Stimme+
Eishockey
Lesezeichen setzen Merken

Der neue Falken-Coach heißt Frank Petrozza

   | 
Lesezeit  2 Min
Erfolgreich kopiert!

Mit Frank Petrozza hat DEL2-Absteiger Heilbronner Falken einen erfahrenen Coach für die Oberliga gefunden. Der bisherige Trainer Martin Jiranek übernimmt den neu geschaffenen Posten des Sportlichen Leiters. Davon erhofft sich der Club mehr sportliche Kompetenz.

Frank Petrozza (links) im Jahr 2006 im Gespräch mit dem damaligen Falken-Trainer Rico Rossi.
Frank Petrozza (links) im Jahr 2006 im Gespräch mit dem damaligen Falken-Trainer Rico Rossi.  Foto: Archiv/Veigel

Die Technik und die Müdigkeit machten Frank Petrozza am Donnerstag ein wenig zu schaffen. Doch als pünktlich um 14 Uhr die Pressekonferenz der Heilbronner Falken im Parkhotel begann, war der ehemalige Spieler und neue Cheftrainer des Clubs auf dem bereitgestellten Bildschirm zugegen und hellwach. Der 52-Jährige weilt derzeit in seiner Heimat Kanada und musste daher zugeschaltet werden.

"Ich freue mich auf alles in Heilbronn", sagte Petrozza, der von 2006 bis 2009 drei Saisons bei den Falken spielte, 66 Tore in 172 Spielen erzielte und 2007 unter Trainer Rico Rossi in die 2. Bundesliga aufstieg.

 


Livestream

Die Pressekonferenz der Heilbronner Falken wurde live hier auf Stimme.de übertragen und bleibt auch nachträglich abrufbar. Wer das kostenlose Video anschauen möchte, der muss auf dem untenstehenden Feld „Akzeptieren“ anklicken.

 

Externer Inhalt

Dieser externe Inhalt wird von einem Drittanbieter bereit gestellt. Aufgrund einer möglichen Datenübermittlung wird dieser Inhalt nicht dargestellt. Mehr Informationen finden Sie hierzu in der Datenschutzerklärung.


Aufarbeitungsprozess im Eilverfahren

Die Wahl des neuen Trainers stand beim DEL2-Absteiger aus Heilbronn allerdings erst am Ende eines Aufarbeitungsprozesses im Eilverfahren. "Es blieb keine Zeit, den Abstieg zu verdauen, wir haben sofort wieder loslegen müssen", sagte Geschäftsführer Marco Merz, der ebenso leibhaftig anwesend war wie der neue Sportdirektor Martin Jiranek. "Mich hat die Herausforderung gereizt, ein weißes Blatt Papier vor mir zu haben, ein Team von Grund auf neu aufbauen zu können", erklärte der bisherige Trainer.

 


Mehr zum Thema

Die Falken-Verantwortlichen bei der Pressekonferenz (v.l.): Martin Jiranek, Steffen Schnizer, Marco Merz und aus Kanada zugeschaltet der neue Trainer Frank Petrozza.
Foto: Christiiana Kunz
Stimme+
Meinung
Lesezeichen setzen

Heilbronner Falken sind für die Oberliga gut aufgestellt, doch es bleiben Risiken


 

Die Entscheidung, die sportliche Verantwortung auf mehrere Schultern zu verteilen, war Ergebnis der bereits während der unbefriedigenden DEL2-Hauptrunde eingeleiteten Fehleranalyse. "Uns hat es an sportlichem Know-how gefehlt. Es sind viele falsche Entscheidungen getroffen worden", gab Merz zu. Fehler, die der vom Co- zum Cheftrainer beförderte Jiranek während der Saison nicht mehr auszubügeln vermochte. "Wir hatten keinen Konkurrenzkampf in der Kabine. Die Stimmung war zu entspannt, wir hätten mehr Stress gebraucht", nannte Jiranek eine Ursache der sportlichen Dauer-Talfahrt.

Kaderzusammenstellung ähnelt einem Puzzlespiel

66 Tore hat Frank Petrozza in seinen drei Spielzeiten in Heilbronn erzielt.
66 Tore hat Frank Petrozza in seinen drei Spielzeiten in Heilbronn erzielt.  Foto: Archiv/Veigel

Unter seine Ägide und im Zusammenspiel mit Petrozza soll es künftig anders zugehen. "Wir werden vom ersten Tag der Vorbereitung an sehr hart arbeiten", versicherte Jiranek. Noch bevor er sich "nach drei, vier langen Gesprächen" für den Deutsch-Kanadier als neuen Trainer entschied, hatte er den Kader in Grundzügen bereits zusammengestellt. "Das ist wie ein großes Puzzle. Die richtige Mischung der Spieler ist entscheidend", sagte Jiranek, der schon in seiner Zeit bei den Nürnberg Ice Tigers in der DEL jahrelang für die Teamzusammenstellung verantwortlich war.

Seine Vorgehensweise dabei ist strukturiert, beim Puzzle beginnt der gewiefte Spieler schließlich auch mit den Randteilen. Die erste Frage lautete also, welche Spieler aus dem aktuellen Kader weiterverpflichtet werden sollten. Hier hieß die Schlüsselfigur Freddy Cabana. "Es ist ein Glücksfall für uns, dass er bleibt", sagte Jiranek. Im zweiten Schritt ging es um Charaktere und die zuletzt chronisch unterbesetzten Center-Positionen. "Da sind wir künftig breit aufgestellt", versprach Jiranek.

 


Mehr zum Thema

Das Heilbronner Eishockey (im Bild Luke Volkmann) ist nach dem Falken-Abstieg auf den Knien. Wie kommt es wieder auf die Beine?

Foto: Peter Kolb
Stimme+
Eishockey
Lesezeichen setzen

Nach dem Abstieg: Das sind die sechs großen offenen Baustellen bei den Heilbronner Falken


 

Ähnliche Eishockey-Philosophie

Am 29. Dezember 2006 machte Frank Petrozza nach einem 7:1-Sieg seiner Freundin Iris noch auf dem Eis einen Heiratsantrag.
Am 29. Dezember 2006 machte Frank Petrozza nach einem 7:1-Sieg seiner Freundin Iris noch auf dem Eis einen Heiratsantrag.  Foto: Archiv/Thorwartl

Erst als schon ein personelles Grundgerüst stand, geriet die Trainerfrage in den Fokus. "Wichtig war, dass der neue Coach eine Eishockey-Philosophie besitzt, die meiner ähnlich ist. Ich sage bewusst ähnlich - identisch sollte sie nicht sein." Nach einem Auswahlverfahren von mehreren Kandidaten fiel die Wahl schließlich auf Petrozza. "Ich bin sehr zufrieden mit dem Kader, den Martin unter den schwierigen Bedingungen zusammengestellt hat. Bisher musste ich immer alles alleine machen. Ich bin froh, dass ich mich in Heilbronn voll aufs Coaching konzentrieren kann. Das ist meine Stärke", sagte Petrozza.

In Sachen Zielsetzung für die neue Saison blieb das Duo Jiranek/Petrozza vorsichtig. "Natürlich gibt es schon im ersten Jahr die Chance aufzusteigen. Es muss für uns aber darum gehen, diese Chance Jahr für Jahr zu verbessern", sagte Jiranek. "Wir müssen in der Kabine zu einer Familie werden. Das Team ist das Allerwichtigste", sagte Petrozza.

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Neueste zuerst | Älteste zuerst | Beste Bewertung
Keine Kommentare gefunden
  Nach oben