DFB-Elf gegen Ungarn in Stuttgart: Gibt es ein bisschen VfB-Power extra?
In Stuttgart spielt das DFB-Team bei der EM 2024 am Mittwoch gegen Ungarn. Gibt es in der Heimspielstätte des VfB vielleicht das ein oder andere Einwechsel-Bonbon? Das ist durchaus möglich.

Oh, wie war das schön! "Ich habe sehr, sehr viele schöne Erinnerungen in dieser Saison aus diesem Stadion mitgenommen", erzählt Maxi Mittelstädt über seinen enormen Heim-Spaß während des außergewöhnlichen Erfolgslaufs mit dem VfB Stuttgart. An diesem Mittwoch (18.00 Uhr, live im TV und Stream) darf der Linksverteidiger im deutschen Nationaltrikot in seinem Club-Wohnzimmer auflaufen, wenn es gegen Ungarn geht. Und Mittelstädt würde sich sehr freuen, wenn zu den großartigen Stuttgart-Erinnerungen "noch eine dazukommt".
DFB-Auswahl will zweiten Sieg bei der EM 2024 feiern
Im zweiten Gruppenspiel dieser EM 2024 in Deutschland will die DFB-Auswahl den zweiten Sieg feiern. Bundestrainer Julian Nagelsmann warnt aber nach dem Auftakt-5:1 gegen Schottland vor zu hohen Erwartungen im deutschen Fußballvolk. Man dürfe jetzt "nicht erwarten, dass wir jeden Gegner aus dem Stadion schießen". Ihm sind vor allem die drei Punkte wichtig, auch ein mühsamer Sieg würde das DFB-Team dem angestrebten ersten Gruppenplatz nach der EM-Vorrunde näher bringen.
Nagelsmann ist zuversichtlich. "Wir haben die Ungarn, glaube ich, sehr gut analysiert." In deren Team gebe es starke Schlüsselspieler, es sei aber auch ein gutes Kollektiv. "Es bringt gewisse Risiken, wenn wir zu lasch verteidigen."
Nach Niederlage gegen die Schweiz: Ungarn steht bei der EM 2024 unter Erfolgsdruck
Die ungarische Mannschaft steht nach ihrer 1:3-Startniederlage gegen die Schweiz unter Erfolgsdruck. Der Bundestrainer setzt wie schon am vergangenen Freitag auf den Rückhalt des Publikums. In Stuttgart sei er einige Male gewesen, "da war es immer außergewöhnlich". Klar, "da waren es VfB-Fans". Nun ist die Herkunft viel breiter gestreut. Aber er rechnet mit einer sehr lautstarken Heimkulisse.
EM 2024: Wird Nagelsmann ein bisschen Extra-Stimmung herauskitzeln in Stuttgart?
Vielleicht wird Nagelsmann im späteren Spielverlauf sogar versuchen, ein bisschen Extra-Stimmung herauszukitzeln, indem er neben dem für die Startelf gesetzten Maxi Mittelstädt weitere Spieler des VfB Stuttgart auf den heimischen Wohnzimmerrasen laufen lässt. Chris Führich, Deniz Undav und Waldemar Anton waren bislang nur Randfiguren des deutschen EM-Geschehens.
Und vielleicht werden sie in der kommenden Bundesligasaison alle nicht mehr das VfB-Trikot tragen, doch jetzt haben sie als Stuttgarter ein kleinen Vorteil in der Einwechsel-Denke von Julian Nagelsmann. Die Spieler, die er in die Partie bringe, seien "nicht nur taktisch" begründet, offenbart er bei der Pressekonferenz am Tag vor dem Duell mit Ungarn. Lokalhelden vor? "Es zeichnet ein gutes Trainerteam aus, dass man solche Dinge berücksichtigt", es sei also "im Bereich des Möglichen", dass Führich, Undav oder Anton EM-Luft als aktive Spieler schnuppern dürfen, "wenn alle Rahmenbedingungen passen".
Maxi Mittelstädt warnt: Nur nicht nachlassen bei der EM 2024
Wenn die deutsche Mannschaft nicht zu stolpern droht und der sportliche Alternativplan klaren Vorrang vor lokalen Empfindungen hat. Maxi Mittelstädt sagt warnend: "Jedes Prozent, das wir nachlassen, kann weh tun."
Doch von einem Nachlassen geht er nicht aus. In den Trainingseinheiten werde überhaupt nichts abgeschenkt. Die Wettkampf-Einstellung sei gut. Für ihn persönlich geht es vor allem darum, "eine gute Balance zu finden zwischen Offensive und Defensive". Er habe allerdings derart starke Spieler um sich herum, "denen ich blind den Ball geben kann". Wenn es brenzlig wird, steht der enorm ballsichere Toni Kroos bereit. "Er ist immer anspielbar." Er könne Sicherheit geben, "wie es fast kein anderer kann". Die deutschen Fans sollen ja nach dem Spiel wieder wie in München singen können: "Oh, wie ist das schön!"