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Nach Todesfahrt in Mannheim
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Wie können Amok-Fahrten und Anschläge mit Autos verhindert werden?

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Die Taten in Mannheim, München und Magdeburg haben eines gemeinsam: In allen drei Fällen nutzten die Täter ihr Auto als Waffe, um Menschen zu töten. Was dagegen getan werden kann.


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Im Dezember fährt in Magdeburg ein Mann über das Gelände des Weihnachtsmarkts und tötet sechs Menschen. Mitte Februar trifft es eine Verdi-Demonstration in München: Ein Mann fährt in die Menschenmenge, wodurch eine Mutter und ihre Tochter sterben. Am Montag dann fährt ein Mann mit rasender Geschwindigkeit in die Mannheimer Fußgängerzone, tötet zwei Menschen. In allen drei Städten wurden zahlreiche weitere verletzt.

Amok-Fahrten mit Autos wie zuletzt in Mannheim: Immer wieder sterben dabei Menschen

Die Taten stehen in keinem Zusammenhang und die Motive der Täter unterscheiden sich. Während die Ermittler die Vorfälle in Magdeburg und München als Terroranschläge behandeln und den Tätern vorwerfen, sie gezielt geplant zu haben, gibt es beim Amok-Fahrer in Mannheim nach Polizeiangaben Hinweise, dass er unter einer psychischen Krankheit leidet. Hinweise auf einen extremistischen oder religiösen Hintergrund lägen nicht vor, sagte Innenminister Thomas Strobl (CDU).


Eines aber haben alle Vorfälle gemeinsam: Die Täter haben ihr Auto als Waffe genutzt. Wie können solche Taten verhindert werden? Die Frage sei „nur schwierig zu beantworten, da die Taten oftmals auch außerhalb von öffentlichen Veranstaltungen geschehen“, erklärt Frank Belz, Sprecher des Heilbronner Polizeipräsidiums unserer Redaktion zu Jahresbeginn.

Denn bei Weihnachtsmärkten, Weinfesten oder anderen Volksfesten werden seit Jahren massive Betonpoller oder andere Sperren an Zufahrtsstraßen platziert, auch in der Region. Sie seien ein wirksamer Schutz, wenn sie einen Fahrer daran hindern, auf das Gelände zu fahren, sagt Belz. Eine Ergänzung könnten mobile Sperren wie schwere Lkw oder andere Fahrzeuge sein.

Nach den jüngsten Anschlägen waren die verschärften Sicherheitsmaßnahmen auf dem Heilbronner Pferdemarkt nicht zu übersehen
Nach den jüngsten Anschlägen waren die verschärften Sicherheitsmaßnahmen auf dem Heilbronner Pferdemarkt nicht zu übersehen  Foto: Seidel

Heilbronner Polizei zu Anschlag in Mannheim: Ein vorbereiteter Anschlag kann verhindert werden - spontane Taten kaum

Laut dem Heilbronner Polizeisprecher habe die Erfahrung gezeigt, dass ein gezielter, vorbereiteter Anschlag vereitelt werden kann. Hintergrundermittlungen und Informationen von Nachrichtendiensten würden hierbei eine Rolle spielen und könnten zur Festnahme der Täter führen. In der Region seien 2024 keine Anschlagspläne oder -versuche festgestellt worden.

Das Problem: Wenn ein Täter spontan handelt, seine Pläne weder ankündigt noch darüber spricht und mit seinem Auto in eine Fußgängerzone fährt, um Menschen zu töten, kann das kaum verhindert werden. Immer wieder sind Terroranschläge und Amok-Fahrten in den vergangenen Jahren an Orten passiert, die nicht mit Betonklötzen geschützt werden können. So auch in Mannheim: Die Straße, die der Amok-Fahrer entlang fuhr, schließt an eine Hauptverkehrsader der Stadt an, außerdem fahren dort täglich hunderte Straßenbahnen entlang. 

Eine generelle Zunahme von Anschlägen mit Autos könne man nicht beobachten, erklärt das Bundeskriminalamt auf Anfrage unserer Redaktion zu Jahresbeginn.

Wie können Amok-Fahrten und Anschläge mit Autos verhindert werden? Vorsorge kann keine Sicherheit garantieren

Und selbst wenn vorgesorgt wird, können Bluttaten nicht immer völlig ausgeschlossen werden. Das zeigt der Anschlag in Magdeburg: Laut Medienberichten soll ein Polizeifahrzeug falsch abgestellt worden sein, so dass eine etwa sechs Meter breite Lücke ungeschützt blieb. Diese hat der mutmaßliche Täter offenbar genutzt. Zudem war er den Behörden seit Jahren bekannt, auf der Arbeit soll er die Pläne für seine Tat angedeutet haben.

In München war die Polizei wegen der Demonstration vor Ort, sicherte den Zug mit Polizeifahrzeugen ab. Dem Täter gelang es, den Polizeiwagen zu überholen und in die Menschenmenge zu fahren, obwohl die Beamten vor Ort auf ihn schossen.

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