Welche Politiker aus der Region bei der Bundestagswahl 2025 kandidieren

Der Deutsche Bundestag wird nach dem Bruch der Ampel-Koalition schneller neu gewählt als geplant. Eigentlich sollten die Wahlen erst im September stattfinden, nun steht fest, dass sie – nach der Vertrauensfrage im Dezember – im Februar anstehen. Bereits seit Ende Juni können die Parteien Kandidaten für die Bundestagswahl aufstellen. Fast alle im Bundestag vertretenen Parteien haben in der Region schon von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht und Direktkandidaten nominiert.

Das sind die Politiker, die per Erststimme gewählt werden, während die Kandidaten von den Landeslisten der Parteien mit der Zweitstimme bestimmt werden. Manche Wahlkreisbewerber stehen zusätzlich auf der Liste, um ihre Chancen auf ein Mandat zu erhöhen. Teilweise laufen die Aufstellungen aber noch, besonders die Landeslisten der Parteien gibt es überwiegend noch nicht. Wir geben einen Überblick, welche regionalen Politiker antreten.

CDU in der Region Heilbronn-Hohenlohe schickt bekannte Gesichter in den Wahlkampf

Die CDU in der Region hat ihre Direktkandidaten für die Wahl schon früh ernannt – allerdings ohne Überraschungen. Wie bei der letzten Wahl tritt Alexander Throm in Heilbronn an, Fabian Gramling im Wahlkreis Neckar-Zaber und Christian von Stetten für Schwäbisch Hall-Hohenlohe.

Während Gramling 2021 zum ersten Mal nach Berlin gewählt worden ist, vertreten Throm und von Stetten die Region seit 2017 und 2002 dort. Gramling (37 Jahre) ist ausgebildeter Bankkaufmann, Throm (57 Jahre) ist Rechtsanwalt und Christian von Stetten (54 Jahre) ist Unternehmer.

SPD hat ihre Direktkandidaten gewählt

Die regionalen Sozialdemokraten haben ihre Nominierungen für die Direktkandidaten abgeschlossen. Kevin Leiser, Lehrer aus Blaufelden, bewirbt sich wieder als Direktkandidat in Hohenlohe. 2021 ist er über die Landesliste eingezogen. Im Wahlkreis Neckar-Zaber tritt der 30-jährige Informatiker Mario Sickinger aus Beilstein an.

Als Direktkandidat für Heilbronn wurde Jens Schäfer von den SPD-Kreisvorständen nominiert. Er ist 37 Jahre alt, Immobilienmakler und Gemeinderat in Eppingen und trat für die Sozialdemokraten bereits 2021 bei der Landtagswahl an. Der langjährige Heilbronner SPD-Abgeordnete Josip Juratovic (61) tritt nicht mehr an, er vertritt die Region seit 2005 im Bundestag. Schäfer soll formell Mitte Dezember gewählt werden.

Grüne gehen mit bisherigen und neuen Kandidaten in den Wahlkampf

Die Grünen schicken in Hohenlohe wieder Harald Ebner ins Rennen. Der 60-Jährige ist Agraringenieur und seit 2011 Bundestagsabgeordneter. Im Wahlkreis Neckar-Zaber kandidiert wie bei der vergangenen Wahl Lars Maximilian Schweizer, der 2021 jedoch leer ausging.

Ein neues Gesicht ist Jonathan Ebert, Direktkandidat der Grünen im Wahlkreis Heilbronn. Der 28-Jährige aus Bretzfeld hat VWL und Pädagogik in Heidelberg studiert und war bisher wissenschaftlicher Mitarbeiter in zwei Abgeordnetenbüros.

Bisheriger Transatlantik-Koordinator Michael Link (FDP) will wieder in den Bundestag

Die FDP nominiert in Heilbronn wieder den langjährigen Abgeordneten Michael Link. Der 61-Jährige war bis zum Ende der Ampel-Koalition unter anderem als Transatlantik-Koordinator der Bundesregierung für die Beziehungen zu den USA verantwortlich. Diese Funktion hat er inzwischen abgelegt.

In Hohenlohe bewirbt sich wieder Valentin Abel (33 Jahre, studierter BWLer) um ein Mandat, der 2021 erstmals ins Parlament eingezogen ist. Als FDP-Vertreter des Wahlkreises Neckar-Zaber steht Andrey Belkin auf dem Wahlzettel. Belkin (27) ist Chemiker und Vorsitzender der Jungen Liberalen in Ludwigsburg.

AfD, Linke und BSW haben noch nicht alle Kandidaten nominiert

Als Direktkandidat der AfD in Heilbronn tritt der Fraktionsvorsitzende im Kreistag, Jürgen Koegel (66 Jahre) an, der auch auf Listenplatz 7 steht. Im Wahlkreis Neckar-Zaber wurde der Physiker Dieter Glatting (61 Jahre) als Direktkandidat nominiert.

Die Linkspartei in der Region hat in Sachen Kandidatennominierung eine Mitgliederversammlung am 10. Dezember anberaumt. Wann und ob das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), das seinen Landesverband erst Ende Oktober gegründet hatte, Direktkandidaten in den Wahlkreisen nominieren wird, ist derzeit noch unklar.