Heilbronner Falken geben das Momentum gegen Bad Tölz immer wieder aus der Hand
Vierte Niederlage aus den letzten fünf Partien – es steckt Sand im Getriebe der Heilbronner Falken. Zwei Treffer im Powerplay machen Mut.
In der Eishockey-Oberliga Süd müssen die Heilbronner Falken heute bei den Tölzer Löwen antreten. Eine wegweisende Partie. Die Oberbayern belegen den fünften Tabellenplatz – nur zwei Punkte hinter den Falken als Tabellendritter. Wenn man dann auch noch die sechs Punkte mit einrechnet, die den Unterländern wegen der zuerst verweigerten Lizenz abgezogen werden, dann stehen die Tölzer sogar vor den Heilbronner Falken. Mit einem Sieg könnte Bad Tölz auf Distanz gehalten und der Punktabstand ausgebaut werden.
Dabei können die Heilbronner Falken wieder auf Thore Weyrauch und Lukas Wagner zurückgreifen. Weyrauch pausierte bei der Niederlage in Füssen, weil er zwei Tage zuvor einen Puck im Derby gegen Stuttgart ins Gesicht bekommen hatte. Wagner kommt nach wochenlanger Pause zurück. Leon Fern laboriert immer noch an einer Verletzung, die den Verteidiger seit zwei Spielen zum Aussetzen zwingt. Gleiches gilt für Just, der schmerzlich vermisst wird. Zu wichtige Spieler. Die Falken verlieren in Bad Tölz mit 4:5 nach Verlängerung.

Heilbronner Falken geraten durch einen Glückstreffer frühzeitig in Rückstand
Das Tor der Heilbronner Falken hütet Patrick Berger. Der kann sich über mangelnde Arbeit nicht beklagen. Innerhalb weniger Sekunden lässt sich Falken-Verteidiger Julian Schams gleich zweimal überspielen, doch der Goalie ist hellwach. In der dritten Minute ist er machtlos. Tölz kommt über die Außen, eine scharfe Hereingabe fälscht Corey Mapes unhaltbar ins eigene Tor ab. Die Falken mit der passenden Antwort. Nur zwei Minuten später zieht Lars Schiller von der blauen Linie ab, der Puck geht durch Freund und Feind ins Tor.
Auch die Gastgeber sind nicht geschockt. Sie erobern hinter dem Tor die Scheibe, Michael Keränen schießt aus spitzem Winkel und überrascht Berger durch die Hosenträger. In der Folgezeit treten altbekannte Schwächen der Heilbronner Falken zutage. Scheiben werden leichtfertig verloren, das Umschaltspiel nimmt keine Fahrt auf und der Abschluss wird zu selten gesucht. Glück haben sie, dass Berger zur Höchstform aufläuft, alles pariert. „Es ist ein enges Spiel mit zwei glücklichen Toren für Tölz“, sagt Cabana im Pausen-Interview.
Heilbronner Falken kommen erst zurück und kassieren dann einen späten Treffer
Die Falken sind auch zu Beginn des zweiten Drittels etwas zu passiv. Nach wenigen Sekunden gibt es einen weiterer Alleingang der Tölzer, Berger pariert. In der 25. Minute agieren die Gäste in der Abwehr zu lässig, Tölz Top-Scorer Topi Piipponen bekommt seinen eigenen Rebound und trifft aus der Drehung zum 3:1. Die Antwort der Unterländer? Eine Minute später. Jentsch gelingt– mit Unterstützung des Tölzer Keepers, dem die Scheibe aus der Fanghand ins Tor fällt – das 2:3. Endlich mal ein Lucky-Puck für die Gäste.
Jetzt sind die Heilbronner Falken hellwach. Sie bekommen immer mehr Zugriff auf das Spiel, wobei die Gastgeber bei ihren schnellen Vorstößen stets brandgefährlich bleiben. Im ersten Powerplay für die Gäste ist es Nolan Ritchie, der mit einem knallharten Schuss ins lange Eck die Partie auf 3:3 stellt. Die Dominanz der Falken wird jetzt noch stärker, deshalb ist es total überraschend, dass es die Löwen sind, die in der 39. Minute jubeln. Ein abgefälschter Schuss wird nach Videobeweis zum 4:3 gewertet.
Heilbronner Falken erst mit dem Ausgleich, dann mit dem K.o. in der Verlängerung
Auch das letzte Drittel beginnt mit einer Chance für die Löwen. Ein Stürmer taucht mutterseelenalleine vor Berger auf, doch der pariert. Kurz danach haben die Heilbronner Falken wieder Überzahl. Dieses Mal aber ohne Erfolg. Besser machen sie es im nächsten Powerplay. Luis Ludin verwandelt einen Rebound aus dem Slot. Jetzt haben die Falken eindeutig Oberwasser. Sebastian Hon scheitert an der Latte. Dann wieder einer dieser Fehler. Schams startet ins Angriffsdrittel, verliert die Scheibe, Konter Tölz, Spencer Berry zieht ein Foul. Unterzahl Heilbronn.
Die überstehen die Heilbronner Falken unbeschadet. Und es kommt noch besser. Ritchie wird bei einem Konter gefoult, Strafe gegen die Gastgeber. Doch die Zeit läuft ab. Es gibt Verlängerung. Da spielen eigentlich nur die Falken, selbst beste Chancen bleiben ungenutzt. Bis in der 53. Minute Hon die Scheibe im Angriffsdrittel verliert, Alex Großrubatscher das Break läuft, erst an Berger scheitert, dann aber den Rebound verwandelt. „Wir haben es immer wieder geschafft, das Momentum an Tölz zurückzugeben“, sagt Falken-Coach nach der Partie. „Aber ich bin froh, dass wir besser als in den letzten Partien gespielt haben.“
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