Nach Rang drei im Vorjahr: Für die Sport-Union Neckarsulm II zählt nur der Klassenerhalt
Die Frauen der Sport-Union Neckarsulm II gehen mit einem stark verjüngten Kader und ihrem beförderten Co-Trainer Nicolai Spiegl in die Regionalliga-Saison. Die Bühne gehört nun dem Neckarsulmer Nachwuchs.

Die wichtigste Leitlinie hatte man sich rund um die zweite Mannschaft der Sport-Union Neckarsulm schon vor der allerersten Trainingseinheit in dieser Sommervorbereitung selbst gegeben: Bloß nicht von diesem hervorragenden dritten Platz, den der Bundesliga-Unterbau 2024/2025 als Regionalliga-Aufsteiger mit Trainer Stefan Krebs an der Seitenlinie erreicht hatte, blenden lassen.
Qualität und Erfahrung sind gleichermaßen verloren gegangen
Mindestens ebenso wichtig wie diese bloße Erkenntnis ist die Tatsache, dass sie von allen wichtigen Personen im und um das Team mitgetragen wird. Allen voran von Nicolai Spiegl. Der ehemalige Torhüter steht nach zwei Jahren als Co-Trainer an der Seite von Stefan Krebs nun selbst als Chef in der Verantwortung und muss federführend einen personellen Umbruch vorantreiben, der gleich auf zwei Ebenen Risiken birgt: Denn durch die Abgänge von Verena Breidert, Stephanie Dähnel, Ina Hernández, Sophie Lütke und Celia Schneider sind Qualität und Erfahrung gleichermaßen verloren gegangen.
„Einen dritten Platz daher wieder als Ziel auszugeben, wäre fernab von dem, was ich mir vorstellen kann“, sagt Spiegl, „das kann nicht unser Anspruch sein“. Über allem müsse allein der Klassenerhalt stehen, sonst gar nichts. Der soll (und muss angesichts der Einsparungen in der Neckarsulmer Handball-Abteilung) mit einem drastisch verjüngten Kader gelingen, dessen Altersdurchschnitt der Trainer knapp unter 20 Jahre schätzt.
Ein Co- und Torhüterinnen-Trainer wird noch gesucht
Dass dabei einer höherklassig erfahrenen Akteurin wie Trixi Hanak (26) im Rückraum ebenso wie Rebecca Schäfer (22) oder Rechtsaußen Catherine Gerold (23), die in den Vorbereitungswochen einen guten Eindruck hinterließ, künftig eine besondere Verantwortung zukommt, erklärt sich beinahe von selbst. Auch seine Kreisläuferin Lina Schrembs (19) sieht Spiegl als Teil des Mittelblocks als wichtige Komponente.
In seiner Rolle als Co-Trainer hatte sich Spiegl vorwiegend um die Abwehrarbeit im Team gekümmert, so dass es nicht verwundert, dass es auch während der Vorbereitung zunächst darum ging, dass „alle das gleiche Verständnis für die Abwehrarbeit entwickeln“, wie er sagt. „Wir haben dabei schon einen großen Sprung gemacht – auch dank der Unterstützung von Gernot“, sagt Nicolai Spiegl mit Blick auf Neckarsulms Handball-Koordinator Gernot Drossel. Dieser ist derzeit noch in Gesprächen mit einem neuen Co-Trainer; auch darüber, wie das Training der Torhüterinnen koordiniert wird, ist noch nicht endgültig entschieden.
Trainer Nicolai Spiegl ist von seinem Team überzeugt
Klar ist hingegen, dass nicht nur etablierte Spielerinnen mehr Verantwortung übernehmen werden, sondern auch junge Akteurinnen wie die 2007er-Riege um Marwa Guettou, Charlotte Korn, Elena Schacht, Finia Siegle und Jette Zimprich sich möglichst schnell in der vierten Liga einleben muss. „Die Spielerinnen sind talentiert; ich bin überzeugt von dieser Mannschaft“, sagt Nicolai Spiegl. Doch es brauche Geduld, denn ohne erfahrene Spielerinnen fehle nun jene natürliche Cool- und Cleverness, mit der das Team in der Vorsaison regelmäßig in den letzten fünf Minuten Spiele entschieden habe.
Kader Sport-Union Neckarsulm II
Tor: Viktoria Lachmann, Karina Martel, Hannah Wagner.
Außen: Catherine Gerold, Elisa Gomes-Shala, Marwa Guettou, Silja Willy.
Rückraum: Anna Aurenz, Trixi Hanak, Elena Schacht, Rebecca Schäfer, Finia Siegle, Ronja Wiesenmayer, Jette Zimprich, Sophie Zischka.
Kreis: Charlotte Korn, Lina Schrembs.
Trainer: Nicolai Spiegl.
Co-Trainer: N.N.
Torhüterinnen-Trainer: N.N.