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Fußball-Verbandsliga Baden
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Dem VfB Eppingen fehlen die Sprachrohre auf dem Platz

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Der VfB Eppingen muss einen Großteil der Vorbereitung auf seine Führungsspieler verzichten, an denen sich die Jungen orientieren können. Deshalb lief es bisher beim Verbandsligisten suboptimal. Am Samstag wird es aber ernst in der Liga.

Niklas Winter (rechts) schaltet sich mit seinen Flankenläufen immer wieder in die Angriffe des VfB Eppingen ein.
Foto: Michael Nachreiner
Niklas Winter (rechts) schaltet sich mit seinen Flankenläufen immer wieder in die Angriffe des VfB Eppingen ein. Foto: Michael Nachreiner  Foto: Michael Nachreiner

Der größte Erkenntnisgewinn der Fußballer des VfB Eppingen nach dem Testspiel gegen die U 23 der TSG Hoffenheim könnte der sogenannte Gamechanger für die Saison werden – also den Unterschied zwischen einer richtig guten und einer nur mittelmäßigen oder schlechten Saison ausmachen. „Wir haben gesehen, dass wir es auch einem Gegner aus der 3. Liga schwer machen können, wenn wir es kompakt machen. Aber auch, dass jeder Fehler bestraft wird und wir das abstellen müssen“, sagt Innenverteidiger Silas Schnabel nach der 1:6-Niederlage, bei der der Verbandsligist der TSG-U 23 aber Paroli geboten hatte. „Als wir in der zweiten Hälfte auch mal höher geschoben haben, hatten wir Ballgewinne, obwohl die Hoffenheimer technisch überragend sind.“ Und Flügelflitzer Elias Feljauer ergänzt: „Das Spiel hat gezeigt, dass wir den Schalter umgelegt haben. Denn die Vorbereitung war nicht sonderlich gut. Und ich hoffe, dass wir am Samstag so performen wie gegen die TSG-Reserve.“

Diskrepanz zwischen Trainingseifer und Leistungen in den Vorbereitungsspielen

David Pfeiffer freut auf der einen Seite die Erkenntnis seiner Spieler. Auf der anderen treibt sie ihm die Zornesröte ins Gesicht. „Es ist nicht optimal, dass wir dieses Spiel gebraucht haben, um zu dieser Erkenntnis zu kommen“, erklärt der VfB-Trainer. „Denn es war mit Abstand die schlechteste Vorbereitung, was die Spiele betrifft, die ich als Trainer in Eppingen oder allgemein hatte. Mir ist die Leistung in den letzten Testspielen unerklärlich. Denn im Training geht es durchaus zur Sache. Da ist Zug drin – auch in den Spielformen.“

„Mir ist die Leistung in den letzten Testspielen unerklärlich. Denn im Training geht es durchaus zur Sache.“David Pfeiffer

Das Gute: „Wichtig wird es erst ab Samstag“, ergänzt Pfeiffer. Zum Auftakt der Verbandsliga-Saison empfängt der VfB Eppingen um 15.30 Uhr den SV Spielberg in der HWH-Arena. Und da möchte der Coach die gleiche Einstellung bei seinen Spielern sehen wie im Test gegen die U 23 der TSG Hoffenheim. „Wenn man alles gibt und voll fokussiert ist, ist gleich ein ganz anderer Spirit auf dem Platz“, berichtet Pfeiffer. „Und auch in Pflichtspielen muss man mit mindestens der gleichen Schärfe auf den Platz gehen wie gegen Hoffenheim II.“

VfB will unbedingt mit einem Heimdreier gegen Spielberg in die Saison starten

Denn verlieren gegen Spielberg ist eigentlich verboten. Das macht Feljauer deutlich. „Es ist Pflicht, dass wir zu Hause drei Punkte holen. Zumindest ist das unser Ziel“, erklärt der Eppinger Flügelflitzer. Vom SVS ist allerdings noch wenig bekannt. „Die Spielberger sind ein bisschen eine Wundertüte“, berichtet Schnabel. Und Pfeiffer ergänzt: „Wir haben uns mit ihnen noch nicht viel beschäftigt“; das fing erst am Donnerstag an. „Wir werden den Spielern natürlich das eine oder andere mitgeben. Aber wir haben selbst so viele Baustellen, da ist es manchmal besser, wenn man sich darum kümmert als sich zu sehr mit dem Gegner zu beschäftigen.“

Denn neben der mangelnden Einstellung in den Vorbereitungspartien drückt bei den Eppingern auch noch ein anderer Schuh: Einige der jungen Spieler schöpfen bisher noch nicht ihr Potenzial voll aus, spielen teilweise noch zu jugendlich. Pfeiffer hat aber eine Erklärung dafür: „Wir hatten schon in der letzten Saison das Problem mit Führung auf dem Platz und Kommunikation. Und Spieler, die prädestiniert für diese Rolle sind, haben einen Großteil der Vorbereitung verpasst.“ Andreas Dups, ein absoluter „Lautsprecher auf dem Platz“ (Pfeiffer), hat die Torwart-Handschuhe gegen das Taktikboard getauscht und assistiert Pfeiffer. Innenverteidiger Valerij Felk und Mittelfeldtechniker Tolga Ulusoy fehlten fast komplett.

Das Saisonziel ist, unter die Top fünf zu kommen

Nun liege es an den Spielern selbst, noch einen Schritt zu machen, um konstant gute Leistungen abzuliefern. Allerdings ist auch dann das Saisonziel, unter die Top fünf zu kommen, kein Selbstläufer. Denn die Verbandsliga ist in der Spitze noch einmal enger zusammengerückt. „Heddesheim, Bruchsal und Mühlhausen, die nominell schon einen sehr guten Kader hatten, haben sich noch mal verstärkt. Dazu kommt noch Pforzheim. Über Zuzenhausen redet keiner, obwohl der FCZ sein Team zusammengehalten hat, mit dem es keine schlechte Oberliga-Saison gespielt hat“, sagt Pfeiffer.

Kader des VfB Eppingen

Tor: Dominik Samija (26), Tim Tschunko (19), Nick Blabusch (19).

Abwehr: Silas Schnabel (26), Christopher Diamalembe (21), Valerij Felk (27), Niklas Winter (19), Florian Kradija (34), Mark Rauh (26), Antonio Sasso (19), Vincent Zeitler (20), Philipp Zentler (22).

Mittelfeld: Tolga Ulusoy (32), Alexander Rudenko (36), Marc Zengerle (29), Farid Hazrati (18), Kevin Shala (20), Amin Yazji (26), Noah Lorch (19), Vincenzo Cianciolo (23).

Angriff: Dejan Tomic (21), Leon Kritter (20), Dino Corajevic (19), Elias Feljauer (22), Adrian Behrami (20), Bennet Kuen (21), Arnold Luck (27/ bis Ende August).

Zugänge: Leon Kritter (FC Astoria Walldorf), Amin Yazji (Türkspor Neckarsulm), Niklas Winter (FC Nöttingen U 19), Dominik Samija (TS Mosbach), Tim Tschunko (VfB Bretten U 19), Antonio Sasso (SV Sandhausen U 19).

Abgänge: Andreas Dups (Co-Trainer VfB Eppingen), Till Schweizer (FV Löchgau), Arnold Luck (Schweiz/ab September).

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