Nosferatu-Spinne beißt Mann in Heilbronn – "Als ob eine Nadel in meine Haut fährt"
In Heilbronn ist ein Mann von einer Nosferatu-Spinne gebissen worden, als er versuchte, sie aus dem Zimmer seiner Tochter zu befördern. Ein solcher Biss kann nicht ohne sein.

Am Morgen des 7. Februars ist der Heilbronner Arkadiusz Osuch zwei Mal von einer Spinne gebissen worden. Zunächst nicht ahnend, dass es sich um eine Nosferatu-Spinne handelte, versuchte der Familienvater die Spinne mit bloßen Händen einzufangen, um sie vor dem Fenster freizulassen.
Mann in Heilbronn betroffen: Zweifacher Biss von Nosferatu-Spinne

Die Spinne befand sich an der Decke im Zimmer seiner siebenjährigen Tochter. Sie war es, die das Tier kurz nach dem Aufwachen bemerkte. Entschlossen, seine Tochter vor einer möglichen Gefahr zu schützen, versuchte Osuch die Spinne einzufangen und aus dem Zimmer zu bringen. Dabei biss sie ihn zwei Mal in seine Handinnenfläche. "Es war, als ob eine Nadel in meine Haut gefahren wäre", sagt der Familienvater.
Trotz der Bisse entschied sich Osuch gegen eine ärztliche Nachsorge, da keine sichtbaren Symptome auftraten und auch keine Bissspuren zu erkennen waren. "Ich denke, sie hat nur leicht gebissen", sagt der 34-Jährige.
Gift der Nosferatu-Spinne: Gefährlich für Allergiker
„Ich wurde noch nie von einer Spinne gebissen und habe es auch nicht kommen sehen. Deswegen sah ich kein Problem, sie mit der Hand einzufangen“, so der gebürtige Pole. Er sei nur froh, dass seine Tochter nicht in Kontakt mit der Spinne kam.
Gefährlich ist das Gift der Spinne weder für Tier noch Mensch. Das bestätigte der Spinnenkenner beim Nabu Baden-Württemberg, Robert Pfeifler, kürzlich im Gespräch mit der Stimme. Doch Vorsicht: Für Allergiker könne es zu einem Problem werden, sagte der Biologe und Spinnenzüchter Stephan Loksa jüngst gegenüber der Saarbrücker Zeitung.
Laut Pfeifler beiße die Nosferatu-Spinne nur, wenn sie in die Enge getrieben wird. Demnach wäre es besser gewesen, die Spinne nicht mit den bloßen Händen einzufangen, sondern so, wie Pfeifler beschreibt: "Ein ausreichend großes Gefäß über sie stülpen, einen dünnen Karton zwischen Untergrund und Glas schieben und die Spinne sicher nach draußen befördern."
Spinnenbiss: Wann sollten Betroffene einen Arzt aufsuchen?
Immer öfter werden Nosferatu-Spinnen in Deutschland gesichtet. Die Gründe für die Ausbreitung der ursprünglich in der Mittelmeerregion beheimateten Spinnenart sind bekannt.
Insbesondere um Komplikationen bei allergischen Reaktionen und toxischen Effekten oder Unsicherheiten zu vermeiden, rät Robert Pfeifler nach einem Spinnenbiss ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Laut Medienberichten kommt es selten vor, dass eine Nosferatu-Spinne beißt.
Nosferatu-Spinne gesichtet: Wo kann man sich melden?
Auf der Plattform Naturgucker können Nutzer ihre Beobachtungen melden. Falls jemand glaubt, eine Nosferatu-Spinne entdeckt zu haben, kann diese ohne Registrierung auf der Webseite www.nabu-naturgucker.de gemeldet werden.
Naturgucker.de ist eine gemeinnützige Genossenschaft, die sich dafür einsetzt, das Interesse an der Natur und ihren Beobachtungen zu fördern.