Türkspor Neckarsulm baut Tabellenführung weiter aus – "Dreckiger Arbeitssieg"

Seine Sporttasche hat er erst gar nicht mitgenommen. Um ja nicht in Versuchung zu kommen, doch zu spielen. Im Endeffekt macht Julian Grupp damit alles richtig. Denn sein Türkspor Neckarsulm gewinnt das Auswärtsspiel beim VfL Pfullingen mit 2:0, baut die Tabellenführung der Fußball-Verbandsliga Württemberg aus - und der Spielertrainer gönnt seinem Kopf nach erlittenem Schädel-Hirntrauma aus der letzten Partie gegen den TV Echterdingen noch etwas Genesung. Aber zufrieden ist Grupp längst nicht.

Spielertrainer Julian Grupp bezeichnet das Auswärtsspiel von Türkspor Neckarsulm beim Schlusslicht VfL Pfullingen als "dreckigen Arbeitssieg auf tiefem Geläuf". Erschwerend hinzukommt, dass der Gegner wie erwartet mit einer Fünfer-Abwehrkette spielt - "aber wir viel zu pomadig und statisch auftreten, um dieses Bollwerk knacken zu können". Dementsprechend resultiert der Türkspor-Führungstreffer erst aus einer Standardsituation: Ecke, Kopfball, Tor durch Nick Hellmann.

Türkspor Neckarsulm zieht zweierlei Erkenntnis aus Sieg gegen VfL Pfullingen

Den vierten Saisontreffer des torgefährlichen Verteidigers Nick Hellmann bezeichnet Spielertrainer Julian Grupp als "Dosenöffner" für Türkspor Neckarsulm in der Verbandsliga-Begegnung beim VfL Pfullingen. Aufgrund dessen sein Team besser in Fahrt kommt, aber "drei, vier Hundertprozentige" nicht nutzen kann. Grupp erklärt: "Die müssen wir machen, sonst kann so eine Partie schnell 1:1 enden." Und das ist durchaus drin nach einem abgefälschten Freistoß Pfullingens, der jedoch den Pfosten trifft.

Erst in der 96. Minute kann sich Türkspor Neckarsulm der gewonnenen Verbandsliga-Partie beim VfL Pfullingen sicher sein. Als "Joker" Mert Okar zum 2:0 einnetzt. Sehr zur Nervenberuhigung von Spielertrainer Julian Grupp, der gesteht, auf dem Platz besser auf seine Mannschaft einwirken zu können als von der Seitenlinie. Für ihn hat die ungewohnte Perspektive dennoch zweierlei gezeigt: "Pfullingen ist für mich kein Abstiegskandidat, und wir sind immer noch weit von unseren Möglichkeiten entfernt."