Falken ohne Oberliga-Lizenz: Was ist bisher bekannt – und welche Fragen sind offen?
Der DEB hat den Heilbronner Falken die Lizenz für die anstehende Oberliga-Saison verweigert. Wie äußern sich die Falken-Verantwortlichen – und was sind die nächsten Schritte?
Paukenschlag in der Eishockey-Oberliga: Der Deutsche Eishockey Bund (DEB) als spielleitende Stelle verweigert den Heilbronner Falken die Lizenz. Dem Club droht im schlimmsten Fall der Sturz in die viertklassige Baden-Württemberg-Liga.
Keine Lizenz für die Oberliga: Was wirft der DEB den Heilbronner Falken vor?
Es „sind die eingereichten Unterlagen – trotz seitens des DEB gewährter Nachfristen – weiterhin unvollständig. Es fehlen wesentliche Dokumente und Angaben, die einerseits für die Planungen auf Vereinsseite von wesentlicher Bedeutung sind und deren Fehlen andererseits eine Zulassung zum Spielbetrieb der Oberliga unmöglich machen“, heißt es in der DEB-Pressemitteilung.
Wie äußern sich Verantwortliche der Heilbronner Falken zur Verweigerung der Lizenz?
Der geschäftsführende Gesellschafter Franz Böllinger ist für eine Stellungnahme bisher nicht zu erreichen gewesen. Auch auf den offiziellen Kanälen des Vereins ist keinerlei Hinweis mit Bezug auf die aktuelle Situation veröffentlicht worden.
Falken ohne Oberliga-Lizenz: So reagiert die Stadt Heilbronn
Harry Mergel wird von der Nachricht, dass den Falken die Lizenz für die anstehende Oberliga-Saison verweigert wurde, überrascht. Noch will der Heilbronner Oberbürgermeister, seines Zeichens selbst Fan der Falken, nicht den Abgesang auf den höchstklassigen Eishockeyverein des Unterlands anstimmen.
„Ich schätze die Verantwortlichen und hoffe, dass es gelingt, die Entscheidung zu revidieren. Das wünsche ich mir auch für die Fans. Eishockey ist die publikumsträchtigste Sportart in der Region. Ich hoffe, dass die Entscheidung nicht endgültig ist, es wäre ein großer Verlust“, sagt er nach Bekanntwerden der Lizenzverweigerung gegenüber der Stimme.
Keine Oberliga-Lizenz für die Falken: Was sagen Fans zur Entscheidung des DEB?
Für die Fans in den Sozialen Netzwerken ist der Schuldige schnell gefunden: die Gesellschafter, die es nicht geschafft haben, einen Nachfolger für Ex-Geschäftsführer Marco Merz zu finden. „Ein Verein ohne Geschäftsführer – wundert mich gar nicht“, schreibt ein User. „Dilettantisch“ oder „dämlich“, nennen das Vorgehen mehrere. Oder: „Wie sagte einst Kill Bill: Die Falken sind ein Kaffeeverein.“ Und ein weiterer ist sich sicher: „Mal wieder in ganz Deutschland lächerlich gemacht.“
Dagegen hat wiederum ein anderer seinen Galgenhumor nicht verloren. Er schreibt: „Wenn man’s sarkastisch sehen möchte, sieht man hier einen ausgeklügelten Plan. In der Saison 2020/21 haben die Bietigheim Steelers (in der DEL2) zunächst auch die Lizenz nicht erhalten und sie sich im Schiedsgerichtsverfahren erstritten. Und wer war am Ende der Saison Aufsteiger in die DEL? Genau: die Steelers. Also Falken-Fans, lasst die Sektkorken knallen! Alles wird gut. Oder so.“
DEB verweigert die Oberliga-Lizenz: Wie geht es für die Heilbronner Falken weiter?
Die Verantwortlichen haben nun zwei Wochen Zeit, Rechtsmittel beim DEB-Spielgericht zu erheben. Doch auch zu diesem Strohhalm gibt es eine klare Meinung im Netz. „Rechtsmittel einlegen heißt: Beschwerde gegen einen abschließenden Beschluss einreichen. Wenn schon mal eine oder mehrere Nachfristen gesetzt wurden und die Unterlagen immer noch nicht da sind, worüber will man sich dann beschweren?“, schreibt ein User.