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Kostenbeteiligung: Ringen um Kochertalbahn geht weiter

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Der Künzelsauer Gemeinderat segnet eine höhere Kostenbeteiligung ab, nachdem Waldenburg und Kupferzell dem Projekt eine Absage erteilt haben.

Laufen die Bemühungen um die Kochertalbahn ins Leere? In Künzelsau hofft man nun auf den Kreistag.
Laufen die Bemühungen um die Kochertalbahn ins Leere? In Künzelsau hofft man nun auf den Kreistag.  Foto: Patrick Pleul

Der Künzelsauer Gemeinderat bleibt dabei: Die Planungen für eine Reaktivierung der Kochertalbahn zwischen Waldenburg und der Kreisstadt sollen weitergehen. Nachdem Kupferzell und Waldenburg der finanziellen Beteiligung an der sogenannten Infrastrukturplanung mit Standardisierter Bewertung eine Absage erteilt haben, übernimmt Künzelsau 450.000 Euro und damit die Hälfte der geschätzten Planungskosten

Das hat das Gremium am Dienstagabend bei drei Enthaltungen beschlossen. Die andere Hälfte müsste der Hohenlohekreis beisteuern. Der hatte dem zwar bereits zugestimmt, durch die Entscheidungen der Anliegerkommunen kommt das Ganze am 8. April jedoch im Kreistag nochmals auf den Tisch.

Künzelsauer Rat diskutiert über Nutzen der Kochertalbahn

"Wir wollen die Kochertalbahn zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht begraben", sagt Bürgermeister Stefan Neumann zu Beginn der Diskussion im Künzelsauer Rat. "Wir sind der Meinung, wir brauchen eine saubere Entscheidungsgrundlage." Die Standardisierte Bewertung könne zeigen, ob eine Wiederkehr der Bahn überhaupt sinnvoll und wirtschaftlich wäre.

Das ist auch der Grund, warum die Fraktion SPD/Grüne sich für eine Fortsetzung der Planungen ausspricht, wie Hans-Jürgen Saknus betont. "Die Grundlagen müssen geklärt werden." Er habe den Eindruck, den Nachbargemeinden ginge es nicht ums Geld, sondern um den fraglichen Nutzen für ihre Kommunen. Doch die Standardisierte Bewertung müsse genau jenen für die gesamte Raumschaft klären. Saknus verweist auf die S4, von der die Anliegerkommunen zwischen Heilbronn und Öhringen noch heute profitierten - und deren Fahrgastzahlen schnell über den zuvor prognostizierten gelegen hätten.

Kochertalbahn: Viel Geld und Planung und dennoch keinen Schritt weiter

Robert Volpp (CDU) plädiert ebenso für das Vorhaben: "Wir sollten uns nichts verbauen und vorbehaltlich einer positiven Kreistagsentscheidung zustimmen." Boris d'Angelo (UBK) blickt indes zurück: Vor 25 Jahren sei man schon einmal vor einer ähnlichen Entscheidung gestanden. In der Zwischenzeit habe man immer wieder viel Geld in Planungen und Studien investiert und sei dennoch keinen Schritt weiter. "Ich glaube nicht, dass das, selbst bei positiver Bewertung, gebaut wird", konstatiert er. Seine Fraktion enthält sich bei der folgenden Abstimmung mehrheitlich. 

"Natürlich geben wir fast eine halbe Million aus, das ist viel Geld", sagt Verena Löhlein-Ehrler (Die Freien). Und es gehe das Risiko damit einher, dass die Bahn am Ende nicht komme. "Aber wie dürfen die Chance nicht vertun", ist sie überzeugt. Die Straßen würden ohnehin immer voller, die Bahn sei ein Infrastrukturprojekt für die Zukunft und ein Standortfaktor - auch mit Blick auf die Hochschule.

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