Bad Rappenauer Gemeinderat stimmt im zweiten Anlauf für Krebsbachtalbahn
Bad Rappenauer Kehrtwende in Sachen Krebsbachtalbahn: Der Gemeinderat, der das Projekt im Frühjahr noch abgelehnt hatte, stimmte am Donnerstagabend mehrheitlich für die Reaktivierung der Strecke im Kraichgau.

Damit ist auch der Weg frei für den Anschluss der Strecke an das Heilbronner Stadtbahnnetz. Die Verbindung soll über den Neubau eines drei Kilometer langen Schienenstrangs zwischen den Bad Rappenauer Stadtteilen Babstadt und Obergimpern hergestellt werden. Die eigentliche Krebsbachtalbahn verläuft von Hüffenhardt über Obergimpern nach Neckarbischofsheim.
Bad Rappenau soll drei Millionen Euro zahlen
Reaktiviert werden soll nach aktuellem Stand aber nur der Anschnitt von Obergimpern nach Neckarbischofsheim. Von dort besteht Anschluss ans S-Bahn-Netz nach Meckesheim und Heidelberg. Das Projekt soll 51 Millionen Euro kosten, die größtenteils vom Land übernommen würden. Bad Rappenaus Beitrag soll drei Millionen Euro umfassen.
Im Mai ging es noch knapp gegen die Bahn aus
Im Mai hatte sich der Bad Rappenauer Gemeinderat gegen die Krebsbachtalbahn gestellt. Mit 17 zu 14 Stimmen war das Ergebnis knapp. Neben Grünen, ÖDP und OB Sebastian Frei sprach sich auch die lange skeptische SPD mehrheitlich für das Projekt aus. Freie Wähler und CDU lehnten ab. Auch aus den Reihen der SPD gab es eine Gegenstimme.
Entscheidung war heftig kritisiert worden
Vom Krebsbachtal-Verein, der einen Ausflugsverkehr auf der Strecke organisiert, von der Nachbarstadt Neckarbischofsheim, Bahnexperten und vielen Landespolitikern war die Entscheidung scharf kritisiert worden. Bürger sammelten ausreichend Unterschriften für einen Bürgerentscheid, der das Ratsvotum hätte kippen können.
Unterführung Hinter dem Schloss soll Teil des Pakets werden
Nun hat der Gemeinderat selbst seine Entscheidung aus dem Mai revidiert, insbesondere viele CDU-Räte schwenkten um und machten den Unterschied. 21 Räte stimmten am Donnerstag für einen Kompromissvorschlag der Verwaltung, zwölf dagegen. Der sieht vor, dass die Bahn reaktiviert und zudem eine Unterführung der Bahnlinie hinter dem Schlosspark angestrebt wird. Die Freien Wähler waren zuvor mit einem Antrag gescheitert, nur die Unterführung anzugehen. Auch ein Antrag der Freien Wähler, das Thema zu vertagen, fand keine Mehrheit.