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Hohenlohe- und Kochertalbahn: Positive Signale für zwei Hohenloher Bahnstrecken

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Die Investitionskosten für die Hohenlohebahn werden auf mindestens 110 Millionen Euro taxiert, die der Kochertalbahn auf 200 Millionen Euro. Was sind nun die nächsten Schritte für mehr Bahnverkehr?

 

Die Westfrankenbahn fährt den normalen Zugverkehr: mit Dieselloks. Eine durchgängige Elektrifizierung wäre für Stadtbahn oder Güterverkehr relevant.
Foto: privat
Die Westfrankenbahn fährt den normalen Zugverkehr: mit Dieselloks. Eine durchgängige Elektrifizierung wäre für Stadtbahn oder Güterverkehr relevant. Foto: privat

Die Elektrifizierung der Hohenlohebahn auf dem fehlenden Teilstück zwischen Cappel und Hessental ist prinzipiell ebenso möglich wie die Reaktivierung der Kochertalbahn zwischen Waldenburg und Künzelsau. Dies ist das Ergebnis einer Machbarkeitsstudie im Auftrag der Kreise Hohenlohe und Schwäbisch Hall. Beide untersuchten Strecken haben einen positiven gesamtwirtschaftlichen Nutzen und könnten damit voraussichtlich vom Land gefördert werden.

Diese zwei Aussagen sind die Grundvoraussetzung dafür, dass die Bahnprojekte überhaupt eine Chance haben, umgesetzt zu werden. Ob beide tatsächlich realisiert werden, nur eine oder gar keine, hängt von vielen weiteren Faktoren ab. Unzählige Fragen müssen in den nächsten Monaten und Jahren noch geklärt werden - vor allem, ob die Kreise und betroffenen Kommunen die Investitionen mit finanzieren. Die Machbarkeitsstudie ist deshalb nur ein erster Schritt, dem viele weitere folgen müssen.


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  • Bewertung

Der nächste vonseiten der Kreise wird sein, mit den Anliegergemeinden zu sprechen. Dann müssen sie klären, ob und wann sowie in welchem Umfang eine weiterreichende Standardisierte Bewertung für eine oder beide Strecken in Auftrag gegeben wird. Dazu müssten die Investitionskosten vorab konkretisiert werden. Eine solche Vorplanung würde für die Hohenlohebahn 1,6 Millionen Euro kosten, für die Kochertalbahn bis zu 3,3 Millionen Euro. Was davon gefördert werden könnte, steht noch nicht fest. Ob eine komplette Vorplanung nötig ist, muss das Land entscheiden. Klar ist nur: Ohne eine solche Standardisierte Bewertung, die in der Wirtschaftlichkeitsberechnung ebenfalls ein positives Ergebnis erzielen müsste, könnten beide Bauprojekte gar nicht weiterverfolgt werden. Sie bleibt der Goldstandard bei der Einschätzung des Landes, ob sich solche Investitionen rechnen und damit förderfähig sind.


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  • Kosten

Insgesamt sechs Planfälle hatten die Kreise untersuchen lassen. Sowohl bei der reinen Elektrifizierung der Hohenlohebahn, als auch bei der Einrichtung zusätzlicher Haltepunkte ergibt sich ein positiver Kosten-Nutzen-Faktor von 1,4 und 1,47. Alles über 1,0 ist wirtschaftlich, alles unter 1,0 nicht förderfähig. Negativ ausgefallen waren die Machbarkeitsstudien vor elf Jahren. Nun haben sich die Vorzeichen geändert, weil etwa besondere Belange des Klimaschutzes stärker berücksichtigt werden. Die Planungs- und Investitionskosten für die reine Elektrifizierung der Hohenlohebahn werden auf 110 Millionen Euro geschätzt, mit zusätzlichen Haltepunkten auf 122 Millionen Euro. Davon müssten die beiden Kreise und die betroffenen Kommunen 10 bis 11 Millionen selbst zahlen.

Bei der Kochertalbahn liegt der Faktor bei 1,24 und 1,32 - je nachdem, ob das Vorhaben parallel zur Hohenlohebahn oder erst danach angepackt wird. Acht Haltepunkte sind drin, zwei Trassen wurden untersucht: durch das Künsbachtal und mit einem Tunnel bei Gaisbach. Bei der ersten Variante liegt die Kostenschätzung bei rund 200 Millionen, bei der zweiten bei rund 275 Millionen Euro. Davon müssten der Hohenlohekreis und die Anliegerkommunen zwischen 17,2 Millionen und 24,2 Millionen selbst zahlen.

  • Fragen klären

Für zwei Hohenloher Bahnstrecken gibt es positive Signale. Das heißt aber nicht zwangsläufig, dass beide Strecken realisiert werden. Denn zuvor müssen noch viele Fragen geklärt werden. Unter anderem braucht es eine sogenannte Standarisierte Bewertung. Was passiert dabei? Dazu müssen die Investitionskosten vorab konkretisiert werden. Eine solche Vorplanung würde für die Hohenlohebahn 1,6 Millionen Euro kosten, für die Kochertalbahn bis zu 3,3 Millionen Euro. Was davon gefördert werden könnte, steht noch nicht fest.


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Machbarkeitsstudie belegt: Bahn frei für zwei Strecken in Hohenlohe


  • Standarisierte Bewerbung

Ob eine komplette Vorplanung nötig ist, muss das Land entscheiden. Klar ist nur: Ohne eine solche Standardisierte Bewertung, die in der Wirtschaftlichkeitsberechnung ebenfalls ein positives Ergebnis erzielen müsste, könnten beide Bauprojekte gar nicht weiterverfolgt werden. Sie bleibt der Goldstandard bei der Einschätzung des Landes, ob sich solche Investitionen rechnen und damit förderfähig sind.

Insgesamt sechs Planfälle hatten die Kreise untersuchen lassen. Sowohl bei der reinen Elektrifizierung der Hohenlohebahn, als auch bei der Einrichtung zusätzlicher Haltepunkte ergibt sich ein positiver Kosten-Nutzen-Faktor von 1,4 und 1,47. Alles über dem Wert von 1,0 ist wirtschaftlich, alles unter 1,0 nicht förderfähig. Negativ ausgefallen waren die Machbarkeitsstudien vor elf Jahren. Warum die Bewertung nun eine andere ist? Das liegt daran, dass sich nun die Vorzeichen geändert haben, weil etwa besondere Belange des Klimaschutzes stärker berücksichtigt werden. Die Planungs- und Investitionskosten für die reine Elektrifizierung der Hohenlohebahn werden auf 110 Millionen Euro geschätzt, mit zusätzlichen Haltepunkten auf 122 Millionen Euro. Davon müssten die beiden Kreise und Kommunen 10 bis 11 Millionen selbst zahlen.

  • Haltepunkte und Tunnel

Bei der Kochertalbahn liegt der Faktor bei 1,24 und 1,32 - je nachdem, ob das Vorhaben parallel zur Hohenlohebahn oder erst danach angepackt wird. Acht Haltepunkte sind drin, zwei Trassen wurden untersucht: durch das Künsbachtal und mit einem Tunnel bei Gaisbach. Bei der ersten Variante liegt die Kostenschätzung bei rund 200 Millionen, bei der zweiten bei rund 275 Millionen Euro. Davon müssten der Hohenlohekreis und die davon betroffenen Kommunen zwischen 17,2 Millionen und 24,2 Millionen selbst bezahlen.

 

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