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Stadteingang erhält ein neues Gesicht

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Der "Neue Stadteingang" wird in den kommenden Jahrzehnten das Gesicht der Kreisstadt radikal verändern. Was das Großprojekt für die Kreisstadt bedeutet und welche Schritte wann geplant sind.

Ein fast neun Hektar großes Areal zwischen Friedhof (rechts), Bundesstraße (unten) und Innenstadt (oben) soll über Jahre hinweg neu gestaltet werden.
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Ein fast neun Hektar großes Areal zwischen Friedhof (rechts), Bundesstraße (unten) und Innenstadt (oben) soll über Jahre hinweg neu gestaltet werden. >  Foto: Götz Greiner

Rund neun Hektar umfasst das Plangebiet, das unter dem Namen "Neuer Stadteingang" zusammengefasst ist und in den kommenden Jahrzehnten das Gesicht der Kreisstadt hier radikal verändern wird. Der Begriff Stadteingang wird einer städtebaulichen Entwicklung dieser Größenordnung aber kaum gerecht. Schließlich investiert alleine die Stadt hier 26 Millionen Euro, da sind die Gebäude des neuen Landratsamtes noch gar nicht inbegriffen. Das sind die geplanten Baumaßnahmen und der voraussichtliche Zeitplan:

 

Parkhaus: "Das ist unsere Mobilitätsdrehscheibe", sagt Bürgermeister Stefan Neumann und schmunzelt. So lautet nämlich die offizielle Bezeichnung für das Parkhaus, dessen Spatenstich der erste von vielen sein wird. Anfang 2024 soll dieser vonstatten gehen. Und tatsächlich verbirgt sich hinter dem zu großen Teilen aus Holz bestehenden Gebäudeentwurf mehr als ein Abstellplatz für Pkw. Fahrräder sollen hier in großer Zahl geparkt werden können, eine Rad-Reparaturwerkstatt und Car-Sharing sind geplant.

 


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Weil die sogenannte Mobilitätsdrehscheibe auch die Mobilität der Zukunft mitdenken soll, ist das Gebäude so konzipiert, dass die Parkfläche bei weniger Individualverkehr verkleinert werden kann. Die Spitze gen Norden lässt sich abtrennen und dann beispielsweise zu Gewerbeflächen oder Mikro-Appartements umwandeln.

"Ein solches Konzept ist durchaus herausfordernd", sagt Silke Mittnacht vom städtischen Bauamt. Denn dabei müsse berücksichtigt werden, dass bei Wohnen oder Gewerbe andere Deckenhöhen gelten, dass Treppenhäuser an der richtigen Stelle sitzen, Anschlüsse vorhanden oder vorbereitet sind und so weiter. Mitte 2026 ist die Fertigstellung des Parkhauses geplant.

 

Erschließungsstraße B19: Damit die Mobilitätsdrehscheibe auch gut erreichbar ist, wird parallel mit einer neuen Zu- und Abfahrt an der B19 (Stuttgarter Straße) begonnen. "Viele haben bezweifelt, bezweifeln teils noch immer, dass die Erschließung an dieser Stelle funktioniert", sagt Roswitha Deptner, stellvertretende Leiterin des Stadtbauamts. Doch es funktioniere, das hätten die Berechnungen der Fachplaner eindeutig ergeben.

 

 

Die Straße soll bis Ende 2027 fertig sein und letztlich die Allee beim Landratsamt überflüssig machen. Denn sie bindet das neue Kreishaus auf kürzestem Weg an die Hauptverkehrsstraße an. Bis es allerdings soweit sei, müssten sich Autofahrer auf Behinderungen einstellen. Wie genau die Arbeiten durchgeführt werden können, etwa durch halbseitige Sperrung oder ähnliches, das stehe noch nicht fest. Einig sind sich aber alle, dass eine Vollsperrung unbedingt verhindert werden müsse.

 


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Kreishaus (BA1): Das erste Gebäude des neuen Landratsamtes entsteht auf dem Schotterparkplatz beim Kaufland. Die bürgernahen und frequenzstarken Dezernate und Ämter sollen dort unterkommen. "Im Oktober soll der Baubeschluss im Kreistag gefasst werden", so Bürgermeister und Kreisrat Stefan Neumann. Der Bau werde dann voraussichtlich 2025 beginnen. Mit einem Einzug sei aber frühestens Ende 2026, Anfang 2027 zu rechnen.

 

Stadtachse: Ein zentraler Boulevard schmiegt sich südlich an das Kreishaus an und soll eine Sichtachse bilden zwischen der Talstation der Bergbahn und dem Rathaus. An der Achse entlang befinden sich Aufenthaltsflächen. Unter anderem deren Gestaltung soll mit Hilfe eines weiteren städtebaulichen Wettbewerbs festgelegt werden. Der Fokus liege auf der Aufenthaltsqualität, das hatte Planerin Christine Tritschler jüngst beim Besuch von Bau-Ministerin Nicole Razavi betont. "Wir bereiten den Freianlagen-Wettbewerb aktuell vor", sagt Silke Mittnacht. Nach der Einreichungsfrist Anfang des Jahres soll im Frühjahr dann der Siegerentwurf gekürt werden.

 

Kochertalbahntrasse: Die Stadtachse wird von der Kochertalbahntrasse gekreuzt − ganz unabhängig davon, ob die Bahn kommt oder nicht. Denn die Trasse werde, so Stefan Neumann, auf jeden Fall freigehalten und durch einen Fuß- und Radweg ergänzt. Zusammen mit der Bahn bedeutet das jedoch, dass die Unterführung der B19 in Richtung Bahnhof verbreitert werden muss. Die Höhe, das bestätigt Roswitha Deptner, sei nach wie vor ausreichend für die Bahndurchfahrt. Und kommt die Bahn, wovon Neumann, Deptner und Mittnacht einstimmig überzeugt sind, ist auch eine Haltestelle am Boulevard beim Kreishaus vorgesehen.

 

Wohn- und Geschäftshäuser: Ein Quartier aus Wohnen und Gewerbe soll zudem südlich des Kreishauses entstehen. Das Thema Wohnen möchte die Verwaltung gerne im Sanierungsgebiet noch weiter in Richtung Süden ausbauen. Dort, zwischen Seestraße und Stuttgarter Straße, gibt es bereits Wohnbebauung. "Das ist die größte Entwicklungsfläche, die wir in der Kernstadt haben und ein Beispiel klassischer Innenentwicklung", hat Neumann bereits mehrfach betont. Er hofft, durch Grundstücks- und Gebäudeerwerb, hier noch mehr Wohnraum schaffen zu können. Bereits geplant sind etwa 130 Wohnungen.

 


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Kreishaus (BA2.1/BA2.2): Frühestens 2028, so schätzt Stefan Neumann, könne es mit dem zweiten Bauabschnitt des Landratsamtes weitergehen. Denn zunächst müssen die Mitarbeiter aus dem aktuellen Hauptgebäude ins neue Kreishaus umziehen, schließlich kann erst dann das alte abgerissen werden. Der zweite Bauabschnitt ist − mit zwei Verwaltungsgebäuden − auch nochmals zweigeteilt.

 

Kreisverkehr: In seiner Juli-Sitzung hat der Künzelsauer Gemeinderat entschieden, die Ampelanlage an der Kreuzung Stettenstraße, Stuttgarter Straße, Konsul-Uebele-Straße durch einen Kreisverkehr zu ersetzen. Dieser wird jetzt in die Pläne des Stadtsanierungsgebietes eingearbeitet. Wann genau er gebaut wird, sei jedoch noch nicht klar, so Roswitha Deptner. Das Ganze müsse sinnvoll in die Gesamtmaßnahme eingegliedert werden.

 
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