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Als die Heilbronner Falken die Bietigheim Steelers mit 6:2 nach Hause schickten

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Am Freitag treffen die Heilbronner Falken auf die Bietigheim Steelers. Fast vier Jahre ist der letzte Derbysieg der Heilbronner her. Es war ein Spiel unter außergewöhnlichen Umständen.

Lukas Ribarik (links) von den Heilbronner Falken beim Derby am 17. Januar 2021 im Duell mit Max Renner von den Steelers.
Lukas Ribarik (links) von den Heilbronner Falken beim Derby am 17. Januar 2021 im Duell mit Max Renner von den Steelers.  Foto: Mario Berger

Am Freitag treffen die Falken im ausverkauften Derby auf die Bietigheim Steelers. Den letzten Derbysieg der Heilbronner gegen die Bietigheim Steelers dürfte kaum jemand selbst miterlebt haben. Das liegt allerdings nicht daran, dass dieses Spiel schon so ultralange her ist, sondern dass es in Zeiten der Corona-Pandemie stattfand, als keine Zuschauer in den Eishallen zugelassen waren.

Heilbronn gegen die Bietigheim Steelers – letzter Falken-Derbysieg liegt vier Jahre zurück

Jenes 6:2 (1:1, 2:1, 3:0) vom 17. Januar 2021 sahen in der Eishalle am Europaplatz also nur die Beteiligten, Betreuer, Mitarbeiter und die Pressevertreter.  "Ein Derby in Pandemie-Zeiten ist eine deprimierende Angelegenheit", war trotz des Heilbronner Erfolgs am 18. Januar in der Stimme zu lesen. 


Wenig überraschend hat auch Falken-Verteidiger Jan Pavlu keine konkrete Erinnerung mehr an die Partie. Der 30-Jährige ist neben Falken-Rekordspieler Corey Mapes der einzige Spieler aus dem aktuellen Kader, der damals dabei war. "Die Pandemie-Zeit ist wie ein ferner Traum. Die Partien kamen einem vor wie Trainingsspiele", erinnert sich der Deutsch-Italiener. 

Die Falken standen damals zum Jahreswechsel mit dem Rücken zur Wand, waren Schlusslicht in der DEL2. Durch vier Siege aus fünf Spielen zum Start ins neue Jahr waren sie unter Trainer Michel Zeiter aber in Schwung gekommen und gaben durch den Derbyerfolg die Rote Laterne vorerst ab. "Ich bin unheimlich stolz auf meine Mannschaft. Sie hat viel Energie aufs Eis gebracht", sagte der Schweizer Coach nach dem Spiel. 

Heilbronner Falke Pierre Preto trifft einst im Derby gegen die Bietigheim Steelers doppelt

Dabei war es denkbar schlecht losgegangen. Riley Sheen hatte die Steelers nach 32 Sekunden mit einem Bauerntrick in Führung gebracht. Noch im ersten Drittel glich Simon Thiel für die Falken aus. Im Mitteldrittel erhöhten Brock Maschmeyer und Pierre Preto auf 3:1 für die Gastgeber. Zwar verkürzte Max Renner für die Gäste auf 2:3, doch im starken Schlussdrittel der Falken sorgten Tim Miller, noch einmal Preto und Justin Kirsch für den letztlich deutlichen Erfolg. 

Wohin springt die Scheibe? Falken-Stürmer Aron Reisz (rechts) und Steelers-Verteidiger Benjamin Hüfner (links) am 17. Januar 2021 vor dem von Jimmy Hertel gehüteten Bietigheimer Tor.
Wohin springt die Scheibe? Falken-Stürmer Aron Reisz (rechts) und Steelers-Verteidiger Benjamin Hüfner (links) am 17. Januar 2021 vor dem von Jimmy Hertel gehüteten Bietigheimer Tor.  Foto: Mario Berger

Lange währte die Freude über diesen Sieg nicht. Zwei Tage später bei der 2:5-Heimniederlage gegen die Dresdner Eislöwen erhielt Derby-Torschütze Miller wegen Schiedsrichterbeleidigung eine Spieldauerstrafe - nicht seine erste Undiszipliniertheit der Saison. Aus Sicht der Falken war das Maß voll, der Vertrag mit dem Stürmer wurde aufgelöst

Nach der Derby-Revanche der Bietigheim Steelers musste Falken-Coach Michel Zeiter gehen

Wenig später war auch für Zeiter Schluss- ausgerechnet nach der Derby-Revanche der Steelers mit einem 4:1-Sieg am 2. Februar und der damit verbundenen Rückkehr der Heilbronner auf den letzten Tabellenplatz. "Nicht einzelne Spiele oder Ergebnisse waren ausschlaggebend, sondern die Entwicklung insgesamt, mit den extrem schwankenden Leistungen, der fehlenden Konstanz", erklärte der damalige Falken-Geschäftsführer Stefan Rapp die Demission des Trainers.

Bill Stewart übernahm und führte die Falken noch in die Playoffs. Dort war dann allerdings aufgrund zahlreicher Corona-Erkrankter in der ersten Runde gegen die Kassel Huskies Endstation. "Daran kann ich mich gut erinnern, einen Tag nach unserem Playoff-Aus kam mein Sohn zur Welt", sagt Falken-Verteidiger Pavlu. "Während meiner ersten drei Jahre bei den Falken hatten wir immer eine gute Mannschaft, aber leider kam immer was dazwischen, dass einen großen Erfolg verhindert hat." In der Saison zuvor waren die Playoffs abgesagt worden.

Bietigheim Steelers stiegen am Ende der Saison 20/21 in die DEL auf 

Die Steelers schlossen die Hauptrunde damals zwar lediglich als Vierter ab, setzten sich in der Best-of-Five-Finalserie gegen die Huskies aber nach einem 0:2-Rückstand noch mit 3:2 durch, feierten die Meisterschaft und den Aufstieg in die DEL. Es folgten drei Saisons ohne Derbys. 

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