Debatte über Windkraft auf dem Heuchelberg – Gegner und Befürworter kommen beim Stimme-Format zusammen
Energieprojekt bei Heilbronn bewegt die Gemüter. Zur Stimme-Diskussionsrunde "Im Fokus" im Weinkeller über die geplanten Windparks am Heuchelberg kommen 150 Besucher.

Im Fokus: Unter diesem Titel greift die Heilbronner Stimme Themen auf, die in der Region für Kontroversen sorgen. Zum Auftakt diskutierten Unterstützer und Gegner des geplanten Windparks am Heuchelberg am Dienstagabend, 19. März, im Brackenheimer Weinkeller über das Energieprojekt.
Vorab konnten sich 150 Leserinnen und Leser anmelden, die Plätze waren voll belegt. Das Thema bewegt: Auf dem Heuchelberg planen die Kommunen Brackenheim, Schwaigern, Leingarten und Nordheim sowie ein privater Waldbesitzer insgesamt 13 Windräder. "In etwa vier Jahren", antwortete Franc Schütz vom Energieunternehmen Zeag auf die Frage, wann die ersten Rotoren stehen. "Wenn nichts dazwischen kommt", schränkte er ein, davon sei aber nicht auszugehen.
Diskussion um Windpark am Heuchelberg: Ist Windkraft in der Region Klimaschutz?
Christoph Canne aus dem Saarland, Vertreter der bundesweit aktiven "Initiative Vernunftkraft", sprach für die projektkritische Bürgerinitiative Pro Heuchelberg. Er kritisierte den "enormen Flächenbedarf" der Windräder, bezeichnete das Abschalten des Kernkraftwerks Neckarwestheim als "unglaublichen Vorgang" und sieht im Heuchelberg-Projekt keinen Beitrag zum Klimaschutz. "Das ist nicht klimafreundlich, in keiner Weise."
Es fielen auch Tausende Tonnen Sondermüll an, wenn Windräder nach 20 Jahren unprofitabel würden, sagte Canne unter zustimmendem Applaus. Dass Rotoren im Wald stehen und Bäume gefällt werden, ist ein häufiger Kritikpunkt. Ein überschätzter Punkt, wie Franc Schütz fand: "Der Einschlag ist total vernachlässigbar." Klar: Wald ohne Windkraftanlagen sei schöner: "Aber was ist die Alternative?"
Klimawandel und Artensterben: Windpark am Heuchelberg unverzichtbar für Energiewende
Von einer nötigen Veränderung, "die die Energiewende mit sich bringt", sprach auch Nordheims Bürgermeister Volker Schiek. Die Gemeinden hätten sorgfältig abgewogen, viele Informationen würden angeboten. "Ich bin gar nicht überrascht, dass es viele Bedenken gibt." Jede Veränderung führe zunächst zu Skepsis. Schiek fürchtet nicht, dass der Windpark Besucher im beliebten Naherholungsgebiet abschreckt. "Ich bin für Windkraft auf dem Heuchelberg", stellte Schiek klar.
Er beteilige sich nicht an einer Diskussion Atomstrom contra Windkraft. "Wir setzen uns für die Energiewende ein", unterstrich Yassin Cherid von der Naturschutzorganisation BUND. Klimawandel und Artensterben seien große Herausforderungen. Man dürfe nicht "eine Krise gegen die andere ausspielen". Der Eingriff in den Wald sei da, wies auch Cherid auf negative Nebeneffekte hin. Aber Baden-Württemberg sei ein waldreiches Bundesland. Um die Flächenvorgabe für Windkraft zu erreichen, könne der Forst nicht außen vor bleiben. "Das spielt sich aber im Promillebereich ab", sagte er im Hinblick auf die für Rotoren beanspruchte Waldfläche.
Die ausführliche Berichterstattung der Diskussionsveranstaltung finden Sie hier.