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Blumen und Kerzen am Tatort
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Tag nach tödlicher Autofahrt: Mannheim gedenkt Opfern und Verletzten

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Blumen und Kerzen liegen am Paradeplatz in Mannheim. Vor einem Tag raste dort ein Mann in die Menschenmenge und tötete zwei Personen. Die Stadt gedenkt am Dienstag den Opfern.


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Der Schmerz in Mannheim sitzt tief. Vor knapp 24 Stunden hat sich der sonnige Rosenmontag in der Innenstadt in einen Albtraum verwandelt: Gegen 12:15 Uhr rast ein 40-jähriger Deutscher mit seinem Auto durch die Planken, verletzt elf Menschen und tötet zwei Passanten.

Bei den Opfern handelt es sich um einen 54-jährigen Mann und eine 83-jährige Frau. Der mutmaßliche Todesfahrer kommt aus der Nachbarstadt Ludwigshafen und soll psychisch krank sein. Bereits am Dienstag will die Polizei den Tatverdächtigen vernehmen. Bilder veranschaulichen den Tag nach dem Vorfall in der Mannheimer Innenstadt.


Todesfahrt in Mannheim: „Wussten nicht, was passiert“

Der Paradeplatz und die Planken in Mannheim gehören zum Zentrum der Quadratestadt. Hier tummeln sich tagtäglich zahlreiche Angestellte, Shoppingfreudige und Studenten, die vor der Uni noch schnell etwas zu essen holen.

Als gegen 12 Uhr der Autofahrer in die Menschenmenge raste, herrschte Chaos. „Wir haben nur Sirenen gehört und wussten nicht, was passiert ist“, sagt eine Mitarbeiterin der Hof-Apotheke Mannheim Dr. Christian Jung e.K., die sich etwa 250 Meter vom Tatort befindet, gegenüber der Heilbronner Stimme.

Kurz darauf erfuhr die Belegschaft von einem Mann mit einer Schusswaffe und schloss sofort die Geschäftstüren. Auch eine Studentin erzählt gegenüber der Heilbronner Stimme, wie sie von der tödlichen Autofahrt in Mannheim erfahren hat.

Straßenbahn-Fahrer wurden direkt Zeugen von Todesfahrt in Mannheim 

Innerhalb weniger Minuten wurde der Paradeplatz von zahlreichen Streifenwagen umzingelt, lange war unklar, ob es noch einen zweiten Täter gab. Die Bürger wurden aufgerufen, die Innenstadt zu meiden. Auch Mitarbeiter der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) erleben die schrecklichen Momente hautnah mit.

„Der Vorfall ereignete sich in der belebten Mittagszeit. Zahlreiche Kolleginnen und Kollegen waren daher direkt oder indirekt Zeugen der Ereignisse. Sie wurden sehr schnell von unserem Notfallmanagement vor Ort kontaktiert und psychologisch betreut. Wer das Geschehen direkt erlebt hat, muss heute selbstverständlich nicht arbeiten“, so eine Sprecherin der rnv auf Nachfrage der Redaktion. „Um weitere traumatisierte Kolleginnen und Kollegen kümmern wir uns mit unterschiedlichen Gesprächs- und Unterstützungsangeboten“, heißt es weiter.

Der Verkehr in den Planken war bis in die Abendstunden beeinträchtigt, am Dienstag verkehren die Straßenbahnlinien aber wieder wie gewohnt. Allerdings gibt es dennoch ein paar Umleitungen aufgrund der eigentlich geplanten Faschingsveranstaltungen. „Die zugrundeliegenden Umleitungs- und Dienstpläne sind sehr komplex und lassen sich aufgrund der Kürze der Zeit nicht mehr zurücknehmen“, so die Sprecherin.

Kerzen und Blumen am Tatort in Mannheim

Am Tag nach dem schrecklichen Vorfall in den Planken werden Blumen und Kerzen rund um den Tatort abgelegt. Passanten halten kurz inne. Auch Seelsorger sind ab den Morgenstunden in der Nähe des Wasserturms vor Ort und bieten Hilfe für alle Bürger an, die über das Geschehen sprechen und es verarbeiten wollen.

Am 4. März sollte in Mannheim eigentlich die Straßenfasnacht gefeiert werden, ebenso hätte bis dahin der Fasnachtsmarkt am Wasserturm geöffnet. Doch all’ das wurde wenige Stunden nach der Todesfahrt abgesagt. Auch in umliegenden Stadtkreisen sowie Heidelberg finden am Faschingsdienstag keine Umzüge statt. Aus Respekt gegenüber den Opfern, Familien und der Stadt Mannheim sagt außerdem Sängerin Maite Kelly ihr Konzert für den 5. März ab. 

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Nach Todesfahrt: Stadt Mannheim trauert um Tote und Verletzte

Noch am Dienstagabend lädt die Stadt Mannheim gemeinsam mit der katholischen und evangelischen Kirche zu einer ökumenischen Andacht ein. Diese findet um 17:30 Uhr in der Citykirche statt. „Dort soll gemeinsam getrauert, der Toten gedacht und für die Verletzten gebetet werden“, heißt es von Seiten der Stadt. 

Unterdessen laufen die Ermittlungen bei der Polizei auf Hochtouren. Die Beamten durchsuchen die Wohnung des Ludwigshafeners, der sich nach einer medizinischen Behandlung nun in Polizeigewahrsam befindet. 

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