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Das sagen die Davis-Cup-Spieler zum neuen Termin des Heilbronner Neckar-Cups

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Die besten deutschen Tennis-Profis haben ein besonderes Verhältnis zum Heilbronner Neckar-Cup. Das Challenger-Turnier am Trappensee war für alle ein Sprungbrett.

Man kennt sie vom Neckar-Cup, bis auf einen und Bundestrainer Michael Kohlmann (r.) haben ihn auch schon alle gewonnen (v. l.): Andreas Mies, Tim Pütz, Daniel Altmaier, Oscar Otte und Alexander Zverev.
Man kennt sie vom Neckar-Cup, bis auf einen und Bundestrainer Michael Kohlmann (r.) haben ihn auch schon alle gewonnen (v. l.): Andreas Mies, Tim Pütz, Daniel Altmaier, Oscar Otte und Alexander Zverev.  Foto: Harald Tittel

Andreas Mies schaute erst ungläubig, kurz grübelnd und dann erfreut: "Stimmt, das ist verrückt, das war mir gar nicht bewusst, dass wir alle Neckar-Cup-Sieger sind", sagte der Davis-Cup-Spieler am Wochenende in Trier.

Dort schlugen der zweimalige Grand-Slam-Sieger sowie Tim Pütz, Daniel Altmaier, Oscar Otte und Alexander Zverev für Deutschland auf - alle kennt man vom Neckar-Cup. In Heilbronn haben tatsächlich alle schon triumphiert - bis auf Oscar Otte. Das Challenger-Turnier am Trappensee ist beziehungsweise war für Deutschlands beste Tennis-Profis ein Wohlfühl-Termin.

Ist der Neckar-Cup tatsächlich ihr Sprungbrett, oder ist diese Erfolgsbilanz Zufall? Und was halten die Davis-Cup-Spieler vom neuen Turnier-Termin in der zweiten Woche der French Open - der 9. Neckar-Cup wird von 4. bis 11. Juni gespielt?


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Die Erfolgsgeschichte geht weiter: Daniel Altmaier hat sich im Mai als vierter deutscher Tennisprofi in die Siegerliste des Neckar-Cups eingetragen.
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"Der Neckar-Cup ist schon immer ein Sprungbrett für uns alle", sagte Andreas Mies. Chef-Bundestrainer Michael Kohlmann, stets für ein paar Tage Gast beim Sandplatzturnier im Heilbronner Osten, schüttelte beim Wort "Zufall" den Kopf: "Das zeigt, dass die deutschen Spieler zu Hause immer sehr gut performen." Diese bemerkenswerte Bilanz sei ein Zeichen dafür, dass der Neckar-Cup für alle Spieler der Mannschaft ein wichtiges Turnier war und ist, "dass sich unsere Leute dort immer wieder Selbstvertrauen holen können". Seit Mai 2014.

Andreas Mies spricht von einem Meilenstein

Damals gewann Tim Pütz am Trappensee das Doppel (mit André Begemann), Jan-Lennard Struff (fehlte in Trier verletzt) das Einzel. 2015 trug sich Alexander Zverev in die Siegerliste ein, 2022 Daniel Altmaier. Und legendär ist der Doppelcoup von Andreas Mies und Kevin Krawietz (fehlte in Trier wegen der Geburt seines Sohnes) von 2019 - was das große Plus des alten Termins unterstreicht: "Die Woche vor der Qualifikation der French Open war ein sehr guter Termin", sagte der 32-jährige Kölner, "man konnte den Schwung mit nach Paris nehmen. Was vor vier Jahren bei Kevin und mir ja sehr gut geklappt hat mit dem Sieg in Heilbronn und dann dem Sieg bei den French Open. Das war ein absoluter Traum damals. Das war ein Meilenstein für mich."

Der Neckar-Cup findet 2023 drei Wochen später als sonst statt, beim nun in die Kategorie 125 aufgerückten Turnier geht es diesmal um 145.000 Euro Preisgeld, was den Etat auf etwa 440.000 Euro ansteigen lässt. "Der Termin ist nicht ideal, schade. Das Turnier hätte ich gerne noch einmal vor Paris gespielt", sagte der Schweizer Alexander Ritschard in Trier - er war 2022 in Heilbronn bis ins Viertelfinale gekommen. "Das ist ein super Turnier. Wieso wechseln sie?" Weil sich das parallel stattfindende ATP-Turnier in Rom vergrößert, nun 96 statt wie bisher 64 Profis bindet.

Altmaier: Neuer Termin ist besser fürs Turnier

Klarer Fall für Heilbronn-Titelverteidiger Daniel Altmaier: "Für das Turnier ist der neue Termin besser. Weil Top-100-Leute, die in der ersten Woche der French Open verlieren, den Neckar-Cup als Option nehmen können." Vielleicht sogar absolute Topspieler.

Tim Pütz urteilte: "Der Termin ist bestimmt nicht schlechter als vorher. Generell ist die zweite Woche bei einem Grand-Slam-Turnier ein sehr guter Termin. Dazu kommt, dass Heilbronn eine gute Lage hat. Man kommt schnell hin und einfach wieder weg, mitten in Deutschland, mitten in Europa. Und das Wetter ist drei Wochen später vielleicht noch ein bisschen besser." Sein Trierer Doppelpartner Andreas Mies sagte: "Der neue Termin ist vielleicht nicht ganz optimal." Klar ist: Alle deutschen Spieler wollen in Paris die zweite Woche erreichen - Heilbronn wäre nur Plan B.

"Schlecht ist der Termin auf gar keinen Fall", sagte Michael Kohlmann. "Früher hat zu dem Termin jahrelang ein Challenger-Turnier in Fürth stattgefunden. Da hatte man auch immer ein tolles Feld - natürlich in Abhängigkeit davon, wer in Paris rausgeflogen ist." Man könne sicher sein, viele ausgezeichnete Aschespieler zu haben, die gerne bis Wimbledon auf Sand bleiben. "Die Beteiligung wird von der Qualität der Spieler keinesfalls schlechter werden", so Kohlmann.

Motivation für Oscar Otte

Dass Oscar Otte der einzige aktuelle deutsche Davis-Cup-Spieler ist, der den Neckar-Cup noch nicht gewonnen hat, nahm die Mannschaft mit Humor: "Das wäre ein Argument, dass er dieses Jahr wieder in Heilbronn spielt", sagte Michael Kohlmann. Andreas Mies grinste und sagte: "Wenn Oscar 2019 mit mir in Heilbronn Doppel gespielt hätte, statt sich dort aufs Einzel zu konzentrieren, hätte er bestimmt jetzt auch diesen Titel."

 

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