wertung nun an internationale Gepflogenheiten angepasst wurde und nicht mehr für Fahrer von RC2-Fahrzeugen über 40 Jahren, sondern nur noch für solche über 50 Jahren ausgeschrieben ist, verkleinert den Kreis der Konkurrenten von Rostek (51) und Kopczyk ein wenig.
Titelverteidiger Griebel verzichtet auf Start bei Rallye Erzgebirge
Im Kalender haben die ELE Rally rund um Rotterdam und die Lausitz Rallye zum Saisonfinale die Läufe im Hunsrück und an der Ostsee verdrängt. Gerade das Schotter-Spektakel in Ostdeutschland verspricht eine Menge Action. „Rein sportlich ist es ein echter Gewinn, in der DRM mal wieder auf Schotter zu fahren“, sagt Stefan Kopczyk. „Für viele stellt sich aber auch die finanzielle und Investitionsfrage“, gibt der Bad Friedrichshaller zu bedenken. Für nur eine Rallye ein spezielles Schotterfahrwerk, andere Bremsen und Reifen anzuschaffen, das können sich nicht alle Teams leisten.
Doch vor dem Saisonabschluss geht es nun bei der „Erze“ erst einmal los. Die traditionsreiche Rallye wartet bei ihrer 60. Austragung mit Abschnitten der ehemaligen Rallye Wismut auf die Starter. Titelverteidiger Marijan Griebel verzichtet jedoch auf den Saisonstart. Gegen den Zwickauer Tannert und den Plauener Geipel rechnet sich der 35-Jährige bei deren Heim-Rallyes (zu) wenig Chancen aus. Was schade für die Fans ist, setzt den Polizisten jedoch anschließend gleich unter Erfolgsdruck und verspricht eine spannende Saison.
Deutsche Rallye-Meisterschaft 2025
28./29. März: Rallye Erzgebirge.
25./26. April: Rallye Sulingen.
23./24. Mai: ELE Rally (Niederlande).
2./3. August: Rallye Mittelrhein.
15./16. August: Saarland-Pfalz Rallye.
26./27. September: Rallye Stemweder Berg.
31. Oktober/1. November: Lausitz Rallye.
Mission Titelverteidigung im Nachbarland
Neben ihrer Teilnahme an der Deutschen Rallye-Meisterschaft werden Dennis Rostek/Stefan Kopczyk auch bei den Veranstaltungen der Rallye-Meisterschaft der Niederlanden starten, um dort ihren Titel zu verteidigen. Da die Rallye Sulingen, die ELE Rally und die Rallye Mittelrhein für beide Meisterschaften gewertet werden, ist der Mehraufwand nicht überbordend. Los geht es am 5. April (Zuiderzee Rally), das Finale steigt am 25./26. Oktober mit der Twente Rally.
Open Nederlands Rally Kampioenschap 2025
5. April: Zuiderzee Rally.
25./26. April: Rallye Sulingen (Deutschland).
23./24. Mai: ELE Rally.
21. Juni: Vechtdal Rally.
11./12. Juli: GTC Rally.
2./3. August: Rallye Mittelrhein (Deutschland).
12./13. September: Hellendoorn Rally.
25./26. Oktober: Twente Rally.
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