Stefan Kopczyk und Dennis Rostek betreiben Schadensbegrenzung im Nachbarland
Unfall, Wetter, Pech und ein Plattfuß: Rallye-Duo vom Team Pole Promotion erlebt bei der ELE Rally rund um Eindhoven zwei Tage zum Vergessen.

Dennis Rostek wollte nur nach Hause. Raus aus dem Auto, raus aus den Niederlanden, zurück nach Bückeburg zu Frau und Kindern. Der 51-Jährige musste seinen Frust, den der neunte Platz bei der ELE Rally nahe Eindhoven in der Deutschen Rallye-Meisterschaft (DRM) sowie Platz drei in der Meisterschaft der Niederlande (ONRK) hinterlassen hatten, erst einmal runterschlucken.
Unfall, Elektrik, Reifenschaden: Alles geht schief
Denn nach vielen starken Ergebnissen erlebten Rostek und sein Bad Friedrichshaller Beifahrer Stefan Kopczyk am vergangenen Wochenende wenig Erbauliches. Erst war da am Freitag nach einem verheißungsvollen Auftakt Rosteks Fahrfehler auf der vierten Wertungsprüfung (WP), der das linke Heck des Skoda Fabia RS Rally2 in ein Wasserfass rutschen ließ und viel Zeit kostete.
Am Samstagvormittag „geht dann das Auto mit einem Mal aus – irgendwas an der Elektrik – und ich brauche anderthalb Minuten, bis ich alles resettet habe und wieder starte“. Später verhindert schließlich noch ein Reifenschaden eine mögliche Aufholjagd. „So eine Achterbahnfahrt habe ich in 30 Jahren Motorsport noch nie erlebt. Da bist du irgendwann froh, dass es rum ist“, sagte Rostek nach der Rallye.
20-Punkte-Polster in zwei Klassen
Immerhin baute das Duo durch einen Klassensieg noch seine Führung in der DRM2-Masters-Wertung für Fahrer ab 50 Jahren aus. 20 Punkte beträgt der Vorsprung dort vor Daniel Rexhausen/Nico Otterbach. Und weil auch der Niederländer Kevin van Deijne mit Problemen kämpfte, behielten Rostek/Kopczyk auch ihre 20-Punkte-Führung in der ONRK.
Unter dem Strich war das dennoch ein schwacher Trost für die Titelverteidiger, die sich gerade in der DRM durch das Fehlen von Julius Tannert/Pirmin Winklhofer mehr vorgenommen hatten. „Es war nur Schadensbegrenzung. Das hätte viel, viel schlimmer ausgehen können“, sagte Rostek. „Wir sind noch mit einem blauen Auge davongekommen“, ergänzte Kopczyk.
Aufgeben ist keine Option: Jeder Punkt zählt
Schlammige Streckenabschnitte auf regendurchtränktem Sand einerseits, vor allem aber der Plattfuß auf der zwölften Wertungsprüfung andererseits warfen das Pole-Promotion-Gespann weit zurück – zu weit, um auf den letzten drei Prüfungen noch um die Podiumsplätze im Gesamtklassement mitzufahren. „Als am Samstag der Regen kam, war es auf den sandigen Strecken wie auf Schmierseife“, beschrieb Kopczyk das Gefühl im Auto.
„Uns war aber, gerade nachdem wir den Titel in Holland im letzten Jahr mit nur einem Punkt Vorsprung gewonnen hatten, klar: Wir müssen die Rallye auf jeden Fall beenden.“ In der Endabrechnung könnte schließlich jeder Zähler wichtig werden. Also fuhr das Duo nach dem Reifenschaden auf dem Rundkurs in WP 12 die verbleibenden sieben Kilometer noch zu Ende.
Gesamtsieg für Titelverteidiger Marijan Griebel
Die ELE Rally war mit ihren 15 Wertungsprüfungen über 165 Kilometer in diesem Jahr erstmals Teil des DRM-Kalenders. Anders als in Deutschland üblich, wurde zudem in der Dunkelheit bis kurz vor Mitternacht gefahren. Den Gesamtsieg feierte mit acht Etappensiegen der amtierende DRM-Titelträger Marijan Griebel mit Co-Pilotin Ella Kremer (Skoda Fabia RS Rally2).
Kommentare öffnen


Stimme.de
Kommentare