Gelächter, Applaus und Tränen der Rührung bei Vereidigung von Niedernhalls Bürgermeister
Bei der offiziellen Vereidigung für Achim Becks zweite Amtszeit sind viele Emotionen im Spiel, vor allem, als es um den Unwetterabend im Jahr 2016 geht.

"Was dem Einzelnen nicht möglich ist, das schaffen viele". Wie in den vergangenen acht Jahren, beginnt Niedernhalls Bürgermeister Achim Beck auch diese Gemeinderatssitzung mit einem Zitat. Doch bevor der im Mai mit 96,6 Prozent der Stimmen wiedergewählte Bürgermeister auch die Sitzungen der nächsten acht Jahre mit einem Zitat eröffnen kann, gilt es, ihn zu vereidigen und zu verpflichten. Dazu wählte der alte und neue Bürgermeister die jüngste Gemeinderatssitzung. Und bei dieser ist die Stimmung emotional - sowohl beim Bürgermeister als auch bei den Räten und den rund 30 Zuschauern.
Der Unwetterabend in Niedernhall
Statt, wie eigentlich geplant, von der ersten stellvertretenden Bürgermeisterin Bärbel Carle verpflichtet und vereidigt zu werden, übernimmt dies Ratsmitglied Peter Mettendorfer, denn Carle ist krank. Schade findet das Bürgermeister Beck, "das wäre uns beiden wichtig gewesen."
Aber auch Carles Ersatzmann macht seinen Job gut, bei dem er den alten und neuen Bürgermeister auf seine Verpflichtung am 1. August 2014 hinweist. "Damals haben wir noch ein Referat mit Auszügen aus der Gemeindeordnung gehört - damit verschone ich sie heute", erklärt er, bevor er die Erfolge von Achim Becks vergangener Amtszeit aufzählt: Renovierung von Kindergarten und Schule, Hochwasserschutzmaßnahmen, Gewerbepark, Gemeindeverwaltungsverband Mittleres Kochertal (GVV) - die Liste, die Mettendorfer aufzählt, ist lang.
Emotional wird es beim Thema Unwetterabend. Mettendorfer erinnert an die Hochwasserszenen im Mai 2016. "Sie haben damals versucht, eigenhändig das Wasser an der Klinge wieder Richtung Bach zu leiten", berichtet Mettendorfer. "Es war aber einfach zu viel." An "unglaubliche Szenen" erinnert das Ratsmitglied - aber vor allem an den "unermüdlichen Einsatz" des Bürgermeisters, der "im Herzen hängen geblieben" sei. Dafür erntet Beck dann auch jede Menge Applaus. Und auch dem Bürgermeister stehen in diesem Moment die Tränen in den Augen.
Sechster Hochzeitstag
Neben seiner Vereidigung feiert Beck zeitgleich sechsten Hochzeitstag mit seiner Frau Ina. "Anlässlich dessen hab ich dir einen öffentlichen Empfang im Kelterhof organisiert", sagt Achim Beck lachend - und weist damit die Gäste und Anwesenden auf den anschließenden Umtrunk zu seiner Vereidigung hin. "Die Blumen konntest du dir damit auch wieder sparen", kontert seine Frau, die einen Strauß vom Gemeinderat in der Hand hält. Denn, so verrät Achim Beck, schon am Wahlabend war zeitgleich Muttertag und er hatte sich darauf verlassen, dass es Blumen gebe. Es folgt ein Rückblick aus Becks Sicht sowie eine Erklärung zum gewählten Zitat: "Nicht nur ein Bürgermeister, der Gemeinderat oder ein Bürger hat das alles geschafft, was hier passiert ist, sondern die Summe ist es, die die Stadt vorangebracht hat."
Im Anschluss gibt es viele Lacher, als Beck mit einem fiktiven Artikel aus der Hohenloher Zeitung aus dem Jahr 2030 einen Ausblick auf seine zweite Amtszeit wagt. "Mit acht Millionen Euro hat er eine Punktlandung gemacht beim SoleBad, die Kelter ist nach der Sanierung ein Goldstück im Distelfinkenstädtchen geworden", liest Beck vor. "Mit einer Wahlbeteiligung von mehr als 40 Prozent und mit 93 Prozent der Stimmen wurde Achim Beck 2030 wiedergewählt", beendet er seine Prognose lachend. "Ich möchte mein Möglichstes tun, dass dieser Artikel vom Grundsatz her so erscheinen kann. Ob es ein Bericht oder ein Märchen ist, werden wir erst 2030 sehen."