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Eishockey Oberliga 
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Aufholjagd gegen Selber Wölfe: Heilbronner Falken drehen 0:3-Rückstand zu 4:3-Sieg

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Im dritten Duell mit den Selber Wölfen feiern die Heilbronner Falken den dritten Sieg. Rückkehrer Gunars Skvorcovs wird zum Spieler des Abends gekürt. Es gibt aber Sorgen um Nolan Ritchie. 


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Im bisherigen Saisonverlauf waren die Selber Wölfe ein Lieblingsgegner der Heilbronner Falken. Die ersten beiden Duelle gewannen die Unterländer. Am Sonntag sah es im Eisstadion am Europaplatz lange nicht danach aus, als ob aller guten Dinge drei sein würde. Doch mit einem fulminanten Schlussspurt drehten die Gastgeber einen 0:3-Rückstand zu einem 4:3 (0:1, 0:2, 4:0)-Erfolg.

Heilbronner Falken siegen 4:3 und überholen Selber Wölfe

Damit überholten die Heilbronner die Wölfe wieder im Klassement der Oberliga Süd, eroberten den vierten Platz zurück. Den Falken werden wegen Lizenzverstößen allerdings am Saisonende noch sechs Punkte abgezogen. 

Falken-Stürmer Gunars Skvorcovs (rechts) – verfolgt von Selbs Dominik Müller – lieferte bei seinem Heim-Comeback nach langer Verletzungsphase eine starke Vorstellung ab und traf zum 3:3-Ausgleich.
Falken-Stürmer Gunars Skvorcovs (rechts) – verfolgt von Selbs Dominik Müller – lieferte bei seinem Heim-Comeback nach langer Verletzungsphase eine starke Vorstellung ab und traf zum 3:3-Ausgleich.  Foto: Schmerbeck, Marc

"In den ersten beiden Dritteln hatten wir kaum klare Torchancen, haben aber eigentlich gar nicht schlecht gespielt", sagte Falken-Trainer Niko Eronen hinterher. "Das erste Tor hat uns den entscheidenden Schub gegeben. Dann kam die super Unterstützung von den Rängen dazu."

Heilbronner Falken: Fanproteste dieses Mal ohne Trillerpfeifen

Die Trillerpfeifen und Sirenen hatten die Fans der Heilbronner Falken am Sonntag zu Hause gelassen. Beim vorangegangenen Heimspiel gegen Peiting hatten sie damit lautstark ihren Protest gegen die Führungsriege der Falken GmbH kundgetan und beinahe einen Spielabbruch provoziert. Mit einem Banner, auf dem „Fans mit Herz, Führung ohne Plan“ stand, reagierten die Anhänger auf das jüngste, verschwurbelte Statement des geschäftsführenden Gesellschafters Franz Böllinger. Die „Scheiß Böllinger“-Rufe deuteten jedenfalls stark daraufhin.

Die Darbietung wiederholte sich zu Beginn des Mitteldrittels. Dieses Mal mit einem Transparent, auf dem „Wir sind schuld am Gegentor? Ihr am Untergang“, zu lesen war. Böllinger hatte den Fans die Schuld für das erste Gegentor gegen Peiting gegeben, da das Team durch den Lärm von den Rängen irritiert worden sei.

Nolan Ritchie verletzt sich gleich zu Beginn und muss vom Eis

Auf dem Eis legten beide Teams flott los. Die Gastgeber mussten auf die verletzten Robin Just und Lars Schiller verzichten. Dafür gab Gunars Skvorcovs nach langer Zwangspause sein Heim-Comeback. Doch bereits in der siebten Minute musste Heilbronns Topscorer Nolan Ritchie schwer humpelnd in die Kabine. Der Kanadier hatte die erste gute Chance seines Teams durch Calder Anderson vorbereitet und sich dabei verletzt. Ein längerer Ausfall des Schlüsselspielers wäre in der intensiven Saisonphase um die Feiertage extrem bitter für die Unterländer. "Das ist sehr, sehr bitter. Wir müssen die genaue Untersuchung am Montag abwarten", sagte Eronen. 

Die in der 14. Minute auch noch in Rückstand gerieten. Anderson hatte nach einem Ellbogencheck gegen Thomas Gauch eine große Strafe erhalten. Die fünfminütige Überzahl nutzten die Wölfe zum 1:0. Ex-Falke Richard Gelke legte für Fabjon Kuqi auf, der Patrick Berger im Heilbronner Tor aus kurzer Distanz keine Abwehrchance ließ.

Selber Wölfe bauen im Mitteldrittel Führung auf 3:0 aus 

Ritchie kam auch zum zweiten Drittel nicht wieder, Sebastian Hon übernahm den Part des Goldhelms in der ersten Sturmreihe neben Anderson und Thore Weyrauch. Es waren aber die Gäste, die im Mittelabschnitt das erste Ausrufezeichen setzten. Kuqi überwand Berger aus spitzem Winkel mit einem platzierten Schuss ins lange Eck zum 2:0 (24.).

In Überzahl legte der DEL2-Absteiger neun Minuten später das 3:0 nach. Marcel Tabert drückte Berger die Scheibe aus kurzer Distanz durch die Schoner. Schon beim 6:5-Erfolg im Penaltyschießen am Freitag in Lindau hatten die Falken zum Ärger von Trainer Eronen zwei Gegentore in Unterzahl bekommen, allerdings einen zwischenzeitlichen Drei-Tore-Rückstand wettgemacht.

Fulminanter Schlussspurt der Heilbronner Falken im Schlussdrittel 

Die Falken mühten sich, hatten durch Rückkehrer Gunars Skvorcovs ihre beste Einschussgelegenheit (37.). Doch der starke Wölfe-Goalie Michel Weidekamp bekam den abgefälschten Puck irgendwie zu packen.  Das gelang dem 28-Jährigen im Schlussdrittel nach einem Schuss von Niklas Jentsch allerdings nicht. Ähnlich wie Berger zuvor rutschte ihm die Scheibe durch die Schoner.

Mit dem 1:3 war der Bann gebrochen (46.). In Überzahl fiel 62 Sekunden später der 2:3-Anschlusstreffer. Ein krummes Ding von Thore Weyrauch ließ Weidekamp im kurzen Eck passieren. Aus dem Nichts war die Partie wieder offen. 

Natürlich witterten die Falken jetzt Morgenluft, schnürten die Gäste in deren Drittel ein. Die wussten sich oft nur mit Fouls zu wehren. Im Powerplay war es dann natürlich Rückkehrer Skvorcovs, dem der 3:3-Ausgleich vorbehalten war (55.). Jetzt gab es auf- und abseits des Eises kein Halten mehr. Angetrieben von den Rängen drehte Luis Ludin ein weiteres Mal in Überzahl die Partie mit dem 4:3 endgültig (57.).

Am Ende ließen die Gäste ihrem verständlichen Frust freien Lauf. Niko Lahtinen erhielt eine berechtigte Spieldauerstrafe. Die Falken blieben cool und brachten den Sieg in Überzahl ins Ziel. 

Tor: Berger, Jokinen; Abwehr: Mapes - Plauschin, Berry - Fern, Krenzlin - Schams; Angriff: Anderson - Weyrauch - Ritchie, Jentsch - Cabana - Skvorcovs, Ludin - Wagner - Hon, Fabian - Drothen.Tore: 0:1 (14.) Kuqi, 0:2 (24.) Kuqi, 0:3 (33.) Tabert, 1:3 (46.) Jentsch, 2:3 (47.) Weyrauch, 3:3 (55.) Skvorcovs, 4:3 (57.) Ludin.Schiedsrichter: Artur Votler, Erich Singaitis.Strafminuten: 18/44.Zuschauer: 1927.

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