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Erneut Großeinsatz mit SEK in Boxberg

  
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Die Schüsse auf SEK-Beamte in Boxberg sind nicht lange her. Nun wurde erneut durchsucht. Es geht um Verstöße gegen das Waffengesetz.

von dpa
  

Im Nachgang zu den Schüssen und der Verletzung eines Polizeibeamten am 20. April in Boxberg-Bobstadt im Main-Tauber-Kreis haben Spezialeinsatzkräfte erneut das betreffende, größere Gesamtanwesen untersucht. Dies teilt ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Karlsruhe mit. Es habe keine Festnahmen gegeben. Die Durchsuchung ergaben sich aus Folgeermittlungen in dem Fall. Es kam zu keinen Zwischenfällen.


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Ein Mitglied eines Spezialeinsatzkommandos (SEK) wird angeschossen. Mehr als 200 Beamte sind am Mittwoch vor Ort. Als der Gebäudekomplex abgebrannt ist, durchsucht das SEK das Haus. Immer wieder sind Explosionen zu hören.
Fotos: Jürgen Kümmerle
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Generalbundesanwalt übernimmt Ermittlungen zu mutmaßlichem Reichsbürger-Fall in Boxberg


Aufgrund der Vorkommnisse im April sei der Kräfteeinsatz etwas höher gewesen, sagte der Polizeisprecher. Gegen den mutmaßlichen "Reichsbürger" ermittelt der Generalbundesanwalt. Er ist wegen der "besonderen Bedeutung der Sache" zuständig.

Am 20. April wollte ein Spezialeinsatzkommando ein Gebäude im Main-Tauber-Kreis durchsuchen. Dabei ging es um den Verdacht illegalen Waffenbesitzes. Nach Polizeiangaben eröffnete der 54 Jahre alte Tatverdächtige das Feuer und verletzte dabei einen SEK-Beamten.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Festgenommenen, der in Untersuchungshaft sitzt, versuchten Mord mit Körperverletzung sowie den unerlaubten Besitz einer Kriegswaffe vor. Er sei der "Reichsbürger"-Szene zuzuordnen. Schon vor dem Polizeieinsatz hatte das baden-württembergische Landesamt für Verfassungsschutz ihn deshalb im Visier. In seinem Haus fanden die Beamten Kriegswaffen, Munition und nationalsozialistische Gegenstände.

Seit den Schüssen führt die Staatsanwaltschaft Karlsruhe ein Ermittlungsverfahren gegen fünf Männer und zwei Frauen. Im Fokus steht der Verdacht möglicher Verstöße gegen das Waffengesetz. Dies betreffe Waffen, die in keinem direkten Zusammenhang stehen mit dem Verfahren gegen den 54 Jahre alten Tatverdächtigen, der am 20. April das Feuer auf einen SEK-Beamten eröffnet haben soll. Bei den Ermittlungen gegen die sieben Personen könne der Verdacht auf einen extremistischen Hintergrund nach derzeitigem Ermittlungsstand nicht ausgeschlossen werden, so der Sprecher der Karlsruher Staatsanwaltschaft.

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