Türkspor Neckarsulm erobert nach einem kuriosen Heimsieg die Tabellenführung

Der Oberliga-Aufstieg steht bei Türkspor Neckarsulm in dieser Saison nicht auf der Agenda. Das betont Co-Trainer Marco Sautter nach dem Sieg bei den Young Boys Reutlingen. Und auch Vorstandsmitglied Cumali Ardin sowie Spielertrainer Julian Grupp schlagen beim stimme.de-Besuch am Vortag des Heimspiels gegen den TV Echterdingen in die gleiche Kerbe. Zu groß sei der Umbruch, zu kurz die Vorbereitung gewesen, um ein perfektes Kollektiv zu formen. Ihr Team erobert unbeeindruckt davon die Tabellenspitze.

Der Verlauf der Verbandsliga-Partie gegen den TV Echterdingen am Samstag, 5. Oktober, um 14 Uhr beweist, dass Türkspor Neckarsulm trotz der großen Umstrukturierung stellenweise im Stil eines Aufstiegsfavoriten agieren kann. Denn die Hausherren lassen sich weder durch ein frühes "Eigentor" ihres Spielertrainers Julian Grupp beirren noch durch dessen Auswechslung kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit oder aber einen späteren Ausgleichstreffer. Co-Trainer Sautter sagt: "Das Team hat Moral bewiesen."

Türkspor Neckarsulm erobert dank "großer Moral" erstmals die Tabellenführung

Den zunächst als Eigentor gewerteten Treffer von Kevin Prekaj zum 0:1-Rückstand von Türkspor Neckarsulm kommentiert Spielertrainer Julian Grupp wie folgt: "Ich bin von ihm angeschossen worden, dadurch wurde der Ball in unser Tor abgefälscht." Doch Mustafa Uslu korrigiert umgehend - mittels Doppelschlag (18./22.). Mit dieser 2:1-Führung geht es in die zweite Halbzeit, nach deren unmittelbarem Anpfiff sich Grupp bei einem Zweikampf eine Gehirnerschütterung zuzieht und ausgewechselt werden muss.

Eng wird es für Türkspor Neckarsulm, als Julian Teßmann den Ausgleich für den TV Echterdingen erzielt (66.). Doch "Joker" Mert Okar trifft zehn Minuten nach seiner Einwechslung (79.) zum 3:2, Torjäger Gianluca Trianni sichert mit seinem fünften Saisontreffer den 4:2-Erfolg (94.). Krönung: Aufgrund der Niederlage des FC Holzhausen erobert Türkspor dank des besseren Torverhältnisses erstmals die Tabellenführung, die für Marco Sautter allerdings "nur eine schöne Momentaufnahme" darstellt.