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Anbindung des Elsenztal-Radwegs an den Altstadtring sorgt für Diskussion

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Der Elsenztal-Radweg soll in Eppingen eine günstigere Anbindung erhalten. Dafür gibt es im Gemeinderat eine Mehrheit, aber auch deutliche Kritik. Welche Argumente Für und Wider vorgebracht werden.

Auf Höher dieser Scheune (am rechten Bildrand) soll künftig der Elsenztal-Radweg nach links in Richtung Altstadtring abbiegen. Dafür ist aber eine neue Brücke über die Hilsbach erforderlich.
Foto: Jörg Kühl
Auf Höher dieser Scheune (am rechten Bildrand) soll künftig der Elsenztal-Radweg nach links in Richtung Altstadtring abbiegen. Dafür ist aber eine neue Brücke über die Hilsbach erforderlich. Foto: Jörg Kühl  Foto: Kühl, Jörg

Der Elsenztalradweg führt in Eppingen von der östlichen Stadtgrenze auf das ehemalige Festgelände der Gartenschau und mündet in Höhe des Hofladens des Landwirtschaftsbetriebs Schlimm an einer engen Stelle auf den Altstadtring. Am Altstadtring selbst gibt es seit Schließung der Gartenschau im Bereich des Platzes der Partnerstädte und der ehemaligen Wohnmobil-Stellfläche ein Gelände, das die Stadt neu ordnen will.

Ein Projekt, das auf der jüngsten Sitzung des technischen Ausschusses vorgestellt wurde, sieht vor, beide Probleme in einem Aufwand zu beseitigen. Der Rad- und Fußweg soll künftig in Höhe der Scheune der Familie Schlimm über den Bach führen und auf dem künftigen "Europaplatz" auf den Altstadtring münden.

Was der größte Kostenfaktor des Elsenztalradwegs ist

Die Stadtverwaltung argumentiert mit besserer Orientierung, Übersicht und mehr Sicherheit, weil Radfahrer und Fußgänger an der Stelle den Verkehr besser überblicken können. "Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, die über das Stadtgebiet verteilten Plätze der Partnerstädte Epping, Wassy und Szigetvar am östlichen Eingang der Stadt zusammenzuführen und einen neuen Platz, den Europaplatz, zu gestalten", heißt es in der Beschlussvorlage.

Um das Vorhaben an der geplanten Stelle zu verwirklichen, ist eine zusätzliche Querung der Hilsbach erforderlich. Die neue Brücke ist nach Aussage des Leiters Tiefbau in der Stadtverwaltung, Frank Edlinger, der größte Kostenfaktor in dem Gesamtprojekt.

Wie der SPD-Vorsitzende das Projekt beurteilt

Nach einer ersten Grobschätzung könnte die Neugestaltung des Areals östlich des Altstadtrings samt Umleitung des Radverkehrs über die neue Brücke ohne Baunebenkosten 700.000 Euro netto, inklusive aller Kosten bis zu einer Million Euro brutto verschlingen. Laut Baubürgermeister Peter Thalmann ist eine Unterstützung des Landes in Höhe von 40 Prozent der förderfähigen Kosten möglich.


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Angesichts dieser Zahlen gab es im Technischen Ausschuss eine kontroverse Diskussion, die der Vorsitzende der SPD-Fraktion vorangetrieben hat. Hartmut Kächele hält das Vorhaben für "zu teuer, zu aufwändig".

Beim Parkplatz zurück auf Los?

So viel Geld für 30 Meter Radweg? "Ein absolutes Luxusvorhaben", findet der Stadtrat. Statt einer neuen Brücke solle man die Radweg- und Fußwegtrasse bereits an der bestehenden Brücke aus Richtung Scheuerlestraße über das Gewässer und über den südlich angrenzenden Schotterweg bis zum Altstadtring nahe Kaufland führen.

Auch der Stadtrat der Freien Wähler (FBW), Rainer Antritter, hält das Vorhaben für zu teuer. Lieber wäre ihm, den alten Zustand des Parkplatzes und ehemaligen Caravan-Stellplatzes neben dem Altstadtring wieder herzustellen. "Wir hatten hier früher 40 Stellplätze", so der Mühlbacher. In der neuesten Planungsvariante sind nur noch Rechtecke für 20 Pkw eingezeichnet.

Wie die Abstimmung im Gemeinderat schlussendlich ausging

Die anderen Redebeiträge kommentierten die städtische Planung neutral oder zustimmend. Peter Wieser, Fraktionschef der Grünen, regte an, an der Stelle der künftigen Einmündung ein Schild anzubringen, das auf querende Radfahrer hinweist.


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Für CDU-Stadtrat Andreas Oechsner steht fest, dass an der neuen Geh- und Radwegbrücke nicht gespart werden kann. "Lieber die Wege und Flächen einfacher gestalten", so der Kommentar des Kleingartachers. Am Ende fand die Planung der Stadtverwaltung im Technischen Ausschuss eine Mehrheit bei zwei Gegenstimmen.

Warum das Gelände überplant werden soll

Mit der aktuellen Planung verfolgt die Stadtverwaltung nun "Variante 3". Zwei frühere Versionen hatte das Berliner Büro Planorama, das die Gartenschau geplant hat, gezeichnet. Dem Vorschlag wäre allerdings der Platz der Partnerstädte zum Opfer gefallen. Außerdem ermöglicht Variante drei der Stadtverwaltung eine kürzere Überquerung der Hilsbach.

Nach der Gartenschau in Eppingen wurde der Rückbau der vorübergehenden Ausstellungsflächen östlich des Altstadtrings zunächst zurückgestellt. Wie die Stadtverwaltung mitteilt, wurden lediglich der Altstadtring als wichtige Verkehrstangente und der Parkplatz auf dem ehemaligen Wohnmobilstellplatz freigeräumt. Jetzt gelte es, an dieser Stelle "ein nachhaltiges Konzept" zu entwickeln, das die belange aller Nutzer berücksichtigt, heißt es in der Beschlussvorlage. Dazu zählen Autofahrer, Radfahrer, Fußgänger, die Ausschüsse der Partnerstädte und Anwohner.

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