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Auftakt in Passau: Sportlich sind die Heilbronner Falken bereit für den Oberliga-Start

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Auf dem Eis gehren die Heilbronner Falken als Meisterschaftsanwärter in die neue Spielzeit, abseits des Spielfelds hat die Club-Führung viel Vertrauen verspielt. 


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Am Freitagabend ist es soweit: Die Saison in der Oberliga Süd startet. Mit den Heilbronner Falken, die zum Auftakt um 19.30 Uhr (live bei Sprade.tv) bei den Passau Black Hawks antreten müssen. Dass der Südmeister der Vorsaison tatsächlich dabei ist, war während des turbulenten Sommers und der zunächst verwehrten Lizenz nicht absehbar. Die letztlich verschmerzbare Hypothek von sechs Minuspunkten nehmen die Falken mit in die 52 Partien der Hauptrunde. Das erste Heimspiel findet am Sonntag (18.30 Uhr) gegen den SC Riessersee statt. Die wichtigsten Fragen und Antworten, bevor es losgeht:

Wie ist die vierwöchige Saisonvorbereitung bei den Heilbronner Falken gelaufen?

Beinahe bilderbuchmäßig. Es war von Woche zu Woche eine Weiterentwicklung erkennbar. Zwar gingen die Partien gegen die klassenhöheren DEL2-Clubs alle verloren, doch immer bewegten sich die Falken mindestens auf Augenhöhe. Es gab im Gegensatz zur Vorsaison keine größeren verletzungsbedingten Ausfälle. Die Spielidee des neuen Trainers Niko Eronen scheint anzukommen, die Neuzugänge wurden schnell in die bestehenden Strukturen eingefügt. Äußeres Zeichen dafür, waren die seit Vorbereitungsstart nahezu unverändert agierenden Reihen. Wie bereits in den beiden vorangegangenen Oberliga-Spielzeiten scheint der Sportliche Leiter Martin Jiranek bei der Kaderzusammenstellung gute Arbeit geleistet zu haben. „Die Mannschaft weiß immer besser, worauf es ankommt. Alle sind fit. Es kann losgehen“, sagte Jiranek am Donnerstag.

Heilbronner Falken in der Oberliga: Was hat sich in der Südstaffel verändert?

Es gibt zwei neue Teams, wodurch wieder die Sollstärke von 14 Teams erreicht wird: Aus der DEL2 sind die Selber Wölfe abgestiegen, aus der Bayernliga die Erding Gladiators aufgestiegen. „Damit stoßen zwei traditionsreiche Standorte zur Oberliga Süd hinzu, die die Attraktivität der Liga weiter steigern werden“, ist sich DEB-Ligenleiter Jonas Schwarzfischer sicher. Die Falken werden hingegen die sportlich wie finanziell attraktiven Duelle mit dem DEL2-Aufsteiger Bietigheim Steelers vermissen.

Zwei aufblasbare Pylonen statt des Falken-Tunnels: Beim Einlauf der Spieler müssen die Heilbronner Falken improvisieren.
Zwei aufblasbare Pylonen statt des Falken-Tunnels: Beim Einlauf der Spieler müssen die Heilbronner Falken improvisieren.  Foto: Seidel, Ralf

Wer sind die größten Konkurrenten der Heilbronner Falken?

Die Erwartbaren aus den Vorjahren: Memmingen und Deggendorf. Dazu dürften sich die Selber Wölfe gesellen, die mit neuer Führungsstruktur und einem starken Kader sofort wieder in die DEL2 zurückwollen. Hinter den Top vier dürfte wie in den Vorjahren eine erhebliche Lücke klaffen. Das Leistungsgefälle in der allenfalls semiprofessionellen Oberliga ist enorm. Daher ist es eher Wunschdenken, wenn Spielleiter Schwarzfischer sagt: „Die Saison 2025/2026 der Oberliga Süd verspricht außergewöhnlich spannend zu werden.“

Welche Folgen haben die vielen Nebengeräusche um den Club für die Heilbronner Falken?

Die Zahl der Eigentore abseits des Spielfelds lässt sich kaum noch beziffern. Auf das bestenfalls laienhafte Vorgehen im Lizenzierungsverfahren, das selbst amtierende und ehemalige Gesellschafter aus allen Wolken fallen ließ, folgte eine Krisenkommunikation nach der Vogel-Strauß-Methode. Nachdem dank Vorgriffen auf Sponsorengelder und einer 100.000-Euro-Finanzspritze der treuen Anhänger die Spielerlaubnis doch noch erteilt worden war, ebbte die kurzzeitige Transparenz-Offensive sofort wieder ab.

Antworten auf Presseanfragen erfolgten entweder erst nach mehrfacher Wiedervorlage – oder gar nicht. Die erst in der Vorsaison gewonnenen Catering- und Security-Partner wurden nach nur einer Saison wieder ausgetauscht. Die Vertragsverlängerung der Partnerschaft mit der Schwarz-Gruppe wurde vom Unternehmen kommuniziert. Mit Dirk Assenheimer wurde einer der treusten Sponsoren würdelos und ohne Rücksprache vor die Tür gesetzt. Als offensichtlichste Folge laufen die Spieler in dieser Saison nicht mehr durch den Falken-Tunnel ein, sondern zwischen zwei aufblasbaren Pylonen.

Nicht öffentlich kritisierten aber auch andere Unterstützer die mangelhafte Kommunikation der vergangenen Wochen. Fakt ist: Die Falken-Führung um den geschäftsführenden Gesellschafter Franz Böllinger hat bei Partnern und Fans viel Vertrauen verspielt.

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