Bundestag beschließt CO₂-Preiserhöhung: Sprit 2027 bis zu 38 Cent teurer
Nach einem Beschluss des Bundestages könnte der CO₂-Preis in den nächsten Jahren deutlich steigen. Ein ADAC-Experte warnt Autofahrer jetzt vor bis zu 38 Cent höheren Spritpreisen an den Tankstellen.
Autofahrer in Deutschland sollten sich für die nächsten Jahre wohl auf spürbare Preissteigerungen an den Tankstellen einstellen. Der Grund: DerCO2-Emissionshandel wurde reformiert, mit wesentlichen Auswirkungen auf den Spritpreis. Beschlossen wurde diese Reform vergangene Woche im Bundestag von SPD, Grünen und CDU im Schatten der aktuell hitzigen Migrationsdebatte. Aber was heißt das jetzt für Autofahrer?
Höhere Spritpreise drohen: Das hat es mit der CO₂-Steuer auf sich
Die CO₂-Bepreisung fossiler Brennstoffe – meist CO₂-Steuer genannt –, wurde im Jahr 2021 eingeführt. Seitdem wird Tanken und Heizen schrittweise teurer. Ziel ist, den Ausstoß jenes Treibhausgases zu verringern, um die Klimaziele in Deutschland zu erreichen, wie der „ADAC“ erklärt. Die Einnahmen aus der CO₂-Abgabe fließen in den Klima- und Transformationsfonds und stehen dann direkt für Wirtschaftsförderung und Klimaschutz in Deutschland zur Verfügung. Für Autofahrer wirkt sich der sogenannte CO₂-Preis direkt an der Tankstelle aus.
Aktuell ist der nationale CO₂-Preis auf 55 Euro pro Tonne festgesetzt. Gegenüber der „Bild“ erklärt der Verkehrsleiter beim ADAC, Stefan Gerwens, jetzt: „2026 wird er maximal 65 Euro betragen. Ab 2027 fällt der Festpreis weg, dann bestimmt der europäische Markt, wie teuer es wird.“ Gerwens geht für das Jahr 2026 von einem geringen Spritpreisanstieg „von maximal drei Cent bei Benzin und 3,1 Cent beim Diesel“ aus. Danach könnte der Spritpreis für Autofahrer aber deutlich teurer werden.
CO₂-Preis steigt: Ab 2027 könnte sich Spritpreis verdoppeln
Der Preisschock droht Autofahrern an der Tankstelle vor allem ab dem Jahr 2027. Der ADAC-Verkehrsleiter Gerwens erklärt bei „Bild“: „Ab 2027 müssen wir davon ausgehen, dass sich der CO₂-Preis im Kraftstoffpreis perspektivisch mindestens verdoppelt. Das wären dann insgesamt 35 bis 38 Cent pro Liter.“
Es gebe unterschiedliche Schätzungen für den europäischen CO₂-Preis. Manche würden für 2030 mit 20 Cent pro Liter rechnen, andere mit über einem Euro. Eine Preissteigerung auf über einen Euro pro Liter halte der ADAC kurzfristig dagegen „für unwahrscheinlich“.
Gerwens fordert im Zuge dessen eine Erhöhung der Pendlerpauschale und ein Klimageld, das Menschen mit niedrigem Einkommen entlasten soll. „Gerade Menschen, die auf ihr Auto angewiesen sind, könnten stark belastet werden. Deshalb setzen wir uns für ein Klimageld ein.“