Arbeiten für Radweg zwischen Künzelsau-Gaisbach und Kupferzell starten bald
Der lang erwartete, aber mit 1800 Metern nur recht kurze Lückschluss des Radwegs kommt nun endlich. Wann der Veloweg fertig sein soll und wie das insgesamt fast eine Million Euro teure Projekt finanziert wird.

Über ein ganzes Jahrzehnt lang hatte der Radweg zwischen Künzelsau-Gaisbach und Kupferzell an der Gemarkungsgrenze – bei der Rechbacher B19-Kreuzung – sein Ende gefunden. Radler waren gezwungen, auf der Kreisstraße 2372 oder gar auf der B19 zu fahren. Damit soll ab dem Spätherbst nun Schluss sein. Der Weg für den langersehnten Lückenschluss ist frei: In rund einem Monat sollen laut Auskunft der Kupferzeller Gemeindeverwaltung die Arbeiten für den rund 1800 Meter langen Veloweg beginnen.
"Wir rechnen damit, dass die Bauphase ungefähr bis November dauern wird", so Uwe Wied, Leiter des Technischen Amts der Kommune, im Rahmen der jüngsten Ratssitzung. Nach über einem Jahr "zäher" Verhandlungen, wie es vom verantwortlichen Planer hieß, sind nun alle erforderlichen Grundstücke erworben. Und die übergeordneten Behörden schütten für das insgesamt fast eine Million Euro teure Projekt mächtig das Förderungs-Füllhorn aus: Rund 493.000 Euro stellt Stuttgart für das Vorhaben zur Verfügung, weitere 329.000 Euro werden über das neue Sonderprogramm "Stadt und Land" mit Bundesmitteln finanziert.
Ein wichtiger Beitrag zur klimafreundlichen Mobilität
"Mit dieser Förderung leisten wir einen wichtigen Beitrag zu einer attraktiven, sicheren und klimafreundlichen Mobilität. Ich freue mich, dass das Land die Gemeinde beim Neubau der Radwege unterstützen kann", so Regierungspräsidentin Susanne Bay. Ziel sei, die Sicherheit und Attraktivität des Radeln zu erhöhen und zu einer künftig "möglichst flächendeckenden und getrennten Rad-Infrastruktur beizutragen".
Die reinen Bauarbeiten werden voraussichtlich rund 640.000 Euro kosten – und wurden bereits an den günstigsten Fachbetrieb vergeben. Der Radweg beginnt südlich des Kupferzeller EnBW-Umspannwerks und ist über den Lietenbachweg an den Radweg zwischen Waldenburg und Künzelsau angebunden.
Große Vorfreude auf den Veloweg
Die rund drei Meter breite Trasse verläuft entlang der Künzelsauer Straße – der Kreisstraße 2372 – in rund zwei Metern Abstand bis zur Gemeindegrenze. Dort – auf Höhe der sogenannten lnfobucht an der B19 – erfolgt dann die Anbindung an den Radweg Gaisbach. Der letzte Teil hinter dem Kreuzungsbereich von B19 und Kreisstraße wird auf rund 200 Metern entlang der B19 geplant.
Nun herrscht große Vorfreude auf die Velostrecke: Nicht nur unter den Kupferzeller Gemeinderäten, die, wie es FWV-Fraktionschef Volker Baumann formuliert, einem "Super-Radweg" entgegensehen, der laut verantwortlichem Planer "den Wohnwert der Gemeinde sicher erhöhen wird". Sondern auch die Radfahrer, die bislang die gleicherweise unbequeme wie unsichere Route über die genannten Verkehrswege wählen mussten, werden die neue Verbindung sicher freudig erwarten.
Auch Würth setzt aufs Rad
Und auch beim wirtschaftlichen Platzhirsch in Gaisbach sieht man die neuen Möglichkeiten für eine gesundheits- und klimabewusste Anfahrt: Das Unternehmen Würth "unterstützt gerne die Mitarbeitenden, die mit dem Rad zur Arbeit kommen möchten", sagt Pressesprecherin Sigrid Schneider auf Stimme-Anfrage.
Bereits seit 2019 biete das Unternehmen mit einem Dienstleister auch die Möglichkeit zum Fahrrad-Leasing: "Dieses Angebot wird rege genutzt, aktuell mit 2400 Rädern." Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen haben laut Schneider die Möglichkeit, ihre E-Bikes an 36 Stationen kostenlos zu laden – beispielsweise auf dem Parkplatz P1, im Bereich des Curio und des Carmen-Würth-Forums. Und auch die Besucherinnen und Besucher der Museen könnten ihre nächste Anreise "entspannt mit dem Fahrrad planen".