Wie entspannt wird der Sommer für den Nachwuchs der SG Schozach-Bottwartal?
Die Beilsteiner A-Juniorinnen wollen sich am Sonntag mit einem Sieg gegen den HC Erlangen erneut für die Bundesliga qualifizieren. Für den Fall einer Niederlage hat sich die Spielgemeinschaft jedoch noch eine Hintertür offen gehalten.

Eine letzte Episode hält das Bundesliga-Abenteuer für die A-Juniorinnen der SG Schozach-Bottwartal an diesem Sonntag noch bereit. Ab 14 Uhr geht es in der Langhanshalle nicht nur darum, sich mit einem Erfolg aus der deutschen Eliteklasse zu verabschieden, sondern auch darum, dem nachfolgenden A-Jugend-Jahrgang den Weg dorthin zu bereiten. So ist der Einzug ins Viertelfinale für die Mannschaft von Trainer Marc Däuble nach zwei Niederlagen aus zwei Spielen zwar nicht mehr möglich, doch das abschließende Spiel der Meisterrunden-Gruppe C hat dennoch einen großen Reiz.
Denn nur mit einem Sieg gegen den ebenfalls noch punktlosen HC Erlangen wäre den Beilsteinerinnen auch in der nächsten Spielzeit eine Bundesliga-Teilnahme sicher. „Das ist für uns auf jeden Fall machbar; wir rechnen uns ganz gute Chancen aus“, sagt Marc Däuble, der den Gegner in einer ähnlichen Situation wie seine eigene Mannschaft sieht: „Auch dort macht man sich Hoffnung, sich mit einem dritten Platz die Qualifikation für die nächste Saison zu ersparen und sich direkt zu qualifizieren.“ Ein Remis würde den Gästen aus Bayern dafür genügen, haben sie mit 60:74 doch gegenüber den 33:70 Treffern der SGSB das klar bessere Torverhältnis.
Erstes Wiedersehen nach Qualifikationsduell im Juni 2024
Mit den Mittelfranken duellierte sich die Beilsteiner Mannschaft der Jahrgänge 2006/2007 bereits im vergangenen Juni in der Qualifikation zur Bundesliga. Damals gewann der SGSB-Nachwuchs nach einem temporeichen Schlagabtausch mit 23:21 (11:10). Ein gutes Omen, auch wenn sich die Vorzeichen inzwischen etwas verändert haben.
So fehlt Marc Däuble seit Dezember seine am Kreuzband verletzte Rückraum-Akteurin Josefine Götzinger während sich bei den Gästen Spielmacherin Mia Fuchs als B-Jugendliche des jüngeren 2009er-Jahrgangs zum Dreh- und Angelpunkt entwickelt hat. „Was sie spielt, ist sensationell, über sie läuft alles“, sagt Marc Däuble über die jüngere Schwester von Lisa Fuchs. Diese spielt bei der TG Nürtingen in der 2. Bundesliga und lief mit Däubles Tochter Lara schon gemeinsam für die U 19-Nationalmannschaft auf.
Veränderter Bundesliga-Modus käme der SG Schozach-Bottwartal entgegen
Eine Pflicht sei die erneute Bundesliga-Qualifikation für seine Mannschaft nicht, sagt der Trainer, auch wenn er einigen seiner Spielerinnen des jüngeren 2007er-Jahrgangs in der nächsten Saison bereits jetzt ein konkurrenzfähiges Auftreten im Konzert der Großen zutrauen würde. Auch deswegen hat die Spielgemeinschaft bereits für die Qualifikationsrunde zur A-Jugend-Bundesliga im Sommer gemeldet – als Alternativroute sozusagen, sollte es am Sonntag nicht auf direktem Wege klappen.
Dass die Jugend-Bundesliga in der nächsten Saison in einem neuen Liga-Modus mit regionalerem Zuschnitt ausgetragen werden wird, kommt der SGSB entgegen, spart sie sich dadurch doch die Kosten für Übernachtungen und lange Auswärtsfahrten in der ganzen Republik. „Wir würden uns freuen, das nächste Saison wieder machen zu können“, sagt Däuble. Die Kräftemessen mit der hochkarätigen Konkurrenz haben seinen Spielerinnen in ihrer (sportlichen) Entwicklung definitiv nicht geschadet.
Lehrreiche Duelle mit Borussia Dortmund und HC Leipzig
In der Bundesliga-Vorrunde hatte die SG Schozach-Bottwartal den SV Salamander Kornwestheim und die HSG Freiburg in einer Vierergruppe hinter sich gelassen und war gemeinsam mit Frisch Auf Göppingen in die nachfolgende Meisterrunde eingezogen. Dort waren die unter professionelleren Bedingungen arbeitenden Borussia Dortmund (14:33) und HC Leipzig (19:37) bislang allerdings eine Nummer zu groß. In ihrem „Tagesgeschäft“ Regionalliga Baden-Württemberg steht die Mannschaft derzeit auf Rang vier.
Drei Partien bleiben dem Däuble-Team dort in seiner derzeitigen Zusammensetzung noch. Die Rechtsaußen-Spielerinnen Maike Herdle und Lea Thierer werden danach ebenso wie die Torhüterinnen Hanna Krause und Medina Martinovic (endgültig) in den Aktiven-Bereich wechseln. „Ansonsten bleibt die Mannschaft in ihrem Kern zusammen, so dass wir ganz gut aufgestellt sind“, betont Marc Däuble. Ob vor ihm und seinen Schützlingen dann ein entspannter Sommer ohne Bundesliga-Qualifikationsmühen liegt, entscheidet sich an diesem Sonntag.