Neuer Audi A7 aus Neckarsulm dreht letzte Testrunden: Was das Auto leisten kann
Im Januar startet im Audi-Werk Neckarsulm die Produktion des neuen A7. Der Nachfolger des A6 teilt sich die Technik mit dem A5. Wir haben Fotos von getarnten Prototypen und erste Informationen.
Nach etlichen Jahren der Unterauslastung will das Audi-Werk Neckarsulm 2025 wieder durchstarten. In der zweiten Juni-Woche ist in Neckarsulm der Produktionsstart für den neuen A5 erfolgt. Seitdem steigt Woche für Woche die Stückzahl sukzessive an.
Das Volumen fährt im Anlauf gestaffelt nach oben, um die bestmögliche Qualität zu sichern, wie Werkleiter Fred Schulze erklärt: „Wir haben uns am Standort intensiv auf diesen Anlauf vorbereitet.“ In dieser Woche feiert der A5 seine Markteinführung bei den deutschen Händlern. Im Januar startet dann als nächstes Modell der neue A7 als Nachfolger des Verbrenners A6. Damit soll die Zahl der gefertigten Fahrzeuge am Standort Neckarsulm in den nächsten Jahren auf mehr als 200.000 Fahrzeuge jährlich steigen.
Audi: A5 und A7 teilen sich die Plattform
Derzeit absolviert Audi mit dem A7 die finalen Testfahrten. Getarnte Prototypen sind auf der ganzen Welt im Einsatz. Auch in der Region sind die mit schwarz-weißer Tarnfolie beklebten Fahrzeuge immer wieder zu sehen. Der A7 wird ebenso wie der kleinere A5 als Limousine und Kombi Avant verfügbar sein.
Zudem wird es den A7 auch als Allroad quattro geben – dabei handelt es sich um einen höhergelegten Kombi mit Offroad-Look. A5 und A7 stehen beide auf der neuen Verbrenner-Plattform PPC (Premium Platform Combustion). Außerdem sind die meisten Bauteile und Antriebe gleich. Das vereinfacht die Komplexität in der Produktion und spart einiges an Kosten. Die Linienführung der Limousine erinnert an ein Coupé. Gut erkennbar auf aktuellen Aufnahmen sind links und rechts die auffällig gestalteten Rückleuchten.
Vier- und Sechszylinder sowie Plug-in-Hybride für den Audi A7
Beim Antrieb bedient sich der neue Audi A7 bei seinem kleineren Bruder A5. Für die beiden Baureihen hat Audi eine neue Generation von Vier- und Sechszylindermotoren entwickelt. Der neue A7 wird nach Informationen der Heilbronner Stimme mit Front- und Allradantrieb quattro erhältlich sein. Zur Markteinführung im zweiten Quartal 2025 gibt es dem Vernehmen nach zwei Benziner, den Vierzylinder 2.0 TFSI in zwei Leistungsstufen mit 110 kW/150 PS (Frontantrieb) und mit 150 kW/204 PS (Front- und Allradantrieb).
Einziger Diesel zur Markteinführung ist wohl der 2.0 TDI mit 150 kW/204 PS (Front- und Allradantrieb). Integriert ist ein 48-Volt-Bordnetz, das mittels eines Triebstranggenerators (TSG) in der Stadt kurze elektrische Fahranteile ermöglichen und dadurch Kraftstoff sparen soll. Der neue, in Neckarsulm entwickelte Drei-Liter-Sechszylinder mit 270 kW/367 PS Leistung ist der S7 Limousine und dem S7 Avant vorbehalten. Die S-Modelle gibt es ebenfalls bereits zum Start.
Zudem plant Audi zwei Plug-in-Hybride: Sie sollen eine rein elektrische Reichweite von mindestens 100 Kilometern ermöglichen. Topmodell wird der RS7 der Audi Sport GmbH. Ihn wird es ebenfalls als Limousine und Avant geben. Als Antrieb ist unseren Informationen zufolge ebenfalls ein Plug-in-Hybrid geplant, er kombiniert wohl den bekannten Vier-Liter-V8 mit ein oder sogar zwei E-Motoren. Der aktuelle RS6 leistet 600 PS, der RS7 wird wohl mindestens um zehn Prozent oder sogar mehr zulegen. Er könnte mit rund 700 PS kommen.
Audi A7: Digitales Cockpit mit großen Bildschirmen
Innen übernimmt der neue Audi A7 die Cockpitlandschaft aus den anderen neuen Modellen A5 und dem Elektro-SUV Q6 E-Tron. Audi setzt dabei auf ein vollständig digitales Cockpit (11,9 Zoll), das fließend in ein 14,5 Zoll großes Curved Display, also einen gewölbten Bildschirm, übergeht und stark dem Fahrer zugeneigt ist.
Die Darstellung ist gestochen scharf, vieles lässt sich selbst konfigurieren, und der Besitzer kann Favoriten hinterlegen, wie zum Beispiel häufige genutzte Telefonnummern oder Ziele für das Navi. Die wichtigsten Funktionen für die Klimaautomatik sind grundsätzlich im unteren Bereich des großen Displays fest hinterlegt. Auf Wunsch lässt sich für den Beifahrerplatz ein eigenes 10,9-Zoll-Display ordern.
Grundpreise werden wohl auf etwa 60.000 Euro steigen
Der aktuelle A6 startet als Limousine derzeit bei 55.500 Euro, der A6 Avant bei 58.000 Euro. Im Zuge des Generationswechsels wird der Preis dem Vernehmen nach steigen. So ist wohl damit zu rechnen, dass der neue A7 kaum unter 60.000 Euro zu haben sein wird.