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Windpark auf dem Heuchelberg geplant

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Vier Kommunen und Graf Neipperg treiben mit der Zeag ein Projekt als Bürger-Energie-Modell mit zehn Anlagen voran. Das Quartett legt ein beachtliches Tempo vor.

Auf dem Heuchelberg sollen Windräder errichtet werden. Hier im Vordergrund die Heuchelberger Warte in Leingarten.
Foto: Manuel Maier
Auf dem Heuchelberg sollen Windräder errichtet werden. Hier im Vordergrund die Heuchelberger Warte in Leingarten. Foto: Manuel Maier  Foto: Maier, Manuel

Ein kommunales Quartett und ein prominenter Waldbesitzer wollen der Windkraft in der Region zu neuem Schwung verhelfen. Gemeinsam mit der Zeag Heilbronn und einer Bürger-Energie-Genossenschaft soll eine Gesellschaft gegründet werden, die zehn Windräder auf dem Heuchelberg errichtet.

Mit dabei sind die Standortkommunen Brackenheim, Schwaigern, Leingarten und Nordheim sowie Karl-Eugen Graf Neipperg aus Schwaigern. Das Ganze läuft unter dem Arbeitstitel "Interkommunaler Windpark Heuchelberg". "Wir müssen das Thema ernst nehmen", sagt Nordheims Bürgermeister Volker Schiek. Die Idee ist, dass jedem der fünf Partner zwei Anlagen zugeordnet werden.

Die Beteiligten haben sich bereits intensiv damit beschäftigt. Dabei geht es um Themen wie den Windkraftertrag, Eingriff in den Wald, verträgliche Anzahl von Anlagen, gesteuerte Bebauung, Ortsbild der angrenzenden Kommunen und Bürgerbeteiligung.


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Geordnetes Verfahren - kein Wildwuchs

Bereits am 28. Januar hatten sich die vier Bürgermeister mit den jeweiligen Gemeinderäten und Graf Neipperg bei einer Klausur in Hardthausen umfassend über die Erfahrungen mit dem dortigen Bürger-Energie-Modell informiert.

"Wir wollen ein geordnetes und verträgliches Vorgehen und keinen Wildwuchs", sagt Leingartens Bürgermeister Ralf Steinbrenner. Und Brackenheims Rathauschef Thomas Csaszar macht deutlich: "Es geht uns um Umweltschutz. Wir gehen das Thema offensiv an. Wir wollen den Wald nicht platt machen."

Dass sie bei diesem sensiblen Thema die Bürger sowie die Organisationen wie BUND und Nabu mit ins Boot holen müssen, versteht sich von selbst. Auch in den Gemeinderäten werden bisherige Entscheidungen auf den Prüfstand kommen: Der Brackenheimer Gemeinderat hatte 2016 beschlossen, kein Windrad auf dem Heuchelberg zu installieren. "Das Projekt hat eine Dimension, bei der es nicht ohne Eingriffe geht", ist sich Volker Schiek bewusst. Allerdings könne inzwischen umweltverträglicher gebaut werden als noch vor einigen Jahren.


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Hohe Geschwindigkeit

Mit einer erstaunlichen Geschwindigkeit gehen die Beteiligten das Thema an: Vom 17. Februar bis 9. März soll in den Gemeinderatssitzungen beschlossen werden, dass die Verwaltungen weiter an dem Projekt arbeiten und die Bevölkerung in Bürgerversammlungen über das Vorhaben zu informieren ist. Auch diese Termine sind bereits geplant und sollen zwischen dem 15. und 23. März in den vier Kommunen stattfinden. Anschließend wird das Ganze wieder in die Gemeinderäte zur Entscheidung zurückgespielt.

"Uns ist wichtig, dass sich die Bürger einbringen und auch davon profitieren sollen", sagt Schwaigerns Bürgermeisterin Sabine Rotermund. Das Bürger-Energie-Modell, das die Zeag seit Jahren praktiziert, lässt Kommunen und Bürgerschaft über die Pacht- und Gewerbesteuererträge profitieren.

Darüber hinaus kann sich jeder Bürger über eine Bürger-EnergieGenossenschaft an sämtlichen Anlagen der Gesellschaft beteiligen und damit an der Wertschöpfung teilhaben. Die Standortkommune hat innerhalb der Betreibergesellschaft Sonderrechte, die ihr eine weitgehende Kontrolle der Gesellschaft ermöglichen.


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Sechs bis sieben Millionen Euro pro Windrad

Die geplanten Anlagen haben eine Nabenhöhe von 162 Meter, einen Rotordurchmesser von 175 Metern, leisten jeweils sechs Megawatt und erzeugen rund zwölf Megawattstunden pro Anlage und Jahr. Laut Zeag reicht die Stromerzeugung für rund 4000 Haushalte. Die Kosten pro Windrad liegen bei rund sechs bis sieben Millionen Euro.

Die Zeag ist der Investor, trägt die Vor- und Gesamtfinanzierung und übernimmt die unternehmerische Verantwortung für den Betrieb. Die Kommunen erhalten für die Bereitstellung der Flächen eine Pacht. Die Bürger-Energie-Genossenschaft kann ihre Beteiligung jederzeit erhöhen oder reduzieren und zwar sowohl vor als auch nach Fertigstellung der Anlagen. Hinzu kommt, dass die gesamte Wertschöpfung in der Region bleibt. Volker Schiek: "Wir gehen von einem großen Interesse seitens der Bevölkerung aus."


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