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Nach Stellungnahme zur Fan-Gewalt: Memmingen Indians widersprechen Falken-Kritik

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Nach dem Statement der Heilbronner Falken reagieren nun die Memmingen Indians. Sie weisen die Vorwürfe über Sicherheitsmängel nach Spiel vier der Playoff-Viertelfinalserie zurück.


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Eigentlich wäre es ja an der Zeit, den Fokus auf das sportliche Geschehen zu lenken. Immerhin startet Oberligist Heilbronner Falken am Sonntag (18.30 Uhr) im Eisstadion am Europaplatz in die Playoff-Halbfinalserie gegen die Hannover Scorpions. Der Sieger aus maximal sieben Spielen könnte sogar schon den DEL2-Aufstieg in der Tasche haben, sollten sich im zweiten Halbfinale die Tilburg Trappers gegen die Bietigheim Steelers durchsetzen. Die Niederländer dürfen nämlich nicht aufsteigen.

Das große Thema ist aber nach wie vor ein anderes: die Vorkommnisse rund um das vierte Viertelfinalspiel am vergangenen Freitag in Memmingen. Neu entfacht hat es der Drittliga-Club selbst, mit einer am Mittwochabend veröffentlichten Stellungnahme.

Falken verurteilen „jegliche Art von Gewalt“, wollen bisherige Darstellung aber nicht stehen lassen

Darin verurteilen die Heilbronner Falken zwar „jegliche Art von Gewalt“, distanzieren sich „deutlich von dem Fehlverhalten Einzelner“, entschuldigen sich in Richtung Memmingen Indians und senden „Genesungswünsche an die verletzten Betroffenen“. Wie eine Sprecherin des zuständigen Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West am Donnerstag gegenüber der HSt bestätigte, werde aktuell in insgesamt zwei Fällen wegen Körperverletzung gegen eine Ordnerin und einen Ordner ermittelt. In einer ersten Polizeimitteilung vom vergangenen Samstag war noch von einer Anzeige die Rede gewesen.


Warum sich die Heilbronner Falken fünf Tage nach dem Spiel doch noch mal öffentlich äußern, wird damit erklärt dass „zunächst die Gesamtsituation in aller Ruhe und mit vollständigem Wahrheitsgehalt“ eingeordnet und beurteilt werden sollte. Es wird eine einseitige Berichterstattung in den regionalen Medien sowie in vielen Beiträgen auf den sozialen Medien moniert, die die Heilbronner so „nicht stehen lassen“ wollten.

Detailliert beschreiben die Heilbronner die Vorkommnisse aus ihrer Sicht

Die Stellungnahme stelle keine Rechtfertigung für die Fan-Gewalt dar, aber solle zeigen, dass nicht nur die Falken-Fans provoziert hätten: „Der alleinige Impuls lag nicht ausschließlich bei den Heilbronner Anhängern.“

Nach Spielende hätte „ein Großteil aller Fans die Halle bereits verlassen, ehe es zu beidseitigen verbalen Scharmützeln von Teilen der Fanlager“ gekommen sei. Detailliert stellen die Heilbronner Falken dar, wie sich das Geschehen abgespielt haben soll: „Aus uns unbekannten Gründen liefen einige Memminger Fans von ihren Stehplätzen völlig ungehindert in Richtung des gegenüberliegenden Gästeblocks.“ Die Provokationen hätten zugenommen, auf Höhe des Blocks neben dem Gästeblock, in dem die Fans der Heilbronner Falken standen, sei es dann beinahe zum Aufeinandertreffen zwischen beiden Lagern gekommen. „Erst zu diesem Zeitpunkt wurde reagiert, Ordnungskräfte schritten ein, man versuchte, die Absperrungen zu schließen und die Situation zu deeskalieren, als es schon zu spät war“, kritisieren die Falken explizit die Sicherheitsvorkehrungen in Memmingen.

Indians-Verantwortliche weisen die Vorwürfe zurück, es hätte Sicherheitsmängel gegeben

Davon „könne keine Rede sein“, erklärt Thomas Butzke, geschäftsführender Vorstand der Memminger. Beide Fangruppen hätten sich aufeinander zubewegt. Die Sicherheitskräfte seien rechtzeitig eingeschritten und hätten eine Kette zwischen den Lagern gebildet und damit körperliche Auseinandersetzungen verhindert. Minutenlang sei dieser Zustand aufrechterhalten worden, es gebe Videos, die das belegten. Einzelne Falken-Anhänger hätten schließlich die teils ehrenamtlichen Ordner angegriffen, womöglich um die Kette zu durchbrechen. Memminger Anhänger seien zu diesem Zeitpunkt aber gar nicht mehr in der Nähe gewesen. Einem Ordner sei ins Gesicht geschlagen worden, eine Ordnerin habe nach einem Schlag das Bewusstsein verloren. Erst dann hätten sich die Gemüter wieder beruhigt. Einig sind sich beide Seiten, dass der Heilbronner Mannschaftsarzt Thomas Seeböck-Göbel die Erstversorgung der Verletzten übernommen habe.

Abschließend verwiesen die Falken in ihrer Verlautbarung auf einen weiteren, bislang noch nicht bekanntgewordenen Vorfall auf dem Parkplatz. „Unser Sprade-TV- und Social-Media-Team wurde von einer größeren, schwarz gekleideten und überdies vermummten Gruppe verbal angegangen und dabei ein Falken-Fanschal entwendet“, heißt es in der Falken-Mitteilung. Die Polizeisprecherin bestätigte am Donnerstag gegenüber der HSt, dass in diesem Fall wegen Diebstahls ermittelt werde. Die Indians räumen diesen Sachverhalt ebenfalls ein. 

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