Niedernhaller organisieren Benefizkonzert zugunsten der Erdbebenopfer
Vier Bands, 400 Zuhörer, Hilfe für Tausende Menschen in der Türkei und Syrien: Das ist der Plan der Organisatoren eines Benefizkonzerts in Niedernhall.

Honduras, Niedernhall, Türkei, Syrien: Das sieht auf den ersten Blick wie eine willkürliche und nicht ganz stimmige Aneinanderreihung von Länder- und Ortsnamen aus. Doch sie alle stehen in einer Beziehung zueinander, deren Bindeglied die Niedernhaller Ulrike und Bernhard Gehlen sind. Denn das Ehepaar organisiert gerade ein Benefizkonzert zugunsten der Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien. Dieses findet am Samstag, 1. April, in der Niedernhaller Kelter statt.
Aber was hat nun Honduras mit der Sache zu tun? Da muss das Ehepaar etwas ausholen: "Ich habe mir mit 35 Jahren einen Traum erfüllt, habe mir in Kanada ein Motorrad gekauft und bin damit bis nach Südamerika gefahren", erzählt Bernhard Gehlen. In Honduras ist er schließlich hängen geblieben - er lernte Ulrike kennen. 1998 zerstörte Hurricane "Mitch" weite Teile Mittelamerikas, kostete viele Menschen das Leben. "Eine Freundin aus Deutschland hat damals ein Benefizkonzert organisiert und uns den Erlös in die Hand gedrückt", berichtet Gehlen. Bekannte in Honduras hätten dann Medikamente und andere dringend benötigte Hilfsgüter in entlegene Regionen gebracht, die noch gar keine Hilfe bekommen hatten.
In die Türkei ausgewandert

Während das Ehepaar Gehlen inzwischen in Niedernhall, der Heimatstadt von Ulrike Gehlen, wohnt, hat es diese Freundin - wie es der Zufall will - in die Türkei verschlagen. "Glücklicherweise ist sie selbst nicht vom Erdbeben betroffen", sagt Gehlen. "Aber das ist jetzt unsere Gelegenheit, uns für die damalige Hilfe zu revanchieren", ergänzt Ulrike Gehlen.
Die Organisation für das Event läuft inzwischen auf Hochtouren - und sie läuft wie am Schnürchen. Zunächst habe man mit Bürgermeister Achim Beck die Nutzung der Kelter abgesprochen, die Stadt habe sich dann aus versicherungstechnischen Gründen sogar bereiterklärt, die Schirmherrschaft für das Event zu übernehmen. Sponsoren wurden gesucht und in Rekordzeit gefunden, fasst Bernhard Gehlen zusammen. Ursprünglich mit zwei Bands geplant, haben inzwischen vier zugesagt: Baton Rouge, die Lazy Monkeys, Miss the Cue sowie Lokalmatador Michael Breitschopf.
Kunst und Lasershow
Die Rückmeldung auf das Benefizkonzert sei immens, so habe man für die Umbaupausen nun auch eine Lasershow, die Peter Espert aus Niedernhall beisteuert. Andi Grafl aus Belsenberg, der nebenberuflich als Künstler tätig ist, spendet vier Kunstwerke, die im Eingangsbereich ausgestellt und in den Pausen versteigert werden.
Neben dem Ehepaar Gehlen hilft auch das befreundete Paar Heike und Reinhold Zentler bei den Vorbereitungen, hat unter anderem die Plakate entworfen. Diese sind inzwischen auch im Umlauf, der Vorverkauf läuft. "Wir machen das alle ehrenamtlich", betont Bernhard Gehlen. Das Gleiche gilt für die rund 30 Helfer in der Bewirtung, die unter anderem von den Landfrauen gestemmt wird, wie auch für die Freiwillige Feuerwehr und die Helfer an der Abendkasse. Der gesamte Erlös der Veranstaltung soll dann an die Erdbebenhilfe von Ärzte ohne Grenzen gehen. Hier sei man sich sicher, dass die Hilfe an den richtigen Stellen ankomme.
Was jetzt noch fehlt? 400 gut gelaunte Besucher, die alleine schon durch ihr Kommen Gutes tun - und vielleicht sogar darüber hinaus.
Tickets und Spenden
Das Benefizkonzert in der Niedernhaller Kelter startet am Samstag, 1. April, um 18.30 Uhr. Einlass ist ab 18 Uhr. Tickets gibt es im Vorverkauf zu 15 Euro bei der Bäckerei Gockner sowie beim Mexxs Getränkeservice in Niedernhall, an der Abendkasse kosten sie 18 Euro. Wer unabhängig vom Konzertbesuch für das Anliegen spenden möchte, kann dies tun an Ärzte ohne Grenzen, Stichwort "Benefizkonzert Niedernhall", IBAN: DE72 3702 0500 0009 7097 00, BIC: BFSWDE33XXX.