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S21-Verzögerung empört Landtagsabgeordnete aus der Region Heilbronn

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Regionale Landespolitiker kritisieren die erneute Verschiebung der Eröffnung des Stuttgarter Bahnhofs. Die Sorgen gelten auch der Zabergäubahn.


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Die erneute Verschiebung der Eröffnung des Stuttgarter Hauptbahnhofs sorgt den Landtagsabgeordneten aus der Region für großen Unmut. Erwin Köhler Landtagsabgeordneter der Grünen aus Lauffen, sagt zu der Entscheidung: „Es zeigt sich: wer schlecht plant, baut teurer und länger, und das rächt sich jetzt erneut. Es ist nicht länger hinnehmbar, dass Fahrgäste noch länger eine massive Einschränkung durch die Baustelle hinnehmen müssen, allen voran Menschen mit Gehbeeinträchtigung. Die Zuverlässigkeit entlang der Frankenbahn muss schnell und endlich besser werden“, so Köhler.

S21-Verzögerung: Grünen-Politiker Köhler fordert Transparenz und klare Planung

Er erwarte nun Transparenz und realistische Planungen sowie Klarheit über den Ausbau des digitalen Knotens Stuttgart. „Die Auswirkungen auf die Reaktivierung der Zabergäubahn spüren wir deutlich“, sagt Köhler. Es sei nicht weiter hinnehmbar, dass engagierte Akteure, Bürgermeister und Gemeinderäte in einer Hängepartie bei der Reaktivierung gelassen würden, nachdem sich alle Kommunen klar für nachhaltige Mobilität im Zabergäu ausgesprochen hätten, ärgert sich der Grüne.

Blick auf die Baustelle des milliardenschweren Bahnprojekts Stuttgart 21. Die Eröffnung des neuen Bahnhofs wird ins Jahr 2027 verschoben.
Blick auf die Baustelle des milliardenschweren Bahnprojekts Stuttgart 21. Die Eröffnung des neuen Bahnhofs wird ins Jahr 2027 verschoben.  Foto: Bernd Weißbrod/dpa

Eppinger FDP-Politiker Heitlinger kritisiert schlampige Planung und steigende Kosten

„Die abermalige Verschiebung der S21-Teileröffnung war zwar zu erwarten, ist aber ein Beweis für die anhaltende Lähmung der öffentlichen Hand bei Infrastruktur-Projekten“, sagt Georg Heitlinger, Landtagsabgeordneter der FDP aus Eppingen. Die zögerliche bis ablehnende Grundhaltung der Landesregierungen seit dem Amtsbeginn Winfried Kretschmanns 2011 habe die schlampige Planung, die immer weiter steigenden Kosten und die negativen Auswirkungen auf den Schienenverkehr in ganz Baden-Württemberg nur weiter befeuert, findet der Liberale. „Solche Großprojekte benötigen einen langfristigen politischen Willen, klare und einfache Planungsabläufe in den Verwaltungsebenen und eine konsequentere Abwicklung der einzelnen Bauphasen“, sagt Heitlinger.

„Ich mache mir auch große Sorgen, was die Verwendung der Rekordschulden auf Bundesebene angeht. Wenn das Beispiel Stuttgart 21 Schule macht, wird aus dem nicht verkehrten Vorhaben der Infrastrukturverbesserung ein Milliardengrab auf Kosten der kommenden Generationen“, fürchtet der FDP-Politiker.


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CDU-Abgeordneter Preusch (Wahlkreis Eppingen) spricht von einem Armutszeugnis

„Mit der Inbetriebnahme von Stuttgart 21 im Dezember 2026 wird es nun also auch nichts“, teilt der CDU-Landtagsabgeordnete Michael Preusch aus dem Wahlkreis Eppingen mit. „Offensichtlich ist Hitachi heillos mit der Digitalisierung des Bahnknotens überfordert. Dies zum einen. Zum anderen habe ich den großen Verdacht, dass bei den Entscheidern der Deutschen Bahn die Digitalisierung gelinde gesagt eher leidenschaftslos vorangebracht und eigentlich zwei Jahre lang verschleppt wurde“, kritisiert Preusch. „Das ist wirklich ein Armutszeugnis.“ Die Mittelfreigabe sei schließlich erst nach Amtsantritt der neuen Bundesregierung erfolgt.

„Jetzt ist die neue Bahnchefin gefragt. Jetzt ist eine Informationspolitik mit maximaler Transparenz für die Verbraucher hinsichtlich Bauphasen, Sperrungen, Ersatzverkehren etc. angesagt“, fordert der CDU-Politiker.  „Und zwar umfassend und rechtzeitig!“ Nur so könnten die Belastungen für die Fahrgäste nicht noch weiter unnötig ansteigen. Dem Landesverkehrsminister komme dabei die Aufgabe zu, hierüber mit Argusaugen zu wachen.

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