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Geplanter Radschnellweg: Heilbronner bringen Ideen ein

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Der Schnellweg zwischen Bad Wimpfen und Heilbronn soll eines der Aushängeschilder des baden-württembergischen Radwegenetzes werden. Zufällig ausgewählte Bürger haben am Samstag ihre Ideen zum Abschnitt im Heilbronner Stadtgebiet in die Planung eingebracht.

Rund 30 Heilbronnerinnen und Heilbronner diskutierten im Rahmen der Bürgerbeteiligung über den geplanten Radschnellweg.
Rund 30 Heilbronnerinnen und Heilbronner diskutierten im Rahmen der Bürgerbeteiligung über den geplanten Radschnellweg.  Foto: Berger, Mario

Großzügig bemessen, kaum Kreuzungen, einheitlicher Belag, direkte Verbindungen: Der Radschnellweg mit dem Kürzel RS3 muss eine Reihe von Anforderungen erfüllen. Er ist eines von 20 solcher Projekten, die das Land gerne bis 2030 umgesetzt sähe. Ein ambitioniertes Ziel, an dem man festhalte, wie das Landesverkehrsministerium auf Nachfrage mitteilt. Abgesehen von einer längeren Strecke zwischen Stuttgart und Böblingen und kleineren Tranchen ist davon allerdings noch nichts realisiert. Von "Schneckentempo" spricht der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) in Baden-Württemberg. 

 


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Der Radschnellweg zwischen Bad Wimpfen und Heilbronn-Horkheim wird in mehreren Abschnitten geplant. Für den ersten Bauabschnitt nördlich von Neckargartach ist das Regierungspräsidium verantwortlich. Hier ist die Planung etwas weiter vorangeschritten als im Heilbronner Stadtgebiet, dem Bauabschnitt 2, um den es bei der Bürgerbeteiligung am Samstag in der Gustav-von-Schmoller-Schule ging. Dabei hatte die Stadt im Vorfeld 1000 Bürger zufällig angeschrieben. Der Rücklauf war überschaubar. Rund zwei Dutzend Heilbronnerinnen und Heilbronner waren dabei, sie aber brachten engagiert ihre Ideen ein und glänzten zum Teil mit Detailwissen. 

Planung des Radschnellwegs in Heilbronn steht am Anfang 

"Wir stehen noch ganz am Anfang", gab Stefan Papsch vom Straßenbauamt den Diskutanten mit auf den Weg, bevor an fünf Tischen jeweils ein kleiner Teilabschnitt der möglichen Strecke beackert wurde. Eines immerhin steht fest: "Es ist ziemlich eindeutig, dass der Weg an der Westseite des Neckars entlanglaufen wird", erläuterte Baubürgermeister Andreas Ringle am Rande der Veranstaltung. In weiten Teilen läuft die Entwurftrasse nahe an der Neckartalstraße. 

 


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Entstehen "Angsträume" an einem nächtlich düsteren Weg? Diese Sorge trieb die Teilnehmer an einem der Tische um. Sie sprachen sich für eine Beleuchtung aus. Vielleicht auch für Lichter, die nur dann angehen, wenn auch tatsächlich ein Radler kommt. Auch dass es unterschiedliche Interessen zwischen Berufspendlern und Freizeitradlern gibt, wurde bei den Gesprächen schnell klar. Im südlichen Bereich vor Horkheim spricht vieles für einen Weg entlang der Bahnlinie. Er ist kürzer, hat keine scharfen Kurven. "Wer in der Freizeit fährt, würde aber vielleicht lieber am Neckar entlang", warf einer der Teilnehmer ein. 

 


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Für Dennis Hirschmann, der sich aktiv für den Workshop gemeldet hat, ist ein Radschnellweg zwar eine feine Sache. Hirschmann, der sich im ADFC engagiert, fragt sich aber, ob man wirklich den Fokus auf die eine Strecke richten sollte. "Wir dürfen die Innenstadt nicht vergessen." Dort seien tatsächlich die Radlerströme unterwegs.

Ähnliche Zweifel hatte der ADFC auch schon für den nördlichen  Abschnitt formuliert. Dort verläuft die Plantrasse hauptsächlich entlang des bestehenden Radwegs am Neckar. Volker Geis vom Heilbronner ADFC bevorzugt eine Strecke weiter östlich, die näher an Bad Friedrichshall, Neckarsulm und den großen Arbeitgebern entlang führt. "Ein Radschnellweg ist nur dann sinnvoll, wenn er auch gut angebunden ist", sagt Geis gegenüber der Stimme.   

 


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Das Regierungspräsidium will ein kurzes Teilstück zwischen dem Brunnenstubenweg in Bad Wimpfen und dem Yachthafen in Bad Friedrichshall vorziehen und schon 2024 realisieren. Dann gäbe es zumindest einen Eindruck, wie ein fertiger Radschnellweg aussieht. Bevor das Gesamtprojekt abgeschlossen ist, gehen noch einige Jahre ins Land. "Ziel des Landes ist es, den gesamten Radschnellweg RS3 bis zum Jahr 2030 zu realisieren", teilt das Verkehrsministerium mit. Selbst diese Planung scheint vielen Beobachtern sehr optimistisch. 

 

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