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Hubschrauber im Landeanflug
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Während Todesfahrt in Mannheim: So erlebte eine Studentin aus Oberstenfeld den Tag

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Die Autofahrt mit zwei Toten und vielen Verletzten schreckt am Montag die Innenstadt von Mannheim auf. Eine Studentin und gebürtige Oberstenfelderin berichtet, wie sie die Geschehnisse erlebte. 


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Laute Martinshörner, Trauben von Einsatzkräften in orangen Uniformen mit weißen Helmen und viele Polizeiwagen mit Blaulicht: Am Rosenmontag bricht in der Mannheimer Innenstadt zur Mittagszeit plötzlich großer Trubel los. Mittendrin ist die Jura-Studentin Larissa (Name auf Wunsch geändert), die gebürtig aus Oberstenfeld in der Nähe von Heilbronn kommt, in Mannheim wohnt und studiert.

Die 23-Jährige war gegen 12:30 Uhr mit Kommilitonen in einem Rewe-Markt am Paradeplatz, um sich einen Mittagssnack zu kaufen, berichtet sie der Heilbronner Stimme. Tatsächlich fuhr hier in unmittelbarer Nähe ein 40-jähriger Deutscher um 12:15 Uhr, also nur wenige Minuten zuvor, gezielt in eine Menschenmenge und erfasste mehrere Passanten. Zwei Menschen sterben, weitere werden zum Teil schwer verletzt. Larissa weiß das zu dem Zeitpunkt noch nicht.

Studentin aus Oberstenfeld berichtet, wie sie die Geschehnisse in Mannheim erlebte

Als sie den Supermarkt verlässt, sieht sie eine abgesperrte Straßenbahnstrecke und vermutet, dass es zu einer Störung oder einem kleinen Unfall auf der zentralen Einkaufsstraße Planken kam. 

Sie läuft zurück zum Schloss Ehrenhof, einem Universitätsbibliotheksbereich für die Studiengänge Geschichte, Rechtswissenschaft, Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftsgeografie. Vor Ort stehen bereits fünf Polizeiautos, Studenten haben sich im Freien versammelt, bei vielen schrillt ein Katwarn-Alarmsignal auf dem Handy auf. Allmählich sickert durch, was passiert ist. 

Hubschrauber landet auf Uni-Gelände in Mannheim – das erlebt eine Studentin aus Oberstenfeld am Rosenmontag

Allgemein setzt rund um das Mannheimer Schloss, wo sonst das Unileben den Alltag bestimmt, Ruhe ein, wie die dpa schreibt. Es stehen Menschen dicht beisammen. Die Stimmung ist bedrückt.

„Plötzlich war ein Hubschrauber im Landeanflug auf den weitläufigen, mit hellgrauen Steinen gepflasterten Innenhof“, erzählt Larissa. Ein Krankenwagen sei kurz darauf mit einer verletzten Person vorgefahren und der Helikopter mit dieser in Richtung einer Klinik abgedreht. Ein weiterer Hubschrauber, mutmaßlich zur Sichtung verdächtiger oder verletzter Personen, hätte über dem Gebäude seine Runden gedreht, später laut Polizei auch eine Drohne über dem Tatort.

Studenten schreiben am Montagmittag in Mannheim trotzdem Klausuren

In der Uni Mannheim selbst haben den Tag über ganz normal auch Klausuren und Prüfungen stattgefunden, schildert Larissa. Die vielen Polizisten hätten zudem den Studenten Sicherheit gegeben. Teilweise seien auch vermummte Sondereinsatzkräfte in Camouflage-Anzügen zu sehen gewesen. 

Allerdings blieb der Innenstadtbereich bis zum Montagabend hinein weiträumig geräumt. Es könne es zu Verkehrsbeeinträchtigungen kommen, hieß es weiter. Die Polizei rief die Bevölkerung auf, das Stadtgebiet zu meiden und sich in geschlossenen Räumen aufzuhalten. Rettungskräfte, unter anderem aus dem Stadt- und Landkreis Heilbronn, leisten Notfallseelsorge für Angehörige und Zeugen in Form von Zuhören und Gesprächen. Insgesamt wurden acht Traumateams bereitgestellt, sowohl für Erwachsene als auch für Kinder. 

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