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Nosferatu weit verbreitet: Darum fühlt sich die Spinne in Baden-Württemberg so wohl

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Die Nosferatu-Spinne fällt vor allem aufgrund ihrer Größe schnell auf. In Baden-Württemberg ist sie besonders verbreitet – aus einem bestimmten Grund.

von Lisa Klein und dpa

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2005 wurde sie erstmals in Deutschland registriert – inzwischen ist die Nosferatu-Spinne bundesweit verbreitet. Dabei fühlt sich die Spinne in manchen Regionen deutlich wohler als in anderen, wie eine Karte mit dem Verbreitungsgebiet der Nosferatu zeigt. In Baden-Württemberg gilt die Nosferatu inzwischen als heimisch

Nosferatu-Spinne inzwischen bundesweit verbreitet

Die Spinne mag es gerne warm – und wird vermutlich deshalb hierzulande meist in Gebäuden gefunden: Die Nosferatu-Spinne (Zoropsis spinimana) ist nach Angaben des Naturschutzbunds Deutschland (Nabu) inzwischen fast in ganz Deutschland heimisch. Mit knapp zwei Zentimetern Körperlänge und Beinspannweiten von bis zu sechs Zentimetern zählt zu den größten Spinnen hier. 

Und sie gehöre zu den wenigen Spinnen in Deutschland, die durch die menschliche Haut beißen könnten, schreibt der Nabu. Ihr Gift sei aber für Menschen nicht gefährlich, der Biss nur etwa so schmerzhaft wie ein leichter Wespenstich. Die Spinne beiße nur selten, bei direkter Bedrohung, erklärt die „dpa“. In Heilbronn ist im Februar ein Mann gleich zweimal nacheinander gebissen worden

Nosferatu 2005 erstmals in Baden-Württemberg gesichtet – inzwischen mehr als 35.000 Tiere gemeldet

Die im Mittelmeerraum heimische Art wurde erstmals 2005 in Deutschland beschrieben – in Baden-Württemberg. Inzwischen ist sie keineswegs mehr selten: Auf dem Meldeportal Nabu-naturgucker.de waren im Herbst 2022 innerhalb weniger Wochen mehr als 25.000 neue Funde gemeldet worden. Bis heute sind es laut Nabu rund 35.000 Meldungen von mehr als 20.000 Menschen.

Nosferatu in Baden-Württemberg besonders verbreitet – das steckt dahinter

Dabei wird das Tier, das zur Familie der Kräuseljagdspinnen gehört, immer häufiger auch im Freien entdeckt – etwa in Parks oder Gärten. Grund für die Ausbreitung der Nosferatu-Spinne seien in Baden-Württemberg die höheren Temperaturen in den vergangenen Sommern, sagt Hubert Höfer vom Naturkundemuseum Karlsruhe. Besonders viele der Spinnen gibt es in dem Bundesland demnach im Rheintal. 

Nosferatu mit einigen Besonderheiten – Spinne kann auch auf Glas laufen 

Eine Besonderheit ist laut Nabu, dass sich die Nosferatu-Spinne selbst an senkrechten Glasscheiben festhalten kann. Möglich machen das spezielle Hafthaare. Und obwohl sie zur Ordnung der Webspinnen zählt, baut sie keine Netze. Stattdessen verfolgt sie ihre Beute. Aufgrund ihrer Größe wird die Nosferatu häufig mit der Hauswinkelspinne verwechselt

Der Name stammt übrigens daher, dass man angeblich auf ihrem Körper das Gesicht des Vampirs Nosferatu aus dem Stummfilm von 1922 erkennen kann. Sieht man eine Nosferatu-Spinne in den eigenen vier Wänden, empfiehlt Höfer, die Ruhe zu bewahren: "Wir haben in allen Häusern und Wohnungen Spinnen." Störe man sich daran, könne man sie einfach ins Freie setzen. 

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