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Papst-Begräbnis am Samstag: Zeitplan, Ablauf von Trauerfeier und Co.

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Nach dem Tod von Papst Franziskus wird am Samstag in Rom die Trauerfeier durchgeführt. Hunderttausende werden erwartet. Doch wie läuft eine solche Zeremonie überhaupt ab? Und wer wird daran teilnehmen?

von Michaela Grottker und dpa

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In Rom herrscht vor dem Begräbnis für den verstorbenen Papst Franziskus Ausnahmezustand. Am Samstag soll der gebürtige Argentinier, der am Ostermontag im Alter von 88 Jahren verstorben war, beigesetzt werden. Zuvor findet unter anderem das Requiem – die sogenannte katholische Totenmesse – auf dem Petersplatz statt. Sämtliche Zeremonienabschnitte folgen strengen Ritualen. Ein Überblick über die wichtigsten Fragen und Antworten zum Papst-Begräbnis in Rom.

Was passiert bereits vor dem Papst-Begräbnis in Rom?

Schon am Freitagabend wird der Sarg des verstorbenen Papstes, der bis dahin im Petersdom aufgebahrt wurde, geschlossen. Dies geschieht in Anwesenheit von hochrangigen Geistlichen. Kevin Farrell, Kardinalkämmerer (Camerlengo), führt diese Zeremonie durch. Dabei wird unter anderem das Gesicht des Papstes mit dem weißen Seidenschleier des päpstlichen Zeremonienmeisters, Diego Ravelli, bedeckt und der Leichnam mit Weihwasser besprenkelt. Zum Papst werden auch Grabbeigaben in den Sarg gelegt, etwa die offizielle Pontifikats-Urkunde und wertvolle Münzen. Das alles geschieht, während Salven und Gebete verlesen werden.

Was ist bei dem Begräbnis von Papst Franziskus neu?

Anders als bisher wird Papst Franziskus in einem Holzsarg mit innerem Zinksarg bestattet. Zuvor wurden die verstorbenen Kirchenoberhäupter, in drei ineinander verschachtelte Särge aus Holz, Blei und Zink gebettet. Franziskus aber hatte bereits im vergangenen Jahr erklärt, er wünsche sich eine Bestattung „mit Würde, wie jeder Christ, aber nicht auf Kissen“.

Menschen nehmen im Petersdom am offenen Sarg Abschied von Papst Franziskus.
Menschen nehmen im Petersdom am offenen Sarg Abschied von Papst Franziskus.  Foto: Christoph Reichwein

Auch seine letzte Ruhestätte wird eine andere sein: Während vorherige Päpste in den Katakomben des Petersdoms aufgebahrt wurden, wird Franziskus in seine Lieblingskapelle, die Santa Maria Maggiore, gebracht werden. Auf dem schlichten Grab in der Marienbasilika soll nur ein Wort in Großbuchstaben stehen: „Franciscus“ – das hatte sich der gebürtige Argentinier zuvor gewünscht. Die Prozession zur letzten Ruhestätte führt etwa sechs Kilometer durch die Stadt Rom – hunderttausende Zuschauer werden erwartet. Die letzte Überführung eines Papstes durch Rom fand im Jahr 1978 statt, als Paul VI. von seinem Sterbeort in Castelgandolfo zum Vatikan gebracht wurde.

Wo findet die Trauerfeier für Papst Franziskus statt?

Beginnen wird das kirchliche Großevent am Samstag mit dem Requiem auf dem Petersplatz. Dazu wird der Sarg begleitet von lateinischen Gesängen auf den Vorplatz des Petersdoms gebracht. Dort findet die öffentliche Trauerfeier statt – die Stadt Rom rechnet mit rund 200.000 Menschen. Auf der zum Vatikan führenden Via della Conciliazione wurden deshalb bereits große Monitore aufgebaut, damit auch Menschen weit ab die Trauerfeier beobachten können. Mobile Toiletten, Krankenwagen samt zahlreichen in der ganzen Gegend verteilten Sanitätern und Fahrzeuge des Zivilschutzes stehen parat. 

Zeitplan der Veranstaltung: Papst Franziskus wird in Rom beigesetzt

Der Vatikan hat zudem einen Zeitplan für die Trauerfeier mit anschließender Beisetzung veröffentlicht: 

  • 9.00 Uhr: Ankunft der Kardinäle im Petersdom
  • 9.30 Uhr (ca.): Ankunft der Staatsgäste am Petersdom
  • 10.00 Uhr: Beginn der Trauerfeier unter der Leitung von Giovanni Battista Re, Dekan des Kardinalkollegiums
  • 12.00 Uhr (ca.): Ende der Trauerfeier
  • 12.30 Uhr (ca.): Abfahrt des Trauerzugs mit dem Sarg, Staatsgäste verlassen Vatikan
  • 12.30 Uhr bis 13.00/13.30 Uhr (ca.): Fahrt durch die Innenstadt in Schrittgeschwindigkeit – vorbei an antiken Orten wie dem Kolosseum und dem Forum Romanum
  • 13.00/13.30 Uhr (ca.): Ankunft an der Basilika Santa Maria Maggiore
  • 13.30 Uhr (ca.): Beisetzung unter Ausschluss der Öffentlichkeit

Wie läuft die Trauerfeier für Papst Franziskus auf dem Petersplatz ab? 

Die Trauerfeier wird von Giovanni Battista Re, Dekan des Kardinalskollegiums, geleitet. Es werden sowohl Eyquien – also katholische Begräbnismessen mit einer Predigt und anschließender Eucharistiefeier – durchgeführt, als auch besondere Gebete und Gesänge zeremoniell vorgetragen. Diese dienen zum Beispiel als Fürbitten unter anderem für den gestorbenen Papst und dessen Vorgänger, aber auch für alle anderen Verstorbenen. Der Gottesdienst wird mit einem lateinischen Abschiedsritus beendet, bei dem bei Gott um Gnade für Franziskus angehalten wird.

Nach einer stillen Andacht wird der Leichnam des Papstes ein letztes Mal mit Weihwasser besprenkelt. Zuletzt wird Gott um die Aufnahme des Gestorbenen in sein ewiges Reich gebeten. Der Papst soll in seinem Sarg anschließend in seine letzte Ruhestätte verbracht werden. Auf dem Weg in die Basilika können Gläubige ein letztes Mal vom Papst Abschied nehmen. 

Wer wird an der Trauerfeier für Papst Franziskus teilnehmen? 

Im Vatikan haben sich 162 Delegationen zur Trauerfeier für den gestorbenen Papst Franziskus angemeldet. Der Heilige Stuhl veröffentlichte am Vorabend der Messe auf dem Petersplatz eine Liste der Staatsgäste. Darunter sind US-Präsident Donald Trump und seine Frau Melania, aus Deutschland Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. Ganz vorne sitzen wird Argentiniens Präsident Javier Milei aus dem Geburtsland von Franziskus – acht Personen sind in der Delegation angemeldet. Dann kommen die Italiener um Präsident Sergio Mattarella. Diese stellen die größte Delegation mit 21 Leuten, wie aus der Vatikan-Liste hervorgeht.

Aber auch Touristen und die Einwohner von Rom können der Trauerfeier beiwohnen. Die Behörden rechnen mit etwa 200.000 Menschen bei der Trauerfeier rund um den Petersplatz. Hinzu kommen tausende Schaulustige am Rand der Strecke zwischen Petersdom und der späteren Ruhestätte von Papst Franziskus. Der von den Behörden erwartete riesige Andrang von Gläubigen und Besuchern zum Requiem auf dem Petersplatz am Samstag stellt die Organisatoren und Sicherheitskräfte in der italienischen Hauptstadt vor große Herausforderungen. 

Wie sind die Sicherheitsvorkehrungen bei der Trauerfeier auf dem Petersplatz in Rom? 

Bereits seit Tagen werden die Sicherheitsvorkehrungen rund um den Vatikan erhöht, es gilt zudem eine Flugverbotszone. Spezialkräfte des italienischen Militärs sichern den Petersplatz mit Gerät zur Drohnenabwehr. Zahlreiche Polizisten sind dort postiert und patrouillieren durch die großen Menschenmassen. Der Zugang zum Petersplatz wird strengstens überwacht. Insbesondere die Ankunft der vielen Staats- und Regierungschefs, etwa von US-Präsident Donald Trump, sorgt für einen einmaligen Einsatz von Polizei, Militär und anderen Sicherheitsbehörden.

Wie läuft die Beisetzung des Papstes in der Basilika Santa Maria Maggiore ab? 

Die Beisetzung des Papstes in einer Seitenkapelle der Basilika Santa Maria Maggiore wird anschließend in einem kleineren Rahmen zelebriert. Diese wird Kardinal Kevin Farrell leiten. Etwa 50 Geistliche sowie Angehörige und Freunde des Papstes nehmen teil. Auch hierbei werden uralte Rituale und Zeremonien durchgeführt. Unter anderen werden Psalmen und ein Vaterunser verlesen. Wenn der Sarg in den Boden eingesenkt wird, singen alle das Marienlied „Salve Regina“.

Was folgt nach der Beisetzung des Papstes? 

Nachdem die Urkunde über die Beisetzung angefertigt wurde, endet die eigentliche Trauerfeier für den Papst. An den acht Folgetagen wird eine tägliche Messe für den Papst im Petersdom gelesen. Sobald das Grab mit der Grablatte fertiggestellt wurde, können Gläubige es besuchen

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