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Nosferatu-Spinne in Deutschland: Karte zeigt Verbreitungsgebiet

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Die Nosferatu-Spinne gilt in Deutschland mittlerweile als heimisch – und breitet sich stark aus. Eine Karte zeigt, wo eine Sichtung besonders wahrscheinlich ist.

Von Sophia Lavcanski

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Lange, haarige Beine, ein kräftiger Körper mit der markanten Färbung, die dem Tier seinen Namen verleiht: Die Sichtungen der Nosferatu-Spinne nehmen in Deutschland zu. Seit dem Jahr 2005, in dem das erste Exemplar hierzulande entdeckt wurde, wurden immer mehr der Tiere gezählt. Rund 35.000 Meldungen sollen bis April 2024 bereits auf dem Meldeportal des "NABU" eingegangen sein. In vielen Haushalten dürfte der Anblick der bis zu fünf Zentimetern großen Spinne für einige Schrecksekunden gesorgt haben.

"Atlas der Spinnentiere" zeigt: Hier breitet sich die Nosferatu-Spinne aus

Der "Atlas der Spinnentiere Europas" der Arachnologischen Gesellschaft e.V. zeigt, wo und wie weit sich die haarigen Krabbeltiere bereits ausgebreitet haben. Klar erkennbar: Die Spinne scheint sich besonders im Süden und Westen Deutschlands wohl zu fühlen, vor allem entlang des Rheingebiets. Gerade in Baden-Württemberg haben die Spinnen-Sichtungen demzufolge zugenommen.

 Foto: Atlas der Spinnentiere Europas; Arachnologische Gesellschaft e.V.

Wie der "NABU" erklärt, stammen die Tiere ursprünglich aus Südeuropa und Nordafrika am Mittelmeer und leben dort vorwiegend in lichten Wäldern. Tagsüber verstecken sie sich oft unter Rinde und Steinen. Durch veränderte klimatische Bedingungen und heiße Sommer fühlen sie sich jetzt wohl auch besonders im Rheingebiet wohl, wo sie sich ausgiebig fortpflanzen können. Aufgrund ihrer Verbreitung wurde sie von Experten bereits als "einheimisch" erklärt.

Dass sich die Spinnentiere so schnell ausbreiten können, liegt vor allem an der erstaunlichen Anzahl an Eiern, die es legt. Das Naturkundemuseum Leipzig hatte bei einer längeren Beobachtung festgestellt, dass das Tier bereits nach 14 Tagen einen Kokon mit ganzen 182 Eier darin baute. Auch in den Folgemonaten hatte das Weibchen Eier gelegt, jedoch immer weniger. Zudem haben Nosferatu-Weibchen sogenannte Spermatheken, in denen sie die Samen der Männchen einlagern können, wie ein Experte gegenüber dem „mdr“ erklärte. „Die Spermaspeicherung kann somit als starker Faktor bei der Etablierung der Art angenommen werden. Zoropsis Spinimana [(Nosferatu-Spinne)] produziert zum einen viele Nachkommen, zum anderen baut sie mehrfach Kokons und kann über einen längeren Zeitraum befruchtete Eier ablegen. Das ist einfach eine super-robuste Spinne.“

Nosferatu-Spinne im Haus: Giftiger Biss für Menschen meist ungefährlich

Auch wenn die Nosferatu-Spinne mittlerweile immer häufiger in der Natur entdeckt wird, finden die meisten Sichtungen jedoch immer noch in den eigenen vier Wänden statt, heißt es seitens des "NABU". Das liegt daran, dass sich die Tiere besonders in warmen trockenen Umgebung wohlfühlen, und sich deshalb vor allem bei Regen und Kälte in Wohnhäuser und Garagen fliehen. Weiter würden Meldedaten laut des "NABU" ergeben, dass die Tiere das ganze Jahr über in Deutschland vorkommen, wobei sie sich vor allem im Winter gerne in den Gebäuden in die Wärme begeben. Nicht zu verwechseln ist die Nosferatu-Spinne mit der Hauswinkelspinne – es gibt erkennbare Unterschiede. 

Nicht nur die Größe der Spinne, sondern auch der Fakt, dass sie einen giftigen Biss hat, sorgt bei vielen Menschen zu Angst und erschwert das Einfangen der Krabbeltiere. Tatsächlich ist das Gift für den Menschen jedoch nicht weiter gefährlich und der Schmerz gleicht dem eines Wespenstiches. Lediglich allergische Reaktionen können bei einzelnen Personen auftreten. Aber aufgepasst: Für einige Haustiere kann der Biss der Nosferatu-Spinne dennoch sehr gefährlich werden

 

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