Hochsprung-Premiere auf dem Heilbronner Marktplatz mit viel Prominenz
Die ersten Namen auf der Startliste für das Heilbronner Hochsprung-Meeting Anfang August lassen aufhorchen. Welche Top-Athletinnen auf dem Heilbronner Marktplatz antreten werden.

Der zeitliche Aufwand ist massiv gewesen. Dennoch hat sich der Zwei-Tages-Trip in die Schweiz für Jacob Denzel und Andreas Werner gelohnt. "Der Aufbau der Anlage in Lausanne ist aufs Haar genau wie der, den wir planen", sagt Jacob Denzel, "nur werden wir noch vier Meter länger, weil wir ja auch die Männer im Programm haben." Der Hochsprung der Frauen ist - im Unterschied zu den anderen Disziplinen beim Diamond-League-Meeting Atletissima - vor einer Woche nicht im Stadion ausgetragen worden, sondern als City-Event auf dem Place de l'Europe im Zentrum.
So wird es auch bei der Premiere von Hochsprung Heilbronn am 5. und 6. August sein. Die Frauen am Samstag und die Männer am Sonntag laufen nicht in irgendeiner Arena an, sondern auf dem Marktplatz vor dem Rathaus. Eine ganz besondere Atmosphäre, die jedoch nicht nur für Jacob Denzel und Andreas Werner vom Trägerverein Internationales Hochsprungmeeting Heilbronn intensive Planungen voraussetzt. "Es hat uns Sicherheit gegeben, den Aufbau vorher en détail anzuschauen", sagt Denzel.
Stärkstes Meeting-Feld seit Jahren
Während sich die sechsköpfige Crew des Trägervereins derzeit in allerlei Angelegenheiten ständig be- und abspricht, kümmert sich Günter Eisinger um die Verpflichtung der Weltklasseathletinnen und -athleten. Mit Erfolg. "Im Augenblick haben wir das stärkste Meeting-Feld, das es seit Jahren auf deutschem Boden gegeben hat. Ich verhandle mit allen Machbaren", sagt der 73-Jährige aus Friedberg, der in der Szene nicht nur als Trainerfuchs gilt, sondern aufgrund seines weltweiten Netzwerkes auch als Fachmann für Verpflichtungen. Ruft Günter Eisinger die Manager der Asse an oder kommuniziert gar mit den Springern persönlich, hören sie zu - und noch besser: Sie sagen zu. Zu Bedingungen, die sie anderswo nicht akzeptieren würden.

Das gilt auch für die Australierinnen um Weltmeisterin Eleanor Patterson. Die derzeitige Vierte der Punkte-Weltrangliste hat ebenso fix zugesagt wie ihre Landsfrau Erin Shaw. Die ist zwar erst 18 Jahre alt, aber im vergangenen Jahr bei ihrem ersten Start gleich Ozeanienmeisterin geworden. "Ich baue gerne Newcomerinnen mit ein", sagt Günter Eisinger, "denn das sind die Springerinnen, denen die Zukunft gehört."
Olyslagers darf nicht starten
Keine Startfreigabe hat allerdings Nicola Olyslagers vom australischen Verband erhalten. Die 26-jährige Olympia-Zweite von Tokio mit einer Bestleistung von 2,02 Meter und Siegerin von Lausanne muss sich auf die Weltmeisterschaften vom 19. bis 27. August im ungarischen Budapest vorbereiten.
"Wir sind auf einem verdammt hohen Niveau", sagt Oliver Blumenstock, Vorstandsmitglied im Trägerverein, nicht ohne Stolz und denkt dabei auch an die starken Ukrainerinnen, die aller Voraussicht nach in Heilbronn antreten werden. An deren Spitze die 21-jährige Yaroslava Mahuchikh. Die Hallenweltmeisterin und Olympia-Dritte mit Wohnsitz in Eberstadt ist Ende Mai in Rabat bereits 2,01 Meter gesprungen und die Nummer eins der Weltrangliste.
Russin Lassiskene ist kein Thema
"Sie hat viele Freunde in der Region", sagt Günter Eisinger über die hochtalentierte Vizeweltmeisterin, die auch ihre Haltung zum russischen Angriffskrieg auf ihr Heimatland stets klar artikuliert. Ein Start von Olympiasiegerin Maria Lassiskene in Heilbronn ist ohnehin kein Thema - der Bann gegen die Russen und Belarussen vom Weltverband World Athletics bei internationalen Wettbewerben besteht weiter.




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