50, 60 oder 70 Prozent? Türkspor Neckarsulm stapelt trotz Tabellenführung tief

Nach dem Sieg über den TV Echterdingen und dem Sprung an die Tabellenspitze der Fußball-Verbandsliga Württemberg kommt es zu einem schelmischem Schlagabtausch bei Türkspor Neckarsulm. Dabei geht es darum, auf welchem Leistungsstand sich der laut Vorstandsmitglied Cumali Ardin "völlig umgekrempelte Verein" derzeit eigentlich befindet. Und dabei unterscheiden sich die Einschätzungen von Spielertrainer Julian Grupp und seinem Co Robin Neupert deutlich. Genauer gesagt: um satte 20 Prozent.

Dafür dass Türkspor Neckarsulm aufgrund der Komplett-Umstrukturierung lediglich "einen einstelligen Tabellenplatz im vorderen Drittel" als Saisonziel ausgegeben hat und jegliche Aufstiegsambitionen von der Hand weist, präsentiert sich das zusammengewürfelte Team als eingeschworene Gemeinschaft. Denn selbst wenn die Mannschaftsmechanismen Spielertrainer Julian Grupp zufolge "längst noch nicht so greifen, wie wir uns das wünschen", überzeugt Türkspor als Gesamtpaket durch absoluten Siegeswillen.

Türkspor Neckarsulm sieht sich trotz bombiger Baller-Bilanz nicht am Limit

Keinem Verein in der Verbandsliga außer Türkspor Neckarsulm gelingt es momentan, die Ballerkraft gleich auf so vielen Schultern zu verteilen. Mit Tor-Tausendsassa Cristian Giles Sanchez (5), seinem Sidekick Gianluca Trianni (5) sowie Mustafa Uslu (3) und dem brandgefährlichen Abwehrspieler Nick Hellmann stellt das Team das einzige Quartett in der Torjägerklasse "3 plus". Trianni erklärt: "Wenn wir den Gegnern dauerhaft unser Spiel aufzwingen können, wird es sehr schwer, uns zu besiegen."

Wenn, ja wenn... Damit beschäftigt sich der kritische Türkspor-Spielertrainer Julian Grupp permanent - und sieht den Derzeit-Leistungsstand seiner Neckarsulmer nur bei 50 Prozent. Auch wegen der zwei verschenkten Partien gegen die TSG Balingen II und den FC Holzhausen. Sein Co Robin Neupert widerspricht, redet von 70 Prozent. Am Ende einigen sich "die langjährigen Freunde" auf die Goldene Mitte. Die Frage, zu was die Neckarsulmer bei 100 Prozent zu leisten fähig wären, bleibt indes unbeantwortet.