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Freude nach 25 Stunden Wartezeit: Rostek/Kopczyk sind Rallye-Meister der Niederlanden

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Stefan Kopczyk aus Bad Friedrichshall gewinnt mit Dennis Rostek die Rallye-Meisterschaft der Niederlanden. Sechs Zehntelsekunden und ein Punkt machen nach der Drenthe Rally in Assen den Unterschied.

Schlammig, rutschig, anspruchsvoll: Die zweimal zu befahrende Wertungsprüfung „Assen“ hat die Niederländische Rallye-Meisterschaft entschieden.
Schlammig, rutschig, anspruchsvoll: Die zweimal zu befahrende Wertungsprüfung „Assen“ hat die Niederländische Rallye-Meisterschaft entschieden.  Foto: harald jansen

Was im Mai zunächst als Nebenbeschäftigung begonnen hatte, führte am vergangenen Montag nach einem ereignisreichen Wochenende zum größtmöglichen Erfolg: Der Bad Friedrichshaller Co-Pilot Stefan Kopczyk (43) und Fahrer Dennis Rostek (51, Bückeburg) erfuhren am Telefon vom ihrem Gesamtsieg in der Niederländischen Rallye-Meisterschaft (ONRK).

Damit krönte sich das Duo in seinem Skoda Fabia RS Rally2, das bereits Dritter in der Deutschen Meisterschaft und dort Gesamtsieger der „Masters“-Wertung für Fahrer über 40 Jahren geworden war, zu den ersten ausländischen und zugleich ersten Deutschen ONRK-Gesamtsiegern seit Dieter Depping und Peter Thul im Ford Escort RS Cosworth vor inzwischen 30 Jahren.

Rostek/Kopczyk machen ihre Hausaufgaben bei der Drenthe Rally

In die International Drenthe Rally, dem Saisonfinale auf dem und um den TT Circuit Assen, waren Rostek und Kopczyk als Zweite mit fünf Punkten Rückstand auf den Meisterschaftsführenden Yannick Vrielink gegangen, so dass klar war: Nur der Gesamtsieg und die schnellste Zeit auf der als Power Stage ausgeschriebenen Wertungsprüfung sechs brächten jene 25 Punkte, die bei einer Zielankunft Vrielinks die Hoffnungen auf den Titel noch am Leben halten würden.

Beides gelang dem Duo vom Team Pole Promotion, „doch die Freude war nicht wirklich groß. Wir sind alle super ernüchtert nach Hause gefahren“, schildert Stefan Kopczyk in der Rückschau die Gefühlslage. Weil die Power Stage nach einem Unfall und nur fünf gestarteten Fahrzeugen vorzeitig abgebrochen worden war, herrschte große Unklarheit: Sollten die Extra-Punkte für die Wertungsprüfung trotzdem vergeben werden?



Motorsport-Verband KNAF muss Entscheidung treffen

Für Rostek/Kopczyk war klar: ja. „Alle Fahrer, die noch Chancen auf den Titel hatten, waren auf der sehr riskanten Prüfung gefahren und weil die nachfolgende, letzte Wertungsprüfung ein Rundkurs war, auf der keine Power-Stage-Wertung zulässig ist, gab es auch keine Ausweichmöglichkeiten mehr“, sagt Kopczyk.

Da sich auch im ONRK-Reglement keine Antwort für eine solche Situation fand und die Sportkommissare mit ihrer Entscheidung nicht die gesamte Meisterschaft beeinflussen wollten, wandten sich die Veranstalter an den Niederländischen Motorsport-Verband KNAF und schickten die Teilnehmer unverrichteter Dinge nach Hause. So wurden es für die beiden Deutschen lange und ungewisse Stunden.

Sechs Zehntelsekunden trennen Konkurrent Vrielink vom Titel

Natürlich überlege man, was passieren und wie entschieden werden wird, erzählt Stefan Kopczyk. Nur durch die Extra-Punkte käme es nach 1994 wieder zu einem deutschen Sieger im Nachbarland. Der Konflikt lag auf der Hand.


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Rostek/Kopczyk sammeln wichtige Punkte im Schatten Jos Verstappens


Am Montag, rund 25 Stunden nach dem Ende der Drenthe Rally, entschied die KNAF schließlich, die Punkte für die Power Stage zu vergeben und damit zugunsten von Dennis Rostek und Stefan Koczyk, die bei sieben Rallyes fünfmal gestartet waren und jedes Mal die maximal mögliche Punktzahl eingefahren hatten. So stand Rostek am Ende bei 125 und der bei der Drenthe Rally Drittplatzierte Yannick Vrielink in Summe bei 124 Punkten.

Wäre der 25-jährige Niederländer Zweiter geworden, hätten ihn die damit verbundenen 18 Punkte (statt 16 als Drittplatzierter) zum Meister gemacht. Auf die Zweitplatzierten der Rallye fehlten Vrielink im Ziel allerdings 0,6 Sekunden.

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