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Fortan lügt die Tabelle der Handball Bundesliga Frauen

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Unser Autor bezweifelt, dass das neue Spielsystem der Handball Bundesliga Frauen seinen übergeordneten Zweck erfüllt. Vielmehr wird die Hauptrunde mit ihren Hin- und Rückspielen massiv entwertet.

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Die Handball Bundesliga Frauen (HBF) hat eine große Spielsystem-Reform hinter sich - die auch Auswirkungen auf den DHB-Pokal hat.
Die Handball Bundesliga Frauen (HBF) hat eine große Spielsystem-Reform hinter sich - die auch Auswirkungen auf den DHB-Pokal hat.  Foto: dpa

Wer oben steht, kann sie gar nicht oft genug betrachten. Wer unten steht, rechnet beim Blick auf sie schwermütig aus, was geschehen muss, um die ungeliebten Niederungen alsbald wieder zu verlassen. Und wer mittendrin rangiert, hat die Freiheit, sie so zu interpretieren, wie es ihm gerade zupasskommt.

Die Tabelle ist während einer Saison zu jedem Zeitpunkt Leistungsindikator; ihre Aussagekraft nimmt mit jedem absolvierten Spiel zu; sie soll die Gewinner von den Verlierern trennen. Nicht umsonst lautet eine alte Sportlerweisheit: Die Tabelle lügt nicht. Für die neue Saison der Handball Bundesliga Frauen (HBF) muss man jedoch festhalten: tut sie doch.

Hauptrunden-Siege verlieren an Aussagekraft

Denn wer nach den 22 Hauptrunden-Spieltagen ganz oben oder ganz unten steht, hat fortan noch gar nichts gewonnen oder verloren, sondern muss beziehungsweise darf sich im April und Mai in weiteren Spielen messen. Das entwertet die in Hin- und Rückspielen ausgetragene Hauptrunde mitsamt ihrer Tabelle.


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Warum als am Frauen-Handball Interessierter noch an einem 13. Spieltag gegen eine "Graue Maus" der Liga in die Halle gehen, wenn der Ausgang ohnehin nur kurzfristig bedeutsam ist? Abgerechnet wird schließlich erst im Frühjahr. Ob das dem übergeordneten Ziel der HBF, den Frauen-Handball in der Breite populärer zu machen, weiterhilft, ist zumindest fraglich.

Spannung ist auch ohne K.o.-System möglich

Zudem ist aufgrund der großen Qualitätsunterschiede in der Liga nicht anzunehmen, dass die Ludwigsburgs, Bensheim/Auerbachs und Dortmunds dieser Welt sich in der ersten Playoff-Runde gleich zweimal vom Tabellen-Sechsten, -Siebten oder -Achten überrumpeln lassen werden.

Echte Spannung kommt also frühestens im Mai in den direkten Duellen zwischen den Top-Clubs auf. Und wer an den Abstiegskampf der beiden vergangenen Saisons zurückdenkt, weiß: Auch ein Ligasystem kann für Spannung bis zum letzten Spiel sorgen. Fragt nach in Neckarsulm.


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